877
Giulio Paolini
Cythere, 1983.
Collage
Schätzung:
€ 18.000 Ergebnis:
€ 22.500 (inkl. Käuferaufgeld)
Cythere. 1983.
Collage. Fotografie und Glas, Alurahmen.
Gesamtmaß 102 x 128 cm (40,1 x 50,3 in).
PROVENIENZ: Galerie Maeght Lelong, New York (verso auf der Rahmenrückwand mit dem Etikett, darauf Nr. "GML #365", ohne Jahr).
Xaver Hufkens, Brüssel.
Privatsammlung Süddeutschland.
Giulio Paolini, einer der wichtigen Vertreter der Arte Povera und der Concept Art, kommt im Jahr 1940 in Genua zur Welt. Zwei Jahre darauf übersiedelt die Familie nach Bergamo, ein Jahrzehnt später lassen sich die Paolinis in Turin nieder. Auf Wunsch des Vaters absolviert Giulio Paolini eine Ausbildung als Grafikdesigner. 1959 macht er seinen Abschluss. Doch schon während des Studiums bemerkt er, wie sehr es ihn zur freien Kunst drängt. Bald entstehen die ersten Werke. 1961 beteiligt er sich erstmals an einer Gruppenausstellung, und schon drei Jahre später bespielt der junge Giulio Paolini in der römischen Galleria La Salita seine erste Einzelausstellung. In seinen Arbeiten stellt sich Giulio Paolini in klare Opposition zum in jenen Jahren noch dominanten Informel. Die gestische Abstraktion hat in den Augen des jungen Künstlers die Grenzen ihrer Entwicklungsfähigkeit erlangt. An ihre Stelle setzt er Klarheit und Konzentration. Er sucht eine andere, reinere Form der Malerei. Von der Malerei wendet sich Giulio Paolini bald auch anderen Gattungen zu. Besonders als Fotograf macht er sich rasch einen Namen. Als dann in den ausgehenden 1960er Jahren die Arte Povera aufkommt, wird Giulio Paolini zu einer wesentlichen Figur innerhalb dieser Bewegung und erlangt internationale Bekanntheit. Paolini arbeitet nun mit aufgefundenen Materialien, die er in andeutungs- und bezugreiche, lyrische Kunstwerke überführt. In besonderem Maße interessiert ihn dabei die eigene Geschichte der Dinge, weshalb auch immer wieder kunstgeschichtliche Zitate in seinen Werken auftauchen. Auch Papierarbeiten beschäftigen Paolini, den gelernten Grafikdesigner, nachhaltig. Eine besondere, durch ihre Klarheit ebenso wie ihre konzeptuelle Tiefe ausgezeichnete und vollkommen überzeugende Ästhetik kennzeichnet die Werke des Italieners in allen Gattungen.
Dies gilt auch für unsere Fotocollage "Cythere". Das Werk spielt, ganz auf der Höhe seiner "postmodernen" Entstehungszeit, in minimalistischer Schlichtheit mit der Ästhetik des Surrealismus. Hintersinnig wird die Arbeit nicht zuletzt durch ihren Titel: "Cythere" verweist keineswegs nur auf die bekannte griechische Insel, sondern vor allem auf die Liebesgöttin Aphrodite/Venus, die traditionell den Beinamen "Kythere" trägt. Im Besonderen bezieht sich Giulio Paolini hier auf die von Meereswogen umspülte "Schaumgeborene", seit Botticelli der Inbegriff des Venusbildes. Doch statt der Liebesgöttin zeigt Paolini surreale Destruktion im Zentrum des Meeres - eine ebenso tiefsinnige wie ironische Bilderfindung.
Ab 1964 zeigt Giulio Paolini seine Werke auf zahlreichen Einzelausstellungen. Hervorzuheben sind die großen Schauen im renommierten Amsterdamer Stedelijk Museum (1980), der Staatsgalerie in Stuttgart (1986), der Galleria Nazionale d'Arte Moderna in Rom (1988), dem Kunstmuseum in Winterthur (2005) oder der Londoner Whitechapel Gallery (2014).Der mehrmalige Documenta-Teilnehmer Giulio Paolini (1972, 1977, 1982, 1992) lebt und arbeitet in Turin.
Giulio Paolini ist u.a. vertreten in:
The Tate Gallery, London
Daimler Art Collection, Stuttgart
Sammlung FER Collection, Ulm
Stedelijk Museum, Amsterdam
Collage. Fotografie und Glas, Alurahmen.
Gesamtmaß 102 x 128 cm (40,1 x 50,3 in).
PROVENIENZ: Galerie Maeght Lelong, New York (verso auf der Rahmenrückwand mit dem Etikett, darauf Nr. "GML #365", ohne Jahr).
Xaver Hufkens, Brüssel.
Privatsammlung Süddeutschland.
Giulio Paolini, einer der wichtigen Vertreter der Arte Povera und der Concept Art, kommt im Jahr 1940 in Genua zur Welt. Zwei Jahre darauf übersiedelt die Familie nach Bergamo, ein Jahrzehnt später lassen sich die Paolinis in Turin nieder. Auf Wunsch des Vaters absolviert Giulio Paolini eine Ausbildung als Grafikdesigner. 1959 macht er seinen Abschluss. Doch schon während des Studiums bemerkt er, wie sehr es ihn zur freien Kunst drängt. Bald entstehen die ersten Werke. 1961 beteiligt er sich erstmals an einer Gruppenausstellung, und schon drei Jahre später bespielt der junge Giulio Paolini in der römischen Galleria La Salita seine erste Einzelausstellung. In seinen Arbeiten stellt sich Giulio Paolini in klare Opposition zum in jenen Jahren noch dominanten Informel. Die gestische Abstraktion hat in den Augen des jungen Künstlers die Grenzen ihrer Entwicklungsfähigkeit erlangt. An ihre Stelle setzt er Klarheit und Konzentration. Er sucht eine andere, reinere Form der Malerei. Von der Malerei wendet sich Giulio Paolini bald auch anderen Gattungen zu. Besonders als Fotograf macht er sich rasch einen Namen. Als dann in den ausgehenden 1960er Jahren die Arte Povera aufkommt, wird Giulio Paolini zu einer wesentlichen Figur innerhalb dieser Bewegung und erlangt internationale Bekanntheit. Paolini arbeitet nun mit aufgefundenen Materialien, die er in andeutungs- und bezugreiche, lyrische Kunstwerke überführt. In besonderem Maße interessiert ihn dabei die eigene Geschichte der Dinge, weshalb auch immer wieder kunstgeschichtliche Zitate in seinen Werken auftauchen. Auch Papierarbeiten beschäftigen Paolini, den gelernten Grafikdesigner, nachhaltig. Eine besondere, durch ihre Klarheit ebenso wie ihre konzeptuelle Tiefe ausgezeichnete und vollkommen überzeugende Ästhetik kennzeichnet die Werke des Italieners in allen Gattungen.
Dies gilt auch für unsere Fotocollage "Cythere". Das Werk spielt, ganz auf der Höhe seiner "postmodernen" Entstehungszeit, in minimalistischer Schlichtheit mit der Ästhetik des Surrealismus. Hintersinnig wird die Arbeit nicht zuletzt durch ihren Titel: "Cythere" verweist keineswegs nur auf die bekannte griechische Insel, sondern vor allem auf die Liebesgöttin Aphrodite/Venus, die traditionell den Beinamen "Kythere" trägt. Im Besonderen bezieht sich Giulio Paolini hier auf die von Meereswogen umspülte "Schaumgeborene", seit Botticelli der Inbegriff des Venusbildes. Doch statt der Liebesgöttin zeigt Paolini surreale Destruktion im Zentrum des Meeres - eine ebenso tiefsinnige wie ironische Bilderfindung.
Ab 1964 zeigt Giulio Paolini seine Werke auf zahlreichen Einzelausstellungen. Hervorzuheben sind die großen Schauen im renommierten Amsterdamer Stedelijk Museum (1980), der Staatsgalerie in Stuttgart (1986), der Galleria Nazionale d'Arte Moderna in Rom (1988), dem Kunstmuseum in Winterthur (2005) oder der Londoner Whitechapel Gallery (2014).Der mehrmalige Documenta-Teilnehmer Giulio Paolini (1972, 1977, 1982, 1992) lebt und arbeitet in Turin.
Giulio Paolini ist u.a. vertreten in:
The Tate Gallery, London
Daimler Art Collection, Stuttgart
Sammlung FER Collection, Ulm
Stedelijk Museum, Amsterdam
877
Giulio Paolini
Cythere, 1983.
Collage
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€ 22.500 (inkl. Käuferaufgeld)
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