Auktion: 484 / Kunst des 19. Jahrhunderts am 24.05.2019 in München Lot 69


69
Alexander Koester
Enten, Reichenau, Um 1909/13.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 40.000
Ergebnis:
€ 100.000

(inkl. Käuferaufgeld)
Enten, Reichenau. Um 1909/13.
Öl auf Leinwand.
Stein 794 (mit leicht abweichenden Maßangaben). Rechts unten signiert. 72,5 x 118 cm (28,5 x 46,4 in).

•Außerordentlich kraftvolle Komposition der beliebten Bodensee-Enten mit lückenloser Provenienz
•Erstmals seit 100 Jahren auf dem Auktionsmarkt
.

PROVENIENZ: Sammlung Otto Hollmann, Bergneustadt (direkt vom Künstler erworben).
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen (durch Erbfolge an den heutigen Besitzer).

"Ob einzeln oder in Gruppen, sie spiegeln das Typische einer Welt wider, die eben die Welt der Enten ist! und geben damit auch einen wertvollen Beitrag zur unterhaltsamen Psychologie wie Behaglichkeit im Stroh, Geringfügigkeit des Lebensanspruches, heiterer Sinn, zwanglose Geselligkeit!”
(zit. nach: Ruth Stein/ Hans Koester, Alexander Koester 1864-1932. Leben und Werk, Recklinghausen 1988, S. 46)



Bei unserem Werk handelt es sich um eine in den Farbabstufungen und kompositionellen Anlage besonders schöne Variante der beliebten Bodensee-Enten von Alexander Koester. Die sattgrüne Uferlandschaft des Bodensees mit der Insel Reichenau bietet die Kulisse für eine vielfigurige “Entenbesprechung” - ein Ausdruck der zwanglosen Geselligkeit dieser Tiere. Bei unserem Werk haben sich mehrere weiße Enten im Vorder- und Mittelgrund versammelt, während sich einige buntgefiederte Artgenossen gut getarnt im Schatten der Ufervegetation tummeln. Himmel und Wasser erstrahlen in einem tiefen, zum Teil ins Violette changierenden Blauton, der einen harmonischen Kontrast zum satten Grün der Ufergräser bildet. Das hell aufleuchtende Weiß der Enten wird durch das Weiß des Wolkenhimmels aufgenommen und verleiht dem Bild eine duftig-sommerliche Atmosphäre. Durch das gewählte Breitformat und den starken Einbezug der landschaftlichen Umgebung wird dem Betrachter ein panoramartiger Ausblick über den Bodensee gegeben, der sich bis weit in den linken Bildgrund erstreckt. Koester hält sich in den Sommermonaten von 1910 bis 1913 mehrfach im Bodenseegebiet auf. Die Landschaft bietet ihm ideale Voraussetzungen für die Darstellung der wechselnden Valeurs in der Natur sowie dem Spiel von Licht und Schatten auf dem zarten Entengefieder. Ein weiteres charakteristisches Merkmal seiner Bilder, das auch bei unserem Werk zu beobachten ist, ist das intime Verhältnis von Künstler und Darstellungsobjekt. Dieses zeigt sich nicht zuletzt in der starken Nahsicht der Tiere, die bei unserem Werk in ein spannungsvolles Verhältnis zur Weite der Landschaft tritt.



69
Alexander Koester
Enten, Reichenau, Um 1909/13.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 40.000
Ergebnis:
€ 100.000

(inkl. Käuferaufgeld)