Baumnixe
Öl auf Leinwand , um 1911
Links unten signiert. 98,5 x 100 cm ( 38,7 x 39,3 in).

Laut freundlicher Auskunft von Herrn Helmut Krause vom 26.09.2002 handelt es sich um eine authentische Arbeit, die in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis aufgenommen wird

PROVENIENZ: Privatsammlung Rheinland, seit ca. 80 Jahren in Privatbesitz.

Edward Cucuels Welt ist die der schönen Frauen. Wie sein Lehrmeister Leo Putz hat dieser Themenkomplex fast sein gesamtes Werk geprägt. Cucuel war zunächst Illustrator und Zeichner. Umso erstaunlicher ist sein Wandel zum Maler der freien Form, der in seinem Farbauftrag und in der Komposition frei genug ist, das zeichnerische Korsett hinter sich zu lassen, um zu einer rein malerischen Auffassung zu finden. Er nähert sich der Ausdrucksweise Putz', wenn er auch dessen Malweise nur teilweise übernimmt. Maltechnisch interessant in dieser Komposition ist die strukturelle Flächenbehandlung in ihrer Unterschiedlichkeit. Während das Blattwerk wie grob gespachtelt erscheint, setzt Cucuel in der Modellierung der jungen Frau einen wesentlich differenzierteren Farbauftrag ein. Die delikaten farblichen Valeurs, die insbesondere im Weiß des Kleides zu beobachten sind, zeigen Cucuel als einen Meister der Farbbehandlung, auch wenn es um die Bewältigung großer homogener Flächen geht. Er verwandelt das reale Motiv und stilisiert es zu Gunsten einer märchenhaften Stimmung, die Sinnlichkeit und poetische Entfremdung glücklich in sich vereint. Cucuel, der dem Künstlerkreis 'Die Scholle' nahestand, malt später zusammen mit seinem ehemaligen Lehrer Putz in Hartmannsberg. In jenen Jahren werden die Motive entwickelt, die das Lebenswerk beider Künstler prägen sollte. [KD]