Auktion: 22 / Online Sale am 01.05.2020 Lot 119000619


119000619
Ernst Ludwig Kirchner
Frauenbildnis, 1927.
Bleistiftzeichnung
Schätzung:
€ 3.600
Ergebnis:
€ 4.543

(inklusive Aufgeld)
Frauenbildnis. Um 1927.
Bleistiftzeichnung.
Unten rechts von fremder Hand signiert. Auf kariertem Velin (Seite eines Skizzenbuches, mit dem Wasserzeichen "Biber Mill"). 28,8 x 20,3 cm (11,3 x 7,9 in), blattgroß.
[CE].
Aus der bedeutenden Kunstsammlung des Schweizer Mäzenen Prof. Max Huggler, ehemaliger Museumsdirektor des Kunstmuseums Bern.

Wir danken Herrn Prof. Dr. Dr. Gerd Presler für die freundliche Auskunft.

PROVENIENZ: Aus der Sammlung Prof. Max Huggler, Schweiz.
Privatsammlung Baden-Württemberg.

LITERATUR: Vgl. Dube L 446.
Vgl. "Porträt", in: Kirchner Museum Davos, Bestandskatalog I, Davos 1992, Nr. 424, S. 310.

Der Berner Kunsthistoriker und Universitätsdozent Professor Max Huggler ist weit über die Schweizer Landesgrenzen hinaus bekannt, und dies nicht nur als einer der jüngsten Museumsdirektoren seiner Zeit: Mit nur 28 Jahren wurde Professor Max Huggler im Jahr 1931 Leiter der Kunsthalle Bern.
Dort veranstaltete er bedeutende Ausstellungen und kuratierte bereits im Jahr 1933 eine Exposition mit 105 Gemälden und 129 Zeichnungen Ernst Ludwig Kirchners. Der Künstler schrieb damals an einen Freund: "Der Direktor der Kunsthalle [..] ist mir sehr sympathisch [..] und treffen seine Anschauungen [.] mit einem schön überein, dass wir etwas Extras leisten werden." Nach der Eröffnung ergänzte er: "[..] übersende Ihnen den Katalog [..]. Es ist die schönste Ausstellung, die ich je von meiner Arbeit machen konnte, wie der dortige Direktor Huggler ein großes Verständnis für meine Arbeit hat [..]."
1944 wurde Professor Max Huggler zum Direktor des Kunstmuseums Bern ernannt, welches er zu internationalemRuhm imführte und dem er bis 1965 vorstand. Besonders sein Faible für die klassische Moderne prägte das spannende Programm des Hauses.
Wie Professor Dr. Dr. Gerd Presler, Autor des Werkverzeichnisses der Skizzenbücher Ernst Ludwig Kirchners, weiß, war Professor Max Huggler nicht nur ein umsichtiger Museumsmann. Er war auch privat ein leidenschaftlicher Sammler, kaufte u.a. Arbeiten auf Papier - und bei dem ein oder anderen glücklichen Anlass mag Kirchner seinem "sehr sympathischen" Mitstreiter sicher auch einige Arbeiten überlassen haben. Ob zum Kauf oder als Geschenk? Wir wissen es nicht. So vermutet Professor Dr. Dr. Presler, dass Professor Max Huggler die nachfolgenden Blätter sicherlich von Ernst Ludwig Kirchner, dem er bis zu dessen Tod 1938 eng verbunden blieb, selbst erhalten haben dürfte.
Einen Teil seiner außergewöhnlichen Privatsammlung, die mit u.a. Paul Klee, Joan Miró und Pablo Picasso ganz im Zeichen der Klassischen Moderne stand, vermachte Professor Max Huggler dem Kunstmuseum Bern. Ein weiterer Teuil ging an seinen langjährigenZiehsohn aus Süddeutschland, der während des Krieges Zuflucht bei Professor Max Huggler in der Schweiz fand.
Es freut uns sehr, dass wir Ihnen im Folgenden diese ganz besonderen Arbeiten von Ernst Ludwig Kirchner vorstellen dürfen, die über die Erben von Professor Max Huggler Ziehsohn zu uns gelangt sich und nun gernebei passionierten Expressionismus-Sammler ein neues Zuhause finden sollen.

In guter Erhaltung. Leicht gebräunt, im Randbereich etwas stärker. Am oberen und unteren Rand jeweils mit einem winzigen Papierdurchbruch. Verso umlaufend mit Papierklebeband hinterlegt, recto minimal überstehend. [CE]



119000619
Ernst Ludwig Kirchner
Frauenbildnis, 1927.
Bleistiftzeichnung
Schätzung:
€ 3.600
Ergebnis:
€ 4.543

(inklusive Aufgeld)