Auktion: 554 / Modern Art Day Sale am 08.06.2024 in München Lot 474


474
Emil Nolde
Mädchenkopf, Um 1930.
Aquarell
Schätzpreis: € 50.000 - 70.000
+
Mädchenkopf. Um 1930.
Aquarell.
Rechts unten signiert. Auf Japanpapier. 27 x 23 cm (10,6 x 9 in), blattgroß.
[EH].

• Mit der Unmittelbarkeit des Ausdrucks hält Nolde sein Gegenüber in einer unnachahmlichen Intensität fest.
• In seinen Porträts, die ihn zeitlebens beschäftigen, studiert Emil Nolde das Wesen der Menschen und verleiht ihnen zugleich eine geheimnisvolle Unnahbarkeit.
• Seit fast 70 Jahren in Familienbesitz
.

PROVENIENZ: Privatsammlung Karlsruhe (bis 1956: Stuttgarter Kunstkabinett).
Privatsammlung Baden-Württemberg (1956 vom Vorgenannten erworben).
Seitdem in Familienbesitz.

LITERATUR: Stuttgarter Kunstkabinett, 25. Auktion Moderne Kunst, 27./28.11.1956, Los 708 (hier: Frauenkopf im Profil) (Verso auf der Rahmenrückpappe mit einem Etikett).

"Dann aber erfolgte in der in Deutschland fast ganz vergessenen Technik mein Vorstoß, und das Malen mit Aquarellfarben ist seitdem mir ein Bedürfnis geblieben."

Emil Nolde, in: Reisen, Ächtungen, Befreiung. 1919-1946, Stiftung Seebüll Ada u. Emil Nolde, Köln 1967, S. 27

Aufrufzeit: 08.06.2024 - ca. 18.38 h +/- 20 Min.

Die Porträts von Emil Nolde vermitteln viel von der Lebenseinstellung des Malers. Fast menschenscheu, wie er mit seiner Frau Ada in Seebüll lebt, hat er doch hin und wieder Porträts gemalt, meist junge Frauen, die vor einem imaginären Hintergrund groß und geheimnisvoll die Bildfläche füllen. So anonym die Porträtierten geblieben sind, so mystisch verklärt, wie Nolde sie sieht, sind sie unnahbar und präsent zugleich. Das dämmernde Dunkel, das viele seiner Porträtierten umgibt, macht sie geheimnisvoll und unnahbar. Und doch ist da das sinnliche Moment einer alles beherrschenden Farbigkeit, die Emil Nolde auch in den Porträts als bestimmendes Ausdrucksmittel zum Klingen bringt. Sie dominiert eine Komposition, der es an Eindringlichkeit der Gestaltung nicht mangelt. Nolde beweist auch hier seine Souveränität im Umgang mit dem Aquarell, das in ungeahnter Dichte der Farbwerte seine Erfüllung sieht. [EH]




Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung zu Emil Nolde "Mädchenkopf"
Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.

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Zuschlagspreis bis 800.000 Euro: hieraus Aufgeld 32 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 800.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 27 % berechnet und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 800.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 22 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Das Aufgeld enthält die Umsatzsteuer, diese wird jedoch nicht ausgewiesen.

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Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 15 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf die Summe von Zuschlag und Aufgeld wird die gesetzliche Umsatzsteuer, derzeit 19 %, erhoben. Als Ausnahme hiervon wird bei gedruckten Büchern der ermäßigte Umsatzsteuersatz von derzeit 7 % hinzugerechnet.

Wir bitten um schriftliche Mitteilung vor Rechnungsstellung, sollten Sie Regelbesteuerung wünschen.

Berechnung der Folgerechtsvergütung:
Für Werke lebender Künstler oder von Künstlern, die vor weniger als 70 Jahren verstorben sind, fällt gemäß § 26 UrhG eine Folgerechtsvergütung in folgender Höhe an:
4% des Zuschlags ab 400,00 Euro bis zu 50.000 Euro,
weitere 3 % Prozent für den Teil des Zuschlags von 50.000,01 bis 200.000 Euro,
weitere 1 % für den Teil des Zuschlags von 200.000,01 bis 350.000 Euro,
weitere 0,5 Prozent für den Teil des Zuschlags von 350.000,01 bis 500.000 Euro und
weitere 0,25 Prozent für den Teil Zuschlags über 500.000 Euro.
Der Gesamtbetrag der Folgerechtsvergütung aus einer Weiterveräußerung beträgt höchstens 12.500 Euro.

Die Folgerechtsvergütung ist umsatzsteuerfrei.