Auktion: 553 / Contemporary Day Sale am 07.06.2024 in München Lot 142


142
Günther Förg
Ohne Titel, 2003.
Acryl auf Leinwand
Schätzpreis: € 80.000 - 120.000
+
Ohne Titel. 2003.
Acryl auf Leinwand.
Rechts oben signiert und datiert. 140 x 160 cm (55,1 x 62,9 in).

• Schlieren, Schichtungen und transparente Durchlässe lassen die Leinwand vibrieren.
• Minimale Farb- und Formensprache mit maximaler Ausstrahlungskraft.
• 2018 wird Förg mit einer Retrospektive im Stedelijk Museum, Amsterdam, sowie im Dallas Museum of Art gewürdigt, 2023 findet eine Austellung im Long-Museum, Schanghai, und 2024 im Centro de Arte Contemporáneo, Málaga, statt.
• Arbeiten des Künstlers befinden sich in renommierten Sammlungen weltweit, u. a. im Hamburger Bahnhof, Berlin, im Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía, Madrid, in der Tate Modern, London, und im Museum of Modern Art, New York
.

Das Werk ist unter der Nummer WVF 03.B.0243 im Archiv des Estate Günther Förg registriert.

PROVENIENZ: Estate Günther Förg, Schweiz.
Privatsammlung Deutschland.

"Wenn man bei Malerei lang denken muss, wird es schwierig. Manchmal male ich auch ein Bild und habe ein Problem damit. Dann tritt man zurück, sieht es an und nimmt man eben eine blaue Farbe und malt blau. Ich überlege mir nicht, ob ich blau malen muss. Sondern ich greife instinktiv zum Blau. Und das ist die Qualität."
Günther Förg, 1997

Aufrufzeit: 07.06.2024 - ca. 14.27 h +/- 20 Min.

Unsere unbetitelte Acrylmalerei aus dem Jahr 2003 beweist einmal mehr, mit welcher Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit Günther Förg die sinnliche Kraft der Farbe zu ganzer Entfaltung führt: Unweigerlich wird die meist auf einen Zug auf die Bildfläche gebrachte Abstraktion zur Folie freier Assoziation. Abermals und doch in einer in seinem Œuvre eher alleinstehenden Art und Weise zeigt sich hier Förgs Meisterschaft, den Betrachter mit auf das Äußerste reduzierten malerischen Mitteln im Innersten zu berühren.
Förgs komplexes Œuvre lässt unterschiedliche Einflüsse erkennen. Ist es zunächst in seiner künstlerischen Laufbahn noch die abstrakte Vorkriegsmoderne, prägen ihn in den 1970er Jahren Arbeiten Blinky Palermos oder Cy Twomblys. Später lassen sich u. a. Ankläge an das amerikanische Action- und Color-Field-Painting finden. "Ohne Titel" lässt unweigerlich auch Verknüpfungen zu Nicolas de Staël (1914–1955), einem der wichtigsten französischen Maler der Nachkriegsmoderne, herstellen. De Staëls Malerei bewegt sich zu Beginn der 1950er Jahre sukzessive hin zu einer Synthese aus Figuration und Abstraktion, auch die Farben werden dünnflüssiger und in starke Kontraste gesetzt.
Durch die sichtbaren Spuren des Pinsels, aber auch durch unterschiedliche Lichteinfälle erweckt Förg hier die Leinwand zum Leben. Schlieren, Schichtungen und transparente Durchlässe lassen insbesondere die Schwarztöne vibrieren. Gelb und Orange wirken als wunderbar austarierte Gegenspieler. Abstrakte Formen im Vordergrund bettet Förg in einen diffusen Hintergrund und lässt so unterschiedlichste und zugleich durchaus geheimnisvolle Assoziationsmöglichkeiten zu. Der Künstler schöpft aus einem vollen Pool an Inspirationen, adaptiert, transformiert Gesehenes und setzt in seinem Schaffen so immer wieder neue Impulse hinsichtlich Material, Farbe und Raum. Er sucht sich künstlerische Ausgangspunkte und erzeugt ein neues, ganz eigenständiges Konzept der Malerei. Unsere Acrylarbeit von 2003 ist daher als ein wunderbares Beispiel für Förgs facettenreiche und durchdachte Arbeitsweise anzusehen. [AW]




Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung zu Günther Förg "Ohne Titel"
Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.

Berechnung bei Differenzbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 800.000 Euro: hieraus Aufgeld 32 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 800.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 27 % berechnet und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 800.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 22 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Das Aufgeld enthält die Umsatzsteuer, diese wird jedoch nicht ausgewiesen.

Berechnung bei Regelbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 800.000 Euro: hieraus Aufgeld 27 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 800.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 21 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 800.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 15 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf die Summe von Zuschlag und Aufgeld wird die gesetzliche Umsatzsteuer, derzeit 19 %, erhoben. Als Ausnahme hiervon wird bei gedruckten Büchern der ermäßigte Umsatzsteuersatz von derzeit 7 % hinzugerechnet.

Wir bitten um schriftliche Mitteilung vor Rechnungsstellung, sollten Sie Regelbesteuerung wünschen.

Berechnung der Folgerechtsvergütung:
Für Werke lebender Künstler oder von Künstlern, die vor weniger als 70 Jahren verstorben sind, fällt gemäß § 26 UrhG eine Folgerechtsvergütung in folgender Höhe an:
4% des Zuschlags ab 400,00 Euro bis zu 50.000 Euro,
weitere 3 % Prozent für den Teil des Zuschlags von 50.000,01 bis 200.000 Euro,
weitere 1 % für den Teil des Zuschlags von 200.000,01 bis 350.000 Euro,
weitere 0,5 Prozent für den Teil des Zuschlags von 350.000,01 bis 500.000 Euro und
weitere 0,25 Prozent für den Teil Zuschlags über 500.000 Euro.
Der Gesamtbetrag der Folgerechtsvergütung aus einer Weiterveräußerung beträgt höchstens 12.500 Euro.

Die Folgerechtsvergütung ist umsatzsteuerfrei.