179
Ernst Wilhelm Nay
Schwarz-Rot-Rosa, 1968.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 150.000 Ergebnis:
€ 250.000 (inkl. Käuferaufgeld)
Schwarz-Rot-Rosa. 1968.
Öl auf Leinwand.
Scheibler 1291. Auf dem Keilrahmen signiert und betitelt. 130 x 110,5 cm (51,1 x 43,5 in).
• Charakteristisches Gemälde E. W. Nays „elementarer Malerei“.
• Ausgestellt im Walraff-Richartz-Museum Köln und im Hamburger Kunstverein.
PROVENIENZ: Michael Hertz, Bremen.
Privatsammlung Norddeutschland.
AUSSTELLUNG: E.W. Nay Retrospektive, Wallraf-Richartz-Museum Köln, 18.4. - 8.6.1969/ Nationalgalerie Berlin, 20.6. - 28.7.1969/ Städelsches Kunstinstitut Frankfurt a. M., August - September 1969/ Hamburger Kunstverein, 4.10. - 16.11.1969, Kat. 7.
Achim Moeller Fine Art, New York (auf dem Keilrahmen mit dem Etikett)
E.W. Nay, Galerie Orangerie-Reinz, Köln, 1998/ 1999, Abb. S. 28.
LITERATUR: Hauswedell & Nolte 259. Auktion Hamburg 1985.
„Diese elementare Malerei arbeitet nun nicht mit den konventionellen Mitteln, die von der Physik, den Farbenlehren gewonnen sind, komplementären Farben, Farbbeziehungen, optischen Ereignissen, die durch Farbe erzeugt werden können, sondern mit eindeutig artistisch gesetzter Farbe, frei erfunden, gesetzt in Rhythmen, Punkten, Bändern, in frei gewählten, wiederholbaren Reihen, rot blau gelb, rot blau gelb, in formalen Begrenzungen, die sich die Farbe selbst setzt. Es ist ein in Farben artistisches Denken.“
Zit. nach Ernst Wilhelm Nay 1966, in: Ausst.-Kat. Bilder Kommen aus Bildern. E. W. Nay 1902-68. Gemälde und unveröffentlichte Schriften aus vier Jahrzehnten. Krefelder Kunstmueen 1985, S. 90.
Öl auf Leinwand.
Scheibler 1291. Auf dem Keilrahmen signiert und betitelt. 130 x 110,5 cm (51,1 x 43,5 in).
• Charakteristisches Gemälde E. W. Nays „elementarer Malerei“.
• Ausgestellt im Walraff-Richartz-Museum Köln und im Hamburger Kunstverein.
PROVENIENZ: Michael Hertz, Bremen.
Privatsammlung Norddeutschland.
AUSSTELLUNG: E.W. Nay Retrospektive, Wallraf-Richartz-Museum Köln, 18.4. - 8.6.1969/ Nationalgalerie Berlin, 20.6. - 28.7.1969/ Städelsches Kunstinstitut Frankfurt a. M., August - September 1969/ Hamburger Kunstverein, 4.10. - 16.11.1969, Kat. 7.
Achim Moeller Fine Art, New York (auf dem Keilrahmen mit dem Etikett)
E.W. Nay, Galerie Orangerie-Reinz, Köln, 1998/ 1999, Abb. S. 28.
LITERATUR: Hauswedell & Nolte 259. Auktion Hamburg 1985.
„Diese elementare Malerei arbeitet nun nicht mit den konventionellen Mitteln, die von der Physik, den Farbenlehren gewonnen sind, komplementären Farben, Farbbeziehungen, optischen Ereignissen, die durch Farbe erzeugt werden können, sondern mit eindeutig artistisch gesetzter Farbe, frei erfunden, gesetzt in Rhythmen, Punkten, Bändern, in frei gewählten, wiederholbaren Reihen, rot blau gelb, rot blau gelb, in formalen Begrenzungen, die sich die Farbe selbst setzt. Es ist ein in Farben artistisches Denken.“
Zit. nach Ernst Wilhelm Nay 1966, in: Ausst.-Kat. Bilder Kommen aus Bildern. E. W. Nay 1902-68. Gemälde und unveröffentlichte Schriften aus vier Jahrzehnten. Krefelder Kunstmueen 1985, S. 90.
"Es ist ein Leben wert, soweit vorzudringen, dass das reale Farbbild entstehen kann und die Farbe dabei so klingt, dass ohne besondere Absicht des Künstlers Menschliches anschaubar wird, Menschliches und Kreatürliches in neuer, unbekannter Formulierung." (E. W. Nay, Oktober 1967, zit. nach: Scheibler S. 282). Im Spätwerk Ernst Wilhelm Nays sind Veränderungen gegenüber den vorangegangenen Schaffensperioden festzustellen. Besonders eindrucksvoll zu beobachten ist die Klärung der Bildkomposition: Verstärkt wählt Nay nun eine vertikale Gliederung der Arbeiten, wodurch er einen neuen Rhythmus aufnimmt, diesen jedoch in formaler Hinsicht gekonnt an die vorangegangenen Werke anbindet. Die Arbeiten der letzten Schaffensjahre Nays zeigen eine besondere Verdichtung in Farbe und Form, die in höchstmöglicher Spannung kulminiert. Dabei wagt es Nay, seine Formensprache auf ein Minimum zu reduzieren: Vertikal angeordnete Spindeln, zu Ketten verknüpfte Scheiben und grafische Bänder werden immer wieder neu kombiniert und minimal abgewandelt. Je weiter die Jahre voranschreiten, umso klarer wird die Formsprache. Die Reduktion gibt ihm die Freiheit, das Wesentliche seiner Kunst zu versinnbildlichen. Nays sogenannte elementare Bilder wirken einfach und komplex zugleich; dazu sind sie von großer Selbstverständlichkeit. Die Zweidimensionalität, der Verzicht auf illusionistische Bildräume erzeugt Positiv- und Negativformen, Eingrenzendes und Ausgrenzendes. Farbe und Form sind in diesen „doppelbödigen“, „vielschichtigen“ und „mehrdeutigen“ Arbeiten erstmals untrennbar verknüpft. Nays Forderung in seiner Abhandlung zur Chromatik „die Fläche ist durch die Farbe zur Gestalt zu erheben“ (zit. nach Scheibler, S. 122) ist bei diesem Werk in idealer Weise verwirklicht. Leuchtende Farben wie hier das Rot, kontrastieren mit Schwarz und vor allem Weiß, das nicht aufgetragen, sondern als Negativform, als Untergrund freigelassen wird. Auch die Titel der Gemälde verändern sich mit den elementaren Bildern: von subjektiven, beschreibenden und atmosphärischen Bildtiteln hin zu sachlicher Beschreibung der Farbskala „Schwarz-Rot-Rosa“. Nay hat seine Bildtitel immer erst nachträglich vergeben, doch die Versachlichung und „Objektivierung“, die er in der Bildsprache seines Spätwerks entwickelte, übertrug er offenbar auch auf die Betitelung. Es handelt sich hier also um ein exemplarisches Werk aus dem letzten Schaffensjahr des Künstlers, dass den Abschluss des malerischen Höhepunktes Nays beispielhaft repräsentiert. [KK/SM]
179
Ernst Wilhelm Nay
Schwarz-Rot-Rosa, 1968.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 150.000 Ergebnis:
€ 250.000 (inkl. Käuferaufgeld)
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