Auktion: 553 / Contemporary Day Sale am 07.06.2024 in München Lot 122


122
Hans Steinbrenner
Figur (Große Vegetative), 1959.
Holz (Ulme) auf Metallplatte
Schätzpreis: € 10.000 - 15.000
+
Figur (Große Vegetative). 1959.
Holz (Ulme) auf Metallplatte.
Unikat. Höhe: 200 cm (78,7 in). Durchmesser der Standfläche: 50 cm (19,7 in).
Weitere Werke aus der Sammlung Dr. Theo Maier-Mohr werden in unserem Evening Sale am Freitag, 7. Juni 2024 und in unserem Modern Art Day Sale am Samstag, 8. Juni 2024 angeboten – siehe Sonderkatalog „Eine private Sammlung – Dr. Theo Maier-Mohr”.

• Unikat aus Ulmenholz, später auch in Bronze ausgeführt.
• Überlebensgroße, wunderbar biomorphe Skulptur.
• Auf der documenta III in Kassel wird 1964 eine 5 Meter hohe Holzskulptur des Künstlers gezeigt
.

Wir danken Herrn Jakob Steinbrenner, München, für die freundliche Auskunft.

PROVENIENZ: Sammlung Dr. Theo Maier-Mohr (direkt vom Künstler erworben).
Seitdem in Familienbesitz.

AUSSTELLUNG: Hans Steinbrenner, Skulptur und Plastik IV, Galerie Appel und Fertsch, Karmeliterkloster, Frankfurt a. Main, 1965, Nr. 36 (m. Abb. 14).
Hans Steinbrenner, Arbeiten von 1955-60, Galerie Ostertag, Frankfurt a. Main, 1978, o. S. (Abb. 13).
Hans Steinbrenner. Skulpturen 1948-1960, Sinclair-Haus, Bad Homburg v. d. Höhe, 23.10.-16.12.1990, Kat.-Nr. 86 (m. Abb. S. 97).

LITERATUR: Claire Hellweg, Hans Steinbrenner. Die Entwicklung der Formensprache im plastischen Werk, Diss. Frankfurt a. Main, 1990/91, WVZ-Nr. 135 (m. Abb.).
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Auswahl:
K. Gabler, Hans Steinbrenner und sein Bruder, in: Adam Seide (Hrsg.), was da ist, Frankfurt a. Main, o. J. (m. Abb. S. 155).
G. Nicol, Das Fabelwesen im Wohnzimmer, Frankfurter Neue Presse, Nr. 211, Frankfurt a. Main, 25.11.1978, S. 18.

Aufrufzeit: 07.06.2024 - ca. 14.00 h +/- 20 Min.

Von biomorpher Form zu kubischen Elementen
Hans Steinbrenner (1928–2008) verdingt sich in den Nachkriegsjahren bei den US-Streitkräften als Plakatmaler und Grafiker. Von 1946 bis 1949 studiert er an der damaligen Werkkunstschule Offenbach am Main (heute Hochschule für Gestaltung). 1949 bis 1952 besucht er die Städelschule in Frankfurt am Main und wird dort Meisterschüler von Hans Mettel (1903–1966), im Anschluss wechselt er von 1952 bis 1954 ebenfalls als Meisterschüler bei Toni Stadler (1888–1982) an die Akademie der Bildenden Künste in München.

Während Hans Steinbrenner sich in seinem Frühwerk noch an seinen Lehrern in Frankfurt und München orientiert, wird ihn die Begegnung mit den Bildhauern Constantin Brâncusi (1876–1957) und Henri Laurens (1885–1954) nachhaltig prägen. Auch der Einfluss von Hans Arp (1886–1966) ist sowohl in seinen kubisch-abstrakten Quaderskulpturen als auch in seinen charakteristischen, überlebensgroßen biomorphen Figuren vor allem aus Holz nachfühlbar, wie beispielsweise bei unserer überlebensgroßen Arbeit mit dem Titel "Große Vegetative".

Ab den späteren 1960er Jahre schließlich findet Steinbrenner zu einer plastischen Sprache, die, wie hier an zwei Beispielen anschaulich, auf kubische Elemente zurückgreift und menschliche Proportionen aufnimmt. Von da an nennt der Künstler seine Skulpturen ohne weitere namentliche Unterscheidung "Figur". Und so verfährt der Bildhauer auch mit dieser zunächst aus einem Holzstamm geschlagenen und dann in Bronze gegossenen Stele.

Mit zeichnerischer Präzision reduziert er die Anschauung des menschlichen Körpers zu streng geometrischen, aufeinander gestapelten Formen, deren einzelne Elemente nicht symmetrisch angeordnet, sondern geringfügig gegeneinander verschoben sind. Die rhythmisierte Vertikale verleiht der Skulptur jeweils eine lebendig wirkende Silhouette und auch die Bewegtheit der Oberflächen steht in einem spannungsreichen Kontrast zur strengen Materialität, wie bei der rund 200 Zentimeter hohen "Stele" aus Stein aus dem Jahr 1985. [MvL]




Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung zu Hans Steinbrenner "Figur (Große Vegetative)"
Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.

Berechnung bei Differenzbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 800.000 Euro: hieraus Aufgeld 32 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 800.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 27 % berechnet und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 800.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 22 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Das Aufgeld enthält die Umsatzsteuer, diese wird jedoch nicht ausgewiesen.

Berechnung bei Regelbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 800.000 Euro: hieraus Aufgeld 27 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 800.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 21 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 800.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 15 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf die Summe von Zuschlag und Aufgeld wird die gesetzliche Umsatzsteuer, derzeit 19 %, erhoben. Als Ausnahme hiervon wird bei gedruckten Büchern der ermäßigte Umsatzsteuersatz von derzeit 7 % hinzugerechnet.

Wir bitten um schriftliche Mitteilung vor Rechnungsstellung, sollten Sie Regelbesteuerung wünschen.

Berechnung der Folgerechtsvergütung:
Für Werke lebender Künstler oder von Künstlern, die vor weniger als 70 Jahren verstorben sind, fällt gemäß § 26 UrhG eine Folgerechtsvergütung in folgender Höhe an:
4% des Zuschlags ab 400,00 Euro bis zu 50.000 Euro,
weitere 3 % Prozent für den Teil des Zuschlags von 50.000,01 bis 200.000 Euro,
weitere 1 % für den Teil des Zuschlags von 200.000,01 bis 350.000 Euro,
weitere 0,5 Prozent für den Teil des Zuschlags von 350.000,01 bis 500.000 Euro und
weitere 0,25 Prozent für den Teil Zuschlags über 500.000 Euro.
Der Gesamtbetrag der Folgerechtsvergütung aus einer Weiterveräußerung beträgt höchstens 12.500 Euro.

Die Folgerechtsvergütung ist umsatzsteuerfrei.