Auktion: 591 / Day Sale am 07.06.2025 in München button next Lot 211

 

211
Robert Combas
Les trompettes, 1983.
Acryl auf grundiertem Leinen
Schätzpreis: € 80.000 - 120.000
+
Les trompettes. 1983.
Acryl auf grundiertem Leinen.
Rechts unten (seitlich) signiert und datiert "11.2. -> 83". Etwa 238 x 212 cm (93,7 x 83,4 in).


• Robert Combas gehört zu den Begründern der als Gegenentwurf zur Konzeptkunst und Minimal Art sowie im Nachhall der Art brut und von "CoBrA" entstandenen Kunstbewegung "Figuration Libre".
• Die Inspiration für seine figurativen, farbstarken, lauten und grotesken Arbeiten findet Combas zudem in der Pop-Art, aber auch in der Popkultur von Graffiti und Street-Art bis hin zur Kunstform des Comics.
• Das hier angebotene Gemälde ist im Entstehungsjahr das Hauptwerk der ersten New Yorker Einzelausstellung des Künstlers bei Leo Castelli.
• Die Werke aus den 1980er Jahren sind heute die auf dem internationalen Auktionsmarkt gesuchtesten Arbeiten des Künstlers
.

PROVENIENZ: Galerie Michael Haas, Berlin (verso m. d. Galeriestempel).
Privatsammlung Berlin.

AUSSTELLUNG: Robert Combas. New Paintings, Leo Castelli, New York, 29.4.-28.5.1983.

LITERATUR: Sotheby's, London, 24.10.1996, Los 144 (m. Farbabb.).

Aufrufzeit: 07.06.2025 - ca. 16.28 h +/- 20 Min.

"Komm her zu mir […] Ich will dir von Dummheit, Gewalt, Schönheit, Liebe, Hass, Ernsthaftigkeit und Spaß, Logik und Sinnlosigkeit erzählen, die unser Leben durchdringen."
Robert Combas, zit. nach: Ausst.-Kat. Robert Combas. Joker, Die Galerie, Frankfurt a. Main, Ludwig-Museum Koblenz, 2007/08, S. 142.

In den späten 1970er Jahren studiert Robert Combas Malerei an der Kunsthochschule in Montpellier, 1980 werden seine Arbeiten dort in einer ersten Einzelausstellung gezeigt. Bereits in den 1980er Jahren findet Combas zu seinem ganz eigenen, sofort wiedererkennbaren Stil: Er schafft laute, farbstarke und ungestüme Gemälde und gilt fortan als Provokateur der französischen Kunstszene. "Les trompettes" weiß diesen Stil eindrucksvoll zur Schau zu stellen und kann dabei als besonders charakteristisches Werk der wohl progressivsten und bedeutendsten Schaffensphase des Künstlers bezeichnet werden: Groteske, überzeichnete Figuren bevölkern die comichaft und sehr dicht strukturierte Bildfläche, die Combas ganz und gar mit seiner figurativen Malerei überzieht. Selbst der Hintergrund der wilden Szenerie ist mit breiten Liniengebilden ausgefüllt, die sich bei genauerem Hinsehen als zu Fratzen geformte Gesichter herausstellen. Mit den plakativen, schrillen Farben und dunklen Umrisslinien erzeugt der Künstler eine übersteigerte Wirkung, der sich die Betrachtenden kaum entziehen können. "Ruhig oder gar still sind sie niemals, sondern immer [...] eine Aufforderung, eine Herausforderung. In jedem Winkel pulsiert das Leben [...]" (Peter Femfert, in: ebd., Vorwort).
Die mit Blasinstrumenten ausgestatteten Protagonisten verweisen auf Combas' tiefe Verbindung zur Rock- und Punkmusik, die sein Leben bis heute begleitet. 1978 gründet der Künstler mit mehreren Freunden die Gruppe "Les Démodés", deren Songs dadaistische Gedichte mit einfacher, fast brutalistischer Musik verbinden. Heute tritt Combas ab und an mit seiner aktuellen Band "Les Sans Pattes" auf.

Insbesondere die in den 1980er Jahren entstandenen Arbeiten weisen deutliche Beziehungen zur Kunst der "Neuen Wilden" in Deutschland und zur damaligen amerikanischen Pop-Szene um Keith Haring und Jean-Michel Basquiat auf. Gemeinsam mit anderen Malern seiner Generation – insbesondere Hervé di Rosa, François Boisrond und Rémi Blanchard – wird Combas deshalb häufig zur "Figuration libre" gezählt, einer eher subkulturellen künstlerischen Bewegung, die ab Ende der 1970er Jahre als Gegenentwurf zur allgegenwärtigen abstrakten und konzeptuellen Kunst entsteht und dabei ganz neue Bildthemen in durch und durch figurativen, häufig auch narrativ angelegten Kompositionen bearbeitet.

1983 werden Combas' Werke, darunter auch die hier angebotene, großformatige Arbeit "Les trompettes", in einer ersten Einzelausstellung in New York präsentiert: in der legendären Galerie Leo Castelli, der in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts weltweit wohl bedeutendsten Galerie für zeitgenössische Kunst. 1986 folgt eine weitere Einzelausstellung bei Castelli.
Heute kann Combas auf einige museale, auch internationale Einzelausstellungen zurückblicken, darunter im Stedelijk Museum in Amsterdam (1987), im Taipei Fine Arts Museum in Taiwan (1990), im Musée d'art moderne de la Ville de Paris (1993) und im Seoul Museum of Art in Seoul (2006). 2012 ehrt das Musée d'Art Contemporain (MAC) in Lyon den Künstler mit einer umfassenden Retrospektive. [CH]



 

Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung zu Robert Combas "Les trompettes"
Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.

Berechnung bei Differenzbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 800.000 Euro: hieraus Aufgeld 32 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 800.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 27 % berechnet und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 800.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 22 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Das Aufgeld enthält die Umsatzsteuer, diese wird jedoch nicht ausgewiesen.

Berechnung bei Regelbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 800.000 Euro: hieraus Aufgeld 27 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 800.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 21 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 800.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 15 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf die Summe von Zuschlag und Aufgeld wird die gesetzliche Umsatzsteuer, derzeit 19 %, erhoben. Als Ausnahme hiervon wird bei gedruckten Büchern der ermäßigte Umsatzsteuersatz von derzeit 7 % hinzugerechnet.

Wir bitten um schriftliche Mitteilung vor Rechnungsstellung, sollten Sie Regelbesteuerung wünschen.

Berechnung der Folgerechtsvergütung:
Für Werke lebender Künstler oder von Künstlern, die vor weniger als 70 Jahren verstorben sind, fällt gemäß § 26 UrhG eine Folgerechtsvergütung in folgender Höhe an:
4% des Zuschlags ab 400,00 Euro bis zu 50.000 Euro,
weitere 3 % Prozent für den Teil des Zuschlags von 50.000,01 bis 200.000 Euro,
weitere 1 % für den Teil des Zuschlags von 200.000,01 bis 350.000 Euro,
weitere 0,5 Prozent für den Teil des Zuschlags von 350.000,01 bis 500.000 Euro und
weitere 0,25 Prozent für den Teil Zuschlags über 500.000 Euro.
Der Gesamtbetrag der Folgerechtsvergütung aus einer Weiterveräußerung beträgt höchstens 12.500 Euro.

Die Folgerechtsvergütung ist umsatzsteuerfrei.

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