Abstrakte Plastiken in Ausstellungsräumen. 1943.
Tintenfederzeichnungen.
Rechts unten signiert und datiert. Auf bräunlichem Velin. 20,8 x 29,5 cm (8,1 x 11,6 in), Blattgröße. [CH/AM].

• Seit über 25 Jahren in süddeutschem Privatbesitz.
• Aus einem Schicksalsjahr im Leben des Künstlers: 1943 wird sein Haus in Berlin von Bomben getroffen, ein Teil seiner Arbeiten geht in Flammen auf.
• Bis zum Frühjahr des darauffolgenden Jahres hält sich Hartung mehrfach in Paris auf und besucht u. a. Constantin Brancusi, Henri Laurens und Pablo Picasso.
• Inmitten des Zweiten Weltkriegs entwirft Hartung hier eine Wunschvorstellung einer fiktiven Ausstellungssituation.
• Ein Jahr nach Kriegsende zeigt der Künstler dann in der Berliner Galerie Gerd Rosen eine erste umfassende Einzelausstellung seiner Arbeiten.

Wir danken dem Nachlass Karl Hartung für die freundliche wissenschaftliche Beratung.

PROVENIENZ: Privatsammlung Baden-Württemberg.
Privatsammlung Süddeutschland (1996 vom Vorgenannten erworben, Ketterer Kunst, 11.6.1996, Los 787).

LITERATUR: Ketterer Kunst, München, 210. Auktion, Moderne Kunst II, 11.6.1996, Los 787 (m. Abb.).

"Eine regelrechte Stellvertreterfunktion im Sinne einer imaginären Wunscherfüllung hatte das Medium der Zeichnung um 1945/46, als Karl Hartung, zunächst in Kriegsgefangenschaft und dann im Ringen um ein künstlerisches Werk im zerstörten und von Versorgungsengpässen betroffenen Berlin, in einem umfangreichen Konvolut von Zeichnungen bildhauerische Werke und ganze Ausstellungen erdachte."
Gudula Mayr, Der Bildhauer Karl Hartung als Zeichner, in: Maja Brodrecht und Arie Hartog (Hrsg.), Im übertragenen Sinne. Bildhauer zeichnen, Dresden 2022, S. 165.

In guter, altersgemäßer Erhaltung. Im Passepartoutausschnitt gebräunt. Im Randbereich mit vereinzelten Einrisschen sowie wenigen leichten Griff- und Knickspuren. Im oberen Randbereich das Papier an wenigen kleinen Stellen leicht gewellt.
Nähere Informationen zum Zustand entnehmen Sie bitte der Großdarstellung / Abbildung Rückseite.