Auktion: 555 / 19th Century Art am 08.06.2024 in München Lot 323


323
Hans Thoma
Amor vincit omnia (Liebespaar mit Amor und Tod), 1876.
Öl auf strukturiertem Karton, auf festen Karton...
Schätzpreis: € 18.000 - 24.000
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Amor vincit omnia (Liebespaar mit Amor und Tod). 1876.
Öl auf strukturiertem Karton, auf festen Karton aufgelegt.
Rechts unten monogrammiert und datiert. 24,8 x 23,8 cm (9,7 x 9,3 in).


• Intimes Motiv: Entstanden in der Verlobungszeit mit Cella Berteneder vor der Heirat 1877.
• Die Blumenmalerin dient Thoma als wichtigstes Modell, weitere Hommagen an sie als Göttin Flora folgen.
• Liebe und Tod: programmatische Bezugnahme auf sein bedeutendes „Selbstporträt mit Tod und Amor“, 1875 in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe.
• Werke des Künstlers befinden sich in den Sammlungen der Alten Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, der Neuen Pinakothek, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München sowie der Galerie Neue Meister, Albertinum, Dresden; die wichtigsten und größten Thoma-Sammlungen im Städel Museum, Frankfurt und der Kunsthalle Karlsruhe
.

PROVENIENZ: Privatsammlung Bad Säckingen.
Privatsammlung Schweiz.
Privatsammlung Baden Württemberg.

LITERATUR: Vgl. Henry Thode, Hans Thoma, Stuttgart/Leipzig 1909, S. 81: "Amor und Tod", S. 123: "Tod und Liebe".

Aufrufzeit: 08.06.2024 - ca. 14.30 h +/- 20 Min.

Hans Thomas Werk vereint in feinfühliger, stimmungsvoller und subtiler Weise sein eigenes individuelles Erleben mit den übergreifenden Themen der menschlichen Existenz. Der Maler, der sich mit offenen Augen allen Erscheinungen der äußeren und inneren Welt widmet, steht dabei im Zentrum zwischen Geburt und Tod. Sein erstes programmatisches und bekanntestes "Selbstporträt zwischen Amor und Tod" (1875, Staatliche Kunsthalle, Karlsruhe) zeigt ihn als Landschaftsmaler zwischen Totenschädel und Putto in allegorischer Selbstreflexion. Sinnliches und Geistiges, Malen und Denken sind die beiden Pole, die Thomas Wesen und Malerei ausmachen. Gerade angesichts der Schönheit der Natur, der lebendigen Sinnlichkeit des Körpers und der Malerei schleicht sich oftmals eine leise Melancholie des memento mori in seine Werke ein. Die Liebe tritt in Gestalt der Malerin Bonicella "Cella" Berteneder in sein Leben, die sich vor allem mit dem Blumenstillleben beschäftigt. Thoma porträtiert sie oftmals in der freien Natur, beim Blumenpflücken oder als Göttin Flora. In einem verhältnismäßig großen Gemälde von 1873 zupft noch ein junges Mädchen selbstvergessen die Blütenblätter in der Sequenz "er liebt mich, er liebt mich nicht" von einer Margerite. Das Motiv erweitert er in der vom abendlich-romantisch glühenden Himmel überwölkten Szene um die kleine Amorette, die mit dem goldenen Pfeil den dabei zusehenden Tod anvisiert. Das Liebespaar besteht aus Cella und Hans Thoma. Er schreibt rückblickend über die Zeit des Kennenlernens 1875: "Für mich begann der schönste Frühling voll Blumen und Liebe. Ganz sorg- und rücksichtslos gab ich mich der Natur hin, und dem, was sonst wohl Leichtsinn gewesen wäre, hielten tiefe ernste Entschlüsse die Waage. Im Herbst fing meine Cella an, bei mir zu malen. An Weihnachten 1875 nahm ich Cella mit mir nach Säckingen. Es war eine Entscheidung" (zit. nach: J. A. Beringer, Hans Thoma. Aus achtzig Lebensjahren, München 1929, S. 147). 1877 heiraten die beiden, und wiederum zwei Jahre später überführt Thoma das bisher kleine und intime, emblemhafte Motiv in ein großformatiges Gemälde. Eine tief empfundene Liebe ist für Thoma letztlich auch der zugrunde liegende kreative Impuls, mit dem Vergänglichkeit in Ewigkeit überführt wird. [KT]




Aufgeld und Steuern zu Hans Thoma "Amor vincit omnia (Liebespaar mit Amor und Tod)"
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