Auktion: 554 / Modern Art Day Sale am 08.06.2024 in München Lot 491


491
Erich Heckel
Erzgebirgslandschaft (im Winter), 1928.
Öl auf Leinwand
Schätzpreis: € 30.000 - 40.000
+
Erzgebirgslandschaft (im Winter). 1928.
Öl auf Leinwand.
Rechts unten monogrammiert und datiert. Verso auf der Leinwand signiert und datiert. Auf dem Keilrahmen zusätzlich signiert, datiert und betitelt. 83 x 96 cm (32,6 x 37,7 in).
Im Hintergrund mit dem Basaltberg „Geisingberg” bei Altenberg im östlichen Erzgebirge.
Im Original-Künstlerrahmen.
Das Werk ist unter der Nummer SHG 530 a in der Sammlung Hermann Gerlinger registriert. [CH].

• Atmosphärische Darstellung einer märchenhaft verschneiten sächsischen Winterlandschaft.
• Im Original-Künstlerrahmen.
• Mit reduzierter Farbpalette, simplifizierten Formen und faszinierendem Schattenspiel erzeugt Heckel eine ganz besondere, zeitlose Ästhetik.
• In den 1920er Jahren unternimmt Heckel einige Reisen und Ausflüge und zeigt eine verstärkte Vorliebe für landschaftliche Themen, in denen er topografische Treue mit den Elementen der Stimmungslandschaft zu verbinden sucht
.

Das Werk ist im Nachlass Erich Heckel, Hemmenhofen am Bodensee, verzeichnet. Wir danken Frau Renate Ebner und Herrn Hans Geissler für die freundliche Unterstützung.

PROVENIENZ: Sammlung Thomas Geissler, Berlin/Großbeeren.
Privatsammlung Berlin (ab 2001).
Kunsthandel Ron Krausz, München.
Sammlung Hermann Gerlinger, Würzburg (mit dem Sammlerstempel, Lugt 6032, 2013 vom Vorgenannten erworben).

AUSSTELLUNG: Erich Heckel. Bilder aus den Jahren 1906-1930, Städtisches Museum / Kunsthütte Chemnitz, 18.3.-30.4.1931, Kat.-Nr. 87.
Erich Heckel, Kestner-Gesellschaft, Hannover, 3.10.-3.11.1935, Kat.-Nr. 44.
Kunstmuseum Moritzburg, Halle an der Saale (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 2013-2017).
Buchheim Museum, Bernried (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 2017-2022).

LITERATUR: Andreas Hüneke, Erich Heckel, Bd. 2 (1919-1964), München 2017, S. 168, WVZ-Nr. 1928-5 (m. Abb.).
Paul Vogt, Erich Heckel, Recklinghausen 1965, WVZ-Nr. 1928-5 (m. SW-Abb.).
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Villa Grisebach Auktionen, Berlin, 211. Auktion, Klassische Moderne, 31.5.2013, Los 401 (m. Abb.).
Werner Murrer, Lisa Marei Schmidt, Daniel J. Schreiber (Hrsg.), Ausst.-Kat. Unzertrennlich. Rahmen und Bilder der Brücke-Künstler, Brücke-Museum Berlin, 16.11.2019-15.3.2020; Buchheim-Museum der Phantasie, Bernried, 26.3.-5.7.2020, Köln 2020, S. 243 (m. Abb.).

Aufrufzeit: 08.06.2024 - ca. 19.02 h +/- 20 Min.

Gegen Ende der 1920er unternehmen Siddi und Erich Heckel zahlreiche Reisen in europäische Nachbarländer sowie in unterschiedliche Gegenden in Deutschland. Das Ehepaar Heckel besucht das verschneite Erzgebirge, wo Heckel seine frühe Kindheit verbrachte, sie fahren an den Bodensee, nach Würzburg, in die bayerische, aber auch in die Schweizer Alpenregion, nach Südfrankreich, sowohl in die Provence als auch in den Südwesten mit den Pyrenäen, dem Baskenland und der Gegend um Bordeaux. Im Entstehungsjahr reist das Ehepaar über Hamburg sogar nach Dänemark und Schweden. Wohl auch aufgrund dieser ausgedehnten Reisen widmet sich Heckel in den späten 1920er Jahren vermehrt der Landschaftsdarstellung und auch der reinen Landschaftsdarstellung, seine Bildsprache beginnt sich zu verändern. Die ausdrucksstarken und ungestümen Arbeiten des jungen "Brücke"-Mitglieds weichen schrittweise einer ruhiger werdenden Bildwelt, in der die Komposition an Klarheit gewinnt und der Bezug zur Realität deutlicher zutage tritt. Das Figürliche, das früher eine so große Rolle spielte, wird nun zur Nebensache oder wird – wie in dem vorliegenden Gemälde – negiert.

Stattdessen inszeniert Heckel eine panoramaartige Landschaftskomposition, deren besondere Stärke im Hell-Dunkel-Kontrast der reduzierten, zunächst nahezu monochrom erscheinenden Farbpalette liegt. Ruhe und Weite sowie die nahezu märchenhafte dicke Schneedecke formen die Stimmung dieser Landschaft. Den Blick des Betrachters lenkt Heckel gekonnt über die sanften, verschneiten Hügel und Tannenwälder des Erzgebirges, bis sich die Monochromie allmählich in Farbigkeit verwandelt und sich plötzlich verschiedene Blau- und Grüntöne, Rosé und zartes Violett entfalten. Heckels besonderes Gespür für eine wirkungsvolle Bildkomposition ist in der Anlage dieser Landschaft augenfällig nachvollziehbar. [CH]




Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung zu Erich Heckel "Erzgebirgslandschaft (im Winter)"
Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.

Berechnung bei Differenzbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 800.000 Euro: hieraus Aufgeld 32 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 800.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 27 % berechnet und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 800.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 22 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Das Aufgeld enthält die Umsatzsteuer, diese wird jedoch nicht ausgewiesen.

Berechnung bei Regelbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 800.000 Euro: hieraus Aufgeld 27 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 800.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 21 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 800.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 15 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf die Summe von Zuschlag und Aufgeld wird die gesetzliche Umsatzsteuer, derzeit 19 %, erhoben. Als Ausnahme hiervon wird bei gedruckten Büchern der ermäßigte Umsatzsteuersatz von derzeit 7 % hinzugerechnet.

Wir bitten um schriftliche Mitteilung vor Rechnungsstellung, sollten Sie Regelbesteuerung wünschen.

Berechnung der Folgerechtsvergütung:
Für Werke lebender Künstler oder von Künstlern, die vor weniger als 70 Jahren verstorben sind, fällt gemäß § 26 UrhG eine Folgerechtsvergütung in folgender Höhe an:
4% des Zuschlags ab 400,00 Euro bis zu 50.000 Euro,
weitere 3 % Prozent für den Teil des Zuschlags von 50.000,01 bis 200.000 Euro,
weitere 1 % für den Teil des Zuschlags von 200.000,01 bis 350.000 Euro,
weitere 0,5 Prozent für den Teil des Zuschlags von 350.000,01 bis 500.000 Euro und
weitere 0,25 Prozent für den Teil Zuschlags über 500.000 Euro.
Der Gesamtbetrag der Folgerechtsvergütung aus einer Weiterveräußerung beträgt höchstens 12.500 Euro.

Die Folgerechtsvergütung ist umsatzsteuerfrei.