Auktion: 554 / Modern Art Day Sale am 08.06.2024 in München Lot 124000467


124000467
Rudolf Jahns
Schreitende, 1927.
Öl auf Hartfaserplatte
Schätzpreis: € 20.000 - 30.000
Informationen zu Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung sind ab vier Wochen vor Auktion verfügbar.
Schreitende. 1927.
Öl auf Hartfaserplatte.
Rechts unten signiert und datiert. Verso handschriftlich bezeichnet "R. Jahns / Holzminden / Bodenstr. I. / 1927 / Schreitende" sowie mit diversen Beschriftungen und Farbproben. 92 x 92 cm (36,2 x 36,2 in).
[AR]

Weitere Werke aus der Sammlung Dr. Maier-Mohr werden in unserem Evening Sale sowie Contemporary Art Day Sale am Freitag, dem 7. Juni 2024, angeboten (siehe Sonderkatalog "Dr. Theo Maier-Mohr – Eine private Sammlung").

• Aus der für den Künstler so zentralen und auf dem Auktionsmarkt gesuchten Werkphase der Zwischenkriegszeit.
• Rudolf Jahns zählt in den 1920er Jahren zu den wichtigen Vertretern der Avantgarde in Deutschland und gilt als Pionier des deutschen Konstruktivismus.
• Im Entstehungsjahr ist er Mitbegründer der Künstlergruppe "die abstrakten hannover" neben u. a. Kurt Schwitters und Carl Buchheister.
• Werke dieser Schaffenszeit befinden sich in renommierten Museumssammlungen, wie dem Städel Museum, Frankfurt a. Main, dem Sprengel Museum, Hannover, oder dem Dallas Museum of Art
.

Wir danken Herrn Prof. Dr. Ulrich Krempel von der Rudolf Jahns Stiftung, Hannover, für die freundliche Auskunft.

PROVENIENZ: Barbara Roselieb-Jahns, Detmold (1961, direkt vom Künstler, verso m. einer handschriftlichen Übereignung des Künstlers).
Sammlung Dr. Theo Maier-Mohr.
Seitdem in Familienbesitz.

AUSSTELLUNG: die abstrakten hannover. Internationale Avantgarde 1927-1935, Sprengel Museum, Hannover, 1987; Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen, 1988, Kat.-Nr. 33.
Rudolf Jahns. 1896-1983, Galerie Reichard, Frankfurt a. Main, 1989, S. 32 (m. Farbabb. S. 31).
Rudolf Jahns. Klang der Bilder, Landesmuseum Schloss Gottorf, Ausstellung im Kloster Cismar, 1.4.-1.7.2012.
abstrAKT. Figurenbilder von Rudolf Jahns (1896-1983), Kunstmuseum Moritzburg, Halle (Saale), 23.5.-3.8.2014.

LITERATUR: Barbara Roselieb-Jahns, Ulrich Krempel (Hrsg.), Rudolf Jahns. Werkverzeichnis 1917-1981, Ostfildern-Ruit 2003, WVZ Nr. 210 (m. Abb.)
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Ulrike Müller, Rudolf Jahns (1896-1983). Der Maler uns seine Themen: Natur - Figur - Musik, Theorie der Gegenwartskunst, Bd. 9, Münster 1997 (m. Abb. Nr. 42).

"Rudolf Jahns, der Maler der in Farbe verwandelten, verzauberten Kompositionen, gilt als der Poet – genauer noch: als der Musikant – des Konstruktivismus"

Joachim Büchner über Rudolf Jahns, zit. nach: Rudolf Jahns Stiftung, online: www.rudolf-jahns-stiftung.de.

Rudolf Jahns' "Schreitende" bewegt sich bildlich gesprochen auf wunderbare Weise zwischen Figuration und geometrischer Abstraktion. Die reduzierte, jedoch deutlich erkennbare Figur ist mittig in einen quadratischen, geometrisch aufgegliederten Raum gesetzt, der keine räumliche Tiefe und nur angedeutete architektonische Elemente erkennen lässt. Sein künstlerisches Streben, den Gegensatz von Abstraktion und Gegenständlichkeit aufzuheben, manifestiert sich hier sowohl stilistisch als auch in der harmonisch gewählten Farbpalette. Im Entstehungsjahr von "Schreitende" ist Rudolf Jahns Mitbegründer der progressiven Künstlergruppe "die abstrakten hannover" neben unter anderem Kurt Schwitters und Carl Buchheister. Unter den abstrakten Künstlern gilt er aufgrund seiner Malweise schon damals als Poet, oder sogar als Musikant. Schon Anfang der 1930er Jahre löst sich die Gruppe allerdings unter dem Druck der Nationalsozialisten wieder auf. Rudolf Jahns gilt als "entartet" und erhält Ausstellungsverbot. Die Werke aus der für den Künstler so zentralen Werkgruppe der Zwischenkriegszeit zählen heute auf dem Auktionsmarkt zu seinen gesuchtesten Werken. [AR]



124000467
Rudolf Jahns
Schreitende, 1927.
Öl auf Hartfaserplatte
Schätzpreis: € 20.000 - 30.000
Informationen zu Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung sind ab vier Wochen vor Auktion verfügbar.