Auktion: 527 / Kunst des 19. Jahrhunderts am 11.06.2022 in München Lot 345

 

345
Franz Skarbina
Dame mit Muff, Um 1886.
Gouache
Schätzung:
€ 3.000
Ergebnis:
€ 3.125

(inklusive Aufgeld)
Dame mit Muff. Um 1886.
Gouache.
Links unten signiert. Auf festem bräunlichem Velin. 39,9 x 19,5 cm (15,7 x 7,6 in), blattgroß.

Nach seinem Studium an der Berliner Kunstakademie 1865-1869 und Reisen in die mondänen Metropolen des 19. Jahrhunderts wie Wien, Venedig und München findet Franz Skarbina schließlich bei einem ersten Aufenthalt in Paris zu seinem ganz eigenen Stil und den für ihn so typischen Motiven des urbanen Lebens der Belle Époque. Impressionistische Leichtigkeit und die Beobachtung von Bewegung, Licht und Farbenspiel in alltäglichen Szenen des städtischen Raums kennzeichnen seine Werke vor allem in den 1880er Jahren, als er sich längere Zeit in Paris aufhält und 1883 beginnt, im dortigen Salon auszustellen. Besonders die Pariser Zeit der Jahre 1885/86 wird zu seiner fruchtbarsten künstlerischen Phase. Er bewohnt ein Atelier am belebten Boulevard de Clichy im Künstlerviertel Montmartre und knüpft Kontakte zu französischen Künstlern, Sammlern und Kunstkritikern. Der Boulevard mit seinem eleganten Kommen und Gehen, die modische Kleidung auf der Höhe der Zeit und die Öffentlichkeit als Bühne der kapriziösen Pariserin faszinieren den versierten Mode- und Kostümzeichner Skarbina, der für Magazine und Handbücher der Kostümkunde gearbeitet hat. Die moderne Flüchtigkeit und Wandelbarkeit fängt er bevorzugt in den leichten und schnellen Techniken des Aquarells, der Gouache und des Pastells ein. Mit Max Liebermann und Walter Leistikow zählt er 1892 zu den Gründern der progressiven "Vereinigung der XI", ebenso 1898 zu den Künstlern, die sich mit der Gründung der Berliner Secession von der akademisch-traditionellen Malerei abwenden, obwohl er selbst seit 1878 an der Kunstakademie lehrt und dort 1888 zum Professor ernannt wird. [KT]



345
Franz Skarbina
Dame mit Muff, Um 1886.
Gouache
Schätzung:
€ 3.000
Ergebnis:
€ 3.125

(inklusive Aufgeld)