Auktion: 428 / Klassische Moderne am 03./05.12.2015 in München Lot 232

 

232
Otto Mueller
Zwei weibliche Akte in Landschaft, Um 1925.
Aquarell
Schätzung:
€ 50.000
Ergebnis:
€ 77.500

(inkl. Käuferaufgeld)
Zwei weibliche Akte in Landschaft. Um 1925.
Aquarell über Kreide- und Pinselzeichnung.
Von Lüttichau 784. Unten mittig signiert. Auf Velin, auf Karton aufgezogen. 68,5 x 52,4 cm (26,9 x 20,6 in), blattgroß. Unterlagekarton: 72 x 55 cm (28,4 x 21,6 in).

PROVENIENZ: Galerie Neumann-Nierendorf, Berlin.
Privatsammlung (ca. 1930 beim Vorgenannten erworben, seitdem in Familienbesitz).

AUSSTELLUNG: Der expressionistische Impuls. Meisterwerke aus Wuppertals großen Privatsammlungen, Von der Heydt-Museum, Wuppertal, 24.2.-18.5.2008 (mit Farbabb. S. 231).

Beeinflusst durch seine Malerkollegen Ernst Ludwig Kirchner und Erich Heckel, die mit ihren Sujets badender Akte an den Moritzburger Seen eine neue Welt der Freilichtmalerei entdecken, interpretiert Otto Mueller deren Vorgaben ganz für sich in einer neuen und bis dahin ungewohnten Weise. Während Kirchner und Heckel in ihren Werken das Lustvoll-Animalische visualisieren, umgibt Muellers badende Akte eine erdhafte Verbundenheit mit der Natur, die weit stärker bildbeherrschend ist als bei Kirchner und Heckel. Otto Muellers Akte verharren darin wie hineingeboren. Der kecken Farbenpracht seiner Kollegen kann Mueller nichts abgewinnen. Seine Arbeiten, die ebenso von einem zeichnerischen Duktus bestimmt sind, werden von Farben belebt, die ihren Grundausdruck in der Ausgeglichenheit von Gegensätzen finden. Mueller sieht den Menschen und die Natur als Ganzes und visualisiert dieses Empfinden auch mittels einer Wahl einfacher Formen. Dies kommt besonders in seinen Aquarellen zum Ausdruck, denen als eigener Werkkomplex im Gesamtwerk des Künstlers eine besondere Bedeutung zukommt.



232
Otto Mueller
Zwei weibliche Akte in Landschaft, Um 1925.
Aquarell
Schätzung:
€ 50.000
Ergebnis:
€ 77.500

(inkl. Käuferaufgeld)