Auktion: 560 / Evening Sale am 06.12.2024 in München Lot 124001001
124001001
Anselm Kiefer
Hexen, 2003.
Mischtechnik. Gouache auf Fotografie und Collag...
Schätzpreis: € 100.000 - 150.000
Informationen zu Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung sind ab vier Wochen vor Auktion verfügbar.
Hexen. 2003.
Mischtechnik. Gouache auf Fotografie und Collage mit Blei.
76,5 x 126,5 cm (30,1 x 49,8 in).
[KT].
• Zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem fasziniert Kiefers Werk durch seine ungeheure Suggestivkraft, die auf eine Welt jenseits des Rationalen verweist.
• In der charakteristischen, skulpturhaften und collageartigen Technik fließen Mythen und Legenden, Zwischenwelten sowie unbewusste Themen zu einer vielschichtigen Komposition ineinander.
• Kiefer zählt zu den bedeutendsten und monumentalsten Künstlern des 20. und 21. Jahrhunderts.
• 2023 wird Kiefers Biografie "Anselm – Das Rauschen der Zeit" von Wim Wenders dokumentarisch verfilmt und in Cannes uraufgeführt.
• Seine Werke befinden sich in den wichtigsten Sammlungen weltweit, darunter das Metropolitan Museum of Art und das Museum of Modern Art, New York, die Tate Gallery, London, und das Centre Pompidou, Paris.
PROVENIENZ: Galerie Thaddaeus Ropac, Salzburg.
Sammlung Schweiz.
AUSSTELLUNG: Anselm Kiefer, Heaven and Earth, Modern Museum of Fort Worth, 25.9.2005-8.1.2006; Museum of Contemporary Art, Montréal, 12.2.-30.4.2006; Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Smithsonian Institution, 18.6.-10.9.2006; San Francisco Museum of Modern Art, 15.10.-14.1.2007, S. 130 (ganzs. Farbabb.) und S. 179.
Anselm Kiefer, Guggenheim Museum, Bilbao, 28.3.-3.9.2007, Nr. 181, S. 400 (ganzs. Farbabb.) und S. 494.
Seestücke. Von Max Beckmann bis Gerhard Richter, Hubertus-Wald-Forum und Galerie der Gegenwart der Hamburger Kunsthalle, 8.6.-16.10.2007, S. 127 (ganzs. Farbabb.).
Fixsterne - 100 Jahre Kunst auf Papier. Adolph Menzel bis Kiki Smith, Schleswig Holsteinische Landesmuseen, Schloss Gottorf, 31.5.-20.9.2009, S. 153 (ganzs. Fababb.).
Wunder auf Papier. Über 100 Jahre Zeichenkunst, Kunsthaus Villa Jauss, Oberstdorf, 23.7.-3.10.2010, o.S. (m. Abb.).
"I am an artist of the underworld"
Anselm Kiefer. Next Year in Jerusalem, Gagosian Gallery, New York 2010, S. 7.
Mischtechnik. Gouache auf Fotografie und Collage mit Blei.
76,5 x 126,5 cm (30,1 x 49,8 in).
[KT].
• Zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem fasziniert Kiefers Werk durch seine ungeheure Suggestivkraft, die auf eine Welt jenseits des Rationalen verweist.
• In der charakteristischen, skulpturhaften und collageartigen Technik fließen Mythen und Legenden, Zwischenwelten sowie unbewusste Themen zu einer vielschichtigen Komposition ineinander.
• Kiefer zählt zu den bedeutendsten und monumentalsten Künstlern des 20. und 21. Jahrhunderts.
• 2023 wird Kiefers Biografie "Anselm – Das Rauschen der Zeit" von Wim Wenders dokumentarisch verfilmt und in Cannes uraufgeführt.
• Seine Werke befinden sich in den wichtigsten Sammlungen weltweit, darunter das Metropolitan Museum of Art und das Museum of Modern Art, New York, die Tate Gallery, London, und das Centre Pompidou, Paris.
PROVENIENZ: Galerie Thaddaeus Ropac, Salzburg.
Sammlung Schweiz.
AUSSTELLUNG: Anselm Kiefer, Heaven and Earth, Modern Museum of Fort Worth, 25.9.2005-8.1.2006; Museum of Contemporary Art, Montréal, 12.2.-30.4.2006; Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Smithsonian Institution, 18.6.-10.9.2006; San Francisco Museum of Modern Art, 15.10.-14.1.2007, S. 130 (ganzs. Farbabb.) und S. 179.
Anselm Kiefer, Guggenheim Museum, Bilbao, 28.3.-3.9.2007, Nr. 181, S. 400 (ganzs. Farbabb.) und S. 494.
Seestücke. Von Max Beckmann bis Gerhard Richter, Hubertus-Wald-Forum und Galerie der Gegenwart der Hamburger Kunsthalle, 8.6.-16.10.2007, S. 127 (ganzs. Farbabb.).
Fixsterne - 100 Jahre Kunst auf Papier. Adolph Menzel bis Kiki Smith, Schleswig Holsteinische Landesmuseen, Schloss Gottorf, 31.5.-20.9.2009, S. 153 (ganzs. Fababb.).
Wunder auf Papier. Über 100 Jahre Zeichenkunst, Kunsthaus Villa Jauss, Oberstdorf, 23.7.-3.10.2010, o.S. (m. Abb.).
"I am an artist of the underworld"
Anselm Kiefer. Next Year in Jerusalem, Gagosian Gallery, New York 2010, S. 7.
Anselm Kiefers Werke setzen sich tiefgründig und komplex mit Geschichte, Mythologie, zivilisatorischen Konflikten und Widersprüchen sowie verdrängtem oder verlorengegangenem Wissen und kollektiven Erinnerungen auseinander. So werden seine Werke zu vielschichtigen, objekthaften Gebilden, deren Oberfläche und Gemachtheit ein scheinbares Alter innewohnt, wodurch sie selbst wie Artefakte aus dem Gedächtnis der Menschheitsgeschichte wirken. Kiefers künstlerische Suche widmet sich darüber hinaus der Sphäre zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem. Mystische Wesen, die zwischen Himmel und Erde botengleich hin- und herwandern und eine Verbindung herstellen, weisen Parallelen zur Figur des Künstler auf. Dieser kann nach Kiefers Verständnis ebenfalls die Aufgabe übernehmen, Dinge sichtbar zu machen und Vergessenes, Unbewusstes und von der Gesellschaft Ausgegrenztes und Verdrängtes an die Oberfläche zu befördern.
Über der breiten Wasserfläche, im Hintergrund monumental aufragende Klippen, schweben in Collagetechnik aufgebrachte weiße Gewänder, dahinter eine ins horizontale gekippte steinerne Treppe. In ihrer silbrig-bleiernen Monochromie haftet der zarten, brüchigen Oberfläche eine gewisse Irrealität an. Für den Sinnsucher Kiefer bietet um 2002 die jüdische Mystik, die den Aufstieg in die sieben Himmelspaläste und damit die Befreiung von den Zwängen alles Irdischen beschreibt, die ideale Projektionsfläche, um sich künstlerisch mit der existenziellen Frage nach Ursprung und Grenzen unseres irdischen Daseins auseinanderzusetzen. Diesem Aufstieg geht, wie in parallelen Narrativen des Christentums oder der antiken Mythologie, zunächst ein Abstieg in die Unterwelt, gleichsam einer Konfrontation mit Bedrohlichem und Verunsicherndem voraus.
Die vorliegende, in ihrem skulpturalen Stil charakteristische Arbeit verweist auf Kiefers intensive, programmatisch zu verstehende künstlerische Auseinandersetzung mit den Brücken zwischen Himmel und Erde, zwischen Diesseits und Jenseits, Vernunft und Magie. Kiefers Werke überzeugen nicht nur wegen ihrer kunsthistorischen Bedeutung, sondern auch wegen ihrer unvergleichlichen Materialität und symbolischen Tiefe, die die Betrachtenden in einen intensiven, sowohl das individuelle als auch das kollektive Bewusstsein ansprechenden Dialog verwickeln und eine magische Anziehungskraft ausüben. [KT]
Über der breiten Wasserfläche, im Hintergrund monumental aufragende Klippen, schweben in Collagetechnik aufgebrachte weiße Gewänder, dahinter eine ins horizontale gekippte steinerne Treppe. In ihrer silbrig-bleiernen Monochromie haftet der zarten, brüchigen Oberfläche eine gewisse Irrealität an. Für den Sinnsucher Kiefer bietet um 2002 die jüdische Mystik, die den Aufstieg in die sieben Himmelspaläste und damit die Befreiung von den Zwängen alles Irdischen beschreibt, die ideale Projektionsfläche, um sich künstlerisch mit der existenziellen Frage nach Ursprung und Grenzen unseres irdischen Daseins auseinanderzusetzen. Diesem Aufstieg geht, wie in parallelen Narrativen des Christentums oder der antiken Mythologie, zunächst ein Abstieg in die Unterwelt, gleichsam einer Konfrontation mit Bedrohlichem und Verunsicherndem voraus.
Die vorliegende, in ihrem skulpturalen Stil charakteristische Arbeit verweist auf Kiefers intensive, programmatisch zu verstehende künstlerische Auseinandersetzung mit den Brücken zwischen Himmel und Erde, zwischen Diesseits und Jenseits, Vernunft und Magie. Kiefers Werke überzeugen nicht nur wegen ihrer kunsthistorischen Bedeutung, sondern auch wegen ihrer unvergleichlichen Materialität und symbolischen Tiefe, die die Betrachtenden in einen intensiven, sowohl das individuelle als auch das kollektive Bewusstsein ansprechenden Dialog verwickeln und eine magische Anziehungskraft ausüben. [KT]
124001001
Anselm Kiefer
Hexen, 2003.
Mischtechnik. Gouache auf Fotografie und Collag...
Schätzpreis: € 100.000 - 150.000
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