Auktion: 555 / 19th Century Art am 08.06.2024 in München Lot 348


348
Karl Hagemeister
Moorlandschaft mit Birken am Schwielowsee, Um 1886.
Öl auf Leinwand
Schätzpreis: € 15.000 - 20.000
+
Moorlandschaft mit Birken am Schwielowsee. Um 1886.
Öl auf Leinwand.
Rechts unten signiert. 71,5 x 104,5 cm (28,1 x 41,1 in).


• Besonders zarte, lasierende und pastellhafte Malweise.
• Eine der frühen, um den Schwielowsee entstandenen Moorlandschaften.
• Beispielhaftes Werk der einfühlenden Naturauffassung, die Hagemeister im grünsilbrigen Farbakkord wiedergibt.
• Aktuell wird das Werk des Künstlers in der Ausstellung „Karl Hagemeister. ‚Die Natur ist groß.’“ im Potsdam Museum präsentiert (bis 28. Juli 2024) gewürdigt
.

Mit einer schriftlichen Expertise von Frau Dr. Hendrikje Warmt, Karl Hagemeister Archiv & Werkverzeichnis, Berlin. Die Arbeit wird im Karl Hagemeister-Archiv registriert sowie in das Werkverzeichnis aufgenommen.

PROVENIENZ: Privatsammlung Norddeutschland (aus langjährigem Familienbesitz).

Aufrufzeit: 08.06.2024 - ca. 15.04 h +/- 20 Min.

1883/84 unternimmt Hagemeister eine Studienreise nach Paris und lernt dort die Malerei der Barbizon-Künstler, etwa die Waldlandschaften Théodore Rousseaus, sowie die der Impressionisten mit eigenen Augen kennen. Er begreift, dass die Essenz der Malerei das ewig wechselnde Licht ist, das sich in der Farbe ausdrückt; seine Palette hellt sich daraufhin merklich auf. Die Landschaft um den Schwielowsee, an dem er sich um 1880 endgültig niedergelassen hatte, wird zu seinem zentralen Motiv. Anders als viele Landschaftsmaler, die die Sommermonate auf Motivsuche verbringen und im Winter im Atelier arbeiten, eignet sich Hagemeister die Freilichtmalerei an, bezieht er doch seine Inspiration wesentlich aus dem Eintauchen in die Natur und die Elemente, um im Malprozess gleichsam ein Teil davon zu werden. Schon früh finden sich die schlanken jungen Birken in Hagemeisters Gemälden, die mit ihrer weißen gefleckten Rinde helle und dunkle Reflexe des Sonnenlichts, das sich in der Natur ausbreitet, noch unterstreichen. Die Motive, die er in seiner havelländischen Heimat in der Abgeschiedenheit und Ruhe der Seenlandschaft entdeckt, eignen sich besonders gut für sein Streben, von einer stilllebenartigen Naturauffassung zu einer intensiv bewegten Naturstimmung zu gelangen. Das leise Wispern des zarten Birkenlaubs, die sich bewegenden Gräser, im Hintergrund eine ruhig liegende Wasserfläche, durchdrungen von Licht und Luft werden gerade durch Hagemeisters improvisierende, leichte und ebenso bewegte Malweise spürbar. Seine Gemälde geben den Betrachtenden auf einzigartige Weise selbst das Gefühl, in die Natur eingehüllt zu sein, indem sie Standpunkte in deren Mitte zur Verfügung stellen, wie hier in dem kleinen Birkenwäldchen. Auch atmosphärisch macht Hagemeister die Klarheit und leicht neblige Kühle einer von silbrigem Licht erfüllten morgendlichen Stimmung erlebbar. Er sucht nicht den Effekt durch eine gewagte Farbigkeit, die sich wie bei den Impressionisten zusehends von der Lokalfarbe loslöst. Viel zu sehr interessiert ihn der als musikalisch empfundene, natürliche Grundakkord der Grün-, Gelb und Brauntöne, die in der lasierenden, flüssigen Malweise eine gewisse Entsättigung und Dämpfung erfahren. In ihrer Mattheit erinnert die Verwendung der Farbe an seine ebenso meisterhaft beherrschte Technik der Pastellmalerei. Hagemeisters Landschaften sind so, jede auf ihre einzigartige Weise, intime und zartfühlende Begegnungen mit dem Wesen der Natur. [KT]




Aufgeld und Steuern zu Karl Hagemeister "Moorlandschaft mit Birken am Schwielowsee"
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