Auktion: 550 / Evening Sale am 07.06.2024 in München Lot 27


27
Erich Heckel
Klare Luft, 1921.
Öl auf Leinwand
Schätzpreis: € 100.000 - 150.000
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Klare Luft. 1921.
Öl auf Leinwand.
Rechts unten signiert und datiert. Verso auf der Leinwand abermals signiert und datiert. Verso auf dem Keilrahmen handschriftlich betitelt und bezeichnet "Voigt 1921/10". 83 x 96 cm (32,6 x 37,7 in). [EH].

Weitere Werke aus der Sammlung Dr. Maier-Mohr werden in unserem Contemporary Art Day Sale am Freitag, 7. Juni 2024, und in unserem Modern Art Day Sale am Samstag, 8. Juni 2024, angeboten – siehe Sonderkatalog „Eine private Sammlung – Dr. Theo Maier-Mohr”.

• Die Badenden als stille Beobachter der unendlichen und machtvollen Erhabenheit der Natur.
• Heckels Neudeutung seiner Landschaftsmalerei.
• Mystifizierende Spiegelung von Licht, Wolken und Wasser an der Ostsee.
• Ab 1919 verbringen der Künstler und seine Frau ihre Sommer in ihrem inspirierenden Rückzugsort in Osterholz an der Flensburger Förde
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PROVENIENZ: Galerie Nierendorf, Berlin.
Galerie Thomas, München (1983).
Sammlung Dr. Theo Maier-Mohr (vom Vorgenannten erworben).
Seitdem in Familienbesitz.

AUSSTELLUNG: Erich Heckel, Gemälde, Aquarelle u. s. w. im Krönungsgang des Schlosses, Städtisches Museum, 12.2.-18.3.1928, Kat.-Nr. 13.
Erich Heckel, Kestner-Gesellschaft, Hannover, 3.10.-3.11.1935, Nr. 4 (datiert 1922).
Erich Heckel. Zum 100. Geburtstag, Galerie Thomas, München, 9.9.-31.10.1983, Kat.-Nr. 61.

LITERATUR: Andreas Hüneke, Erich Heckel. Werkverzeichnis der Gemälde, Wandbilder und Skulpturen, Bd. II (1919-1964), München 2017, WVZ-Nr. 121-20 (m. Abb.).
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Paul Vogt, Erich Heckel, Recklinghausen 1965, Taf. 173.
Christie's, London, 28.6.1982, Los 33.
Janina Dahlmanns, "Hoch immer der Himmel über der weit in die Tiefe fliehenden Fläche des Meeres". Die Ostsee und die Stilentwicklung Erich Heckels, in: M. Moeller, Erich Heckel an der Ostsee, München 2006, S. 31 (m. Abb.).
Janina Dahlmanns, Erich Heckels Werk der Zwischenkriegsjahre 1919-1937, Hamburg 2016, S. 135.

"Es ist bezeichnend, dass es nun die Ostsee war, zu der sich Heckel hingezogen fühlte. Man muss diese gewaltige Wasserfläche selbst einmal erlebt haben, um zu begreifen, daß sie das Licht wie ein riesenhafter Spiegel zu reflektieren vermag, in einer Intensität, die sich nicht allein auf den Küstenstreifen beschränkt, sondern auch die nächstgelegenen Landstriche ergreift, und zwar so, daß man die Nähe der See bereits an der hohen und klaren Luft zu erkennen vermag – nicht von ungefähr hatte Heckel eines seiner Gemälde so benannt."
Paul Vogt, Erich Heckel, Recklinghausen 1965, S. 63.

Aufrufzeit: 07.06.2024 - ca. 17.52 h +/- 20 Min.

Erich Heckel nähert sich in dieser Zeit einem expressiven Realismus, der in der Folge sein malerisches Werk bestimmen wird. Die beiden sitzenden Frauen am Strand, ein bekanntes Motiv im Schaffen von Heckel und den Expressionisten, treten hier vor dem überwältigenden Eindruck der Landschaft zurück. Die Frauen bilden eine kontemplative Einheit mit der Landschaft, deren Faszination Paul Vogt in seiner Monografie über Erich Heckel 1965 so treffend in Bezug zu unserem Gemälde beschreibt: "Es ist bezeichnend, daß es nun die Ostsee war, zu der sich Heckel hingezogen fühlte. Man muss diese gewaltige Wasserfläche selbst einmal erlebt haben, um zu begreifen, daß sie das Licht wie ein riesenhafter Spiegel zu reflektieren vermag, in einer Intensität, die sich nicht allein auf den Küstenstreifen beschränkt, sondern auch die nächstgelegenen Landstriche ergreift, und zwar so, daß man die Nähe der See bereits an der hohen und klaren Luft zu erkennen vermag – nicht von ungefähr hatte Heckel eines seiner Gemälde so benannt."
Es sind die wechselnden Lichterscheinungen, mit denen sich Erich Heckel intensiv auseinandersetzt. Die zwischen der voluminösen Wolkendecke durchbrechenden Sonnenstrahlen lassen sich im feuchten Dunst über der See bis zur Wasseroberfläche nachverfolgen. Im spiegelglatten Wasser reflektiert sich dieses Phänomen. Genau diesen monumentalen Eindruck eines Moments rückt Erich Heckel in den Mittelpunkt der Darstellung.




Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung zu Erich Heckel "Klare Luft"
Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.

Berechnung bei Differenzbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 800.000 Euro: hieraus Aufgeld 32 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 800.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 27 % berechnet und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 800.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 22 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Das Aufgeld enthält die Umsatzsteuer, diese wird jedoch nicht ausgewiesen.

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Zuschlagspreis bis 800.000 Euro: hieraus Aufgeld 27 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 800.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 21 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 800.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 15 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf die Summe von Zuschlag und Aufgeld wird die gesetzliche Umsatzsteuer, derzeit 19 %, erhoben. Als Ausnahme hiervon wird bei gedruckten Büchern der ermäßigte Umsatzsteuersatz von derzeit 7 % hinzugerechnet.

Wir bitten um schriftliche Mitteilung vor Rechnungsstellung, sollten Sie Regelbesteuerung wünschen.

Berechnung der Folgerechtsvergütung:
Für Werke lebender Künstler oder von Künstlern, die vor weniger als 70 Jahren verstorben sind, fällt gemäß § 26 UrhG eine Folgerechtsvergütung in folgender Höhe an:
4% des Zuschlags ab 400,00 Euro bis zu 50.000 Euro,
weitere 3 % Prozent für den Teil des Zuschlags von 50.000,01 bis 200.000 Euro,
weitere 1 % für den Teil des Zuschlags von 200.000,01 bis 350.000 Euro,
weitere 0,5 Prozent für den Teil des Zuschlags von 350.000,01 bis 500.000 Euro und
weitere 0,25 Prozent für den Teil Zuschlags über 500.000 Euro.
Der Gesamtbetrag der Folgerechtsvergütung aus einer Weiterveräußerung beträgt höchstens 12.500 Euro.

Die Folgerechtsvergütung ist umsatzsteuerfrei.