Haus am Hügel. Um 1915/20.
Pastellkreide, teils gewischt.
Rechts unten signiert. Auf Pergamin. 25,5 x 33,5 cm (10 x 13,1 in), blattgroß. [SMo].

Wunderschön strahlendes Pastell.
"In der Farbe fühle ich mich am wohlsten" hat Walter Ophey mal bekannt.

PROVENIENZ: Galerie Norbert Blaeser, Düsseldorf.
Privatsammlung Norddeutschland (1984 beim Vorgenannten erworben).

Als einer der wichtigsten Wegbereiter und Vertreter des Rheinischen Expressionismus neben August Macke und Heinrich Nauen beeindruckt Ophey vor allem in der Landschaftsmalerei. 1908 ist er Gründungsmitglied des legendären "Sonderbundes" unter dem Vorsitz von Karl Ernst Osthaus, dem Gründer des Folkwang-Museums in Hagen. Mit Ausstellungen 1909-12 in Düsseldorf und Köln wird die deutsche und europäische Avantgarde zusammengeführt. Eine Parisreise 1911 brachte ihn mit dem Herbstsalon sowie den Sammlungen der Galeristen der Moderne, Abroise Vollard und Paul Durand-Ruel in Berührung, in denen ihn die Werke Paul Cézannes und Paul Gauguins nachhaltig beeindruckten. Die sehr bewegte und beschwingte Linienführung des Pastells verrät ebenso die Auseinandersetzung mit der Malerei der "Fauves" und den lichterfüllten Landschaften des Midi von Henri Matisse. Das helle, zarte Zitronengelb verteilt sich über die gesamte Darstellung und ergibt einen frischen Kontrast mit dem tiefen Blau und Grün der Vegetation. Sanfte Rosétöne im Vordergrund komplettieren die warme Atmosphäre einer sommerlichen Landschaft.

In guter Erhaltung. Das Blatt im Passepartout-Ausschnitt minimal gebräunt. Oben mit perforierter Abrisskante. Vereinzelte kleine Einrisschen im Randbereich (ca. 0,4 bis 1 cm). Verso in den Blattecken mit kleinen Rückständen einer früheren Montierung, minimal nach recto durchdrückend. Recto deshalb mit winzigen Quetschfältchen und rechts unten mit winziger Ausfettung.