Auktion: 369 / Kunst nach 45/ Zeitgenössische Kunst am 12.06.2010 in München Lot 239

 
Norman Bluhm - Cloud Chamber


239
Norman Bluhm
Cloud Chamber, 1963.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 48.000
Ergebnis:
€ 58.560

(inkl. Käuferaufgeld)

Öl auf Leinwand
Verso signiert, datiert, betitelt und mit einem Richtungspfeil. 290 x 330 cm (114,1 x 129,9 in)

Wir danken dem Estate of Norman Bluhm, Vermont, für die freundliche Unterstützung. Die Arbeit wird in das, in Vorbereitung befindliche, Werkverzeichnis aufgenommen.

PROVENIENZ: Sammlung Michel Tapié, Paris.

Norman Bluhm wird 1921 in Chicago geboren. Als 16-Jähriger findet er als einer der jüngsten Studenten Aufnahme am Armour Institute of Technology, wo er bei Ludwig Mies van der Rohe 1936-41 Architektur studiert. Nach seinem Militärdienst im Zweiten Weltkrieg kehrt er kurzzeitig nach Chicago zurück, entschließt sich jedoch, sein Studium nicht zu beenden. 1946 siedelt er nach Italien über, wo er ein Kunststudium an der Accademia di Belle Arti in Florenz beginnt. Bereits ein Jahr später zieht er weiter nach Paris und vervollständigt seine künstlerische Ausbildung dort an der École des Beaux-Arts. Inspiriert von den traditionellen und modernen künstlerischen Einflüssen, denen er hier ausgesetzt ist, findet Bluhm bald zu seinem eigenen Stil und knüpft enge Kontakte zu Künstlern wie Sam Francis, Jean Paul Riopelle und Zao Wou-Ki. 1956 kehrt er in die USA zurück und lässt sich in New York City nieder, wo die Leo Castelli Gallery 1957 seine erste Einzelausstellung ausrichtet.
Stilistisch wird Bluhm der sogenannten Zweiten Generation des Abstrakten Expressionismus der New York School zugerechnet, die Jackson Pollock, Barnett Newman, Franz Kline und Willem de Kooning nachfolgt. Dennoch bleibt sein Œuvre relativ frei von Einflüssen anderer Künstler. Bluhm arbeitet seine eigene unverwechselbare Handschrift heraus, die von einer intensiven Auseinandersetzung mit seinen Empfindungen und Erfahrungen zeugt. Seine monumentalen Arbeiten der 1960er Jahre sind Ausdruck von enormer Energie und Unmittelbarkeit, vermitteln jedoch zugleich Bluhms künstlerische Reife und Selbstbewusstsein.
Bis 1969 lebt der Künstler mit seiner Familie in New York City. In den 1980er Jahren treten andeutungsweise figürliche und ornamentale Elemente in seinen Werken auf, die dadurch eine dekorative Komponente erhalten. 1999 stirbt Norman Bluhm in seinem Haus in East Wallingford/Vermont. [NB].




239
Norman Bluhm
Cloud Chamber, 1963.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 48.000
Ergebnis:
€ 58.560

(inkl. Käuferaufgeld)