879
Georg Baselitz
Adieu (Remix), 2006.
Aquarell
Schätzung:
€ 15.000 Ergebnis:
€ 30.000 (inkl. Käuferaufgeld)
Adieu (Remix). 2006.
Aquarell und Tusche.
Mittig unten signiert und datiert "26. III. 2006". Verso handschriftlich bezeichnet "GBZ 5189". Auf leichtem Aquarellpapier. 64,5 x 50,5 cm (25,3 x 19,8 in), Blattgröße. [KP].
Die vorliegende Arbeit ist im Archiv Georg Baselitz, München, unter der Nummer GBZ 5189 verzeichnet. Wir danken dem Archiv für die freundliche Auskunft.
PROVENIENZ: Galerie Taddeus Ropac, Paris/Salzburg (auf dem Passepartout mit dem Galerieetikett, dort typografisch bezeichnet).
Baselitz wird als Hans-Georg Kern geboren und entleiht sich seinen Künstlernamen vom Heimatort. Nachdem er aufgrund von "gesellschaftspolitischer Unreife" von der Ost-Berliner Kunsthochschule verwiesen wird, wechselt er 1956 auf die Hochschule der Bildenden Künste in Berlin-Weißensee. 1957-1962 setzt Baselitz seine Ausbildung an der Hochschule der Bildenden Künste in Berlin-Charlottenburg fort. Einer seiner Lehrer wird Hann Trier. In den frühen 1960er Jahren verfasst Baselitz mehrere künstlerische Manifeste und etabliert zusammen mit Künstlern wie Eugen Schönebeck oder Markus Lüpertz eine neue figurative Kunst mit expressiven Zügen. Mit seinen Arbeiten will Baselitz gegen festgelegte Kategorien und Regelmäßigkeiten verstoßen, seine unprätentiöse Malerei richtet sich gegen das gängige Ideal. 1963 werden in der Galerie Werner & Katz in Berlin die beiden Gemälde "Die große Nacht im Eimer" und "Der nackte Mann", die einen Skandal auslösen, von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt. Ein anhängiges Verfahren wegen Pornografie wird 1965 eingestellt und die Werke werden zurückgegeben. 1969 entsteht das erste der für Baselitz typischen Bilder, in denen das Motiv auf dem Kopf steht. Neben der Malerei gewinnen auch Zeichnung, Druckgrafik und Holzskulptur an Bedeutung. Anfang der 1970er Jahre erreicht der Künstler durch zahlreiche Ausstellungen einen hohen Bekanntheitsgrad in Deutschland. Baselitz wird 1977 an die Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe berufen. Von 1983 bis 1988 führt er seine Professur an der Hochschule der Bildenden Künste in Berlin fort.
Im vorliegenden Blatt erreicht Baselitz in einer komplexen Komposition mit formgebändigter Expressivität eine Monumentalität von fast visionärer Eindringlichkeit, einen Expressionismus ganz eigener Art. Dabei hält er bemerkenswerterweise gerade nicht an der Umkehrung des Motivs fest, die sein Werk so unverwechselbar macht, wenngleich doch ein 1982 entstandenes Hauptwerk des Künstlers, "Adieu", das sich heute in der Tate Collection befindet und das als Stichwortgeber für unsere Arbeit gilt, die beiden Protagonisten vor geometrisch-abstrahiertem Hintergrund auf den Kopf gestellt abbildet. Geblieben ist die Farbgebung der zentralen Figur sowie ihre Armhaltung, die in ihrer Vereinzelung noch mehr betont wird. Meisterlich sind die Malmittel eingesetzt im Kontrast zwischen filigraner, mit der Tuschfeder gezogener Linienführung und den flächigen Farbakzenten, die Baselitz einmal mehr als wegweisenden Künstler unserer Zeit auszeichnen.
1980 gestaltet Baselitz den deutschen Pavillon der Biennale in Venedig, nimmt an der Documenta VII teil und hat unzählige Ausstellungen und Retrospektiven in den größten internationalen Kunstforen, wie 1995 im Guggenheim Museum in New York. Im Jahr 2004 wird Baselitz der "Nobelpreis der Künste", der Praemium Imperiale der Japan Art Association, zuerkannt. Das Gremium begründet die Verleihung des weltweit renommierten Preises für zeitgenössische Kunst damit, dass Georg Baselitz mit seiner energievollen Malerei die internationale Kunstszene Jahrzehnte lang geprägt habe.
Seit 2006 lebt Baselitz am Ammersee in Oberbayern.
Aquarell und Tusche.
Mittig unten signiert und datiert "26. III. 2006". Verso handschriftlich bezeichnet "GBZ 5189". Auf leichtem Aquarellpapier. 64,5 x 50,5 cm (25,3 x 19,8 in), Blattgröße. [KP].
Die vorliegende Arbeit ist im Archiv Georg Baselitz, München, unter der Nummer GBZ 5189 verzeichnet. Wir danken dem Archiv für die freundliche Auskunft.
PROVENIENZ: Galerie Taddeus Ropac, Paris/Salzburg (auf dem Passepartout mit dem Galerieetikett, dort typografisch bezeichnet).
Baselitz wird als Hans-Georg Kern geboren und entleiht sich seinen Künstlernamen vom Heimatort. Nachdem er aufgrund von "gesellschaftspolitischer Unreife" von der Ost-Berliner Kunsthochschule verwiesen wird, wechselt er 1956 auf die Hochschule der Bildenden Künste in Berlin-Weißensee. 1957-1962 setzt Baselitz seine Ausbildung an der Hochschule der Bildenden Künste in Berlin-Charlottenburg fort. Einer seiner Lehrer wird Hann Trier. In den frühen 1960er Jahren verfasst Baselitz mehrere künstlerische Manifeste und etabliert zusammen mit Künstlern wie Eugen Schönebeck oder Markus Lüpertz eine neue figurative Kunst mit expressiven Zügen. Mit seinen Arbeiten will Baselitz gegen festgelegte Kategorien und Regelmäßigkeiten verstoßen, seine unprätentiöse Malerei richtet sich gegen das gängige Ideal. 1963 werden in der Galerie Werner & Katz in Berlin die beiden Gemälde "Die große Nacht im Eimer" und "Der nackte Mann", die einen Skandal auslösen, von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt. Ein anhängiges Verfahren wegen Pornografie wird 1965 eingestellt und die Werke werden zurückgegeben. 1969 entsteht das erste der für Baselitz typischen Bilder, in denen das Motiv auf dem Kopf steht. Neben der Malerei gewinnen auch Zeichnung, Druckgrafik und Holzskulptur an Bedeutung. Anfang der 1970er Jahre erreicht der Künstler durch zahlreiche Ausstellungen einen hohen Bekanntheitsgrad in Deutschland. Baselitz wird 1977 an die Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe berufen. Von 1983 bis 1988 führt er seine Professur an der Hochschule der Bildenden Künste in Berlin fort.
Im vorliegenden Blatt erreicht Baselitz in einer komplexen Komposition mit formgebändigter Expressivität eine Monumentalität von fast visionärer Eindringlichkeit, einen Expressionismus ganz eigener Art. Dabei hält er bemerkenswerterweise gerade nicht an der Umkehrung des Motivs fest, die sein Werk so unverwechselbar macht, wenngleich doch ein 1982 entstandenes Hauptwerk des Künstlers, "Adieu", das sich heute in der Tate Collection befindet und das als Stichwortgeber für unsere Arbeit gilt, die beiden Protagonisten vor geometrisch-abstrahiertem Hintergrund auf den Kopf gestellt abbildet. Geblieben ist die Farbgebung der zentralen Figur sowie ihre Armhaltung, die in ihrer Vereinzelung noch mehr betont wird. Meisterlich sind die Malmittel eingesetzt im Kontrast zwischen filigraner, mit der Tuschfeder gezogener Linienführung und den flächigen Farbakzenten, die Baselitz einmal mehr als wegweisenden Künstler unserer Zeit auszeichnen.
1980 gestaltet Baselitz den deutschen Pavillon der Biennale in Venedig, nimmt an der Documenta VII teil und hat unzählige Ausstellungen und Retrospektiven in den größten internationalen Kunstforen, wie 1995 im Guggenheim Museum in New York. Im Jahr 2004 wird Baselitz der "Nobelpreis der Künste", der Praemium Imperiale der Japan Art Association, zuerkannt. Das Gremium begründet die Verleihung des weltweit renommierten Preises für zeitgenössische Kunst damit, dass Georg Baselitz mit seiner energievollen Malerei die internationale Kunstszene Jahrzehnte lang geprägt habe.
Seit 2006 lebt Baselitz am Ammersee in Oberbayern.
879
Georg Baselitz
Adieu (Remix), 2006.
Aquarell
Schätzung:
€ 15.000 Ergebnis:
€ 30.000 (inkl. Käuferaufgeld)
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