611
Franz Marc
Zwei Pferde, blaugrün, 1911.
Aquarell
Schätzung:
€ 200.000 Ergebnis:
€ 769.000 (inkl. Käuferaufgeld)
Zwei Pferde, blaugrün. 1911.
Aquarell und Tempera über Bleistift.
Hoberg/Jansen Bd. III, S. 186. Lankheit 586. Links unten von Maria Marc mit der Blattnummer bezeichnet "18". Auf feinem Zeichenpapier. 13,2 x 20,1 cm (5,1 x 7,9 in) , blattgroß.
Die vorliegende Arbeit war wohl bis zur Gedächtnisausstellung des Künstlers 1916 in München als Seite 18 Bestandteil des Skizzenbuches Nr. XXII, das sich heute in der Sammlung des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg befindet.
Mit einer Foto-Bestätigung von Frau Dr. Annegret Hoberg, Lenbachhaus München/Werkverzeichnis Franz Marc, vom 27. Juli 2016 sowie mit einer Bestätigung des Kuratoriums Werkverzeichnis Franz Marc, München, vom 8. März 2016.
PROVENIENZ: Maria Marc, Ried (Nachlass des Künstlers).
Dr. phil. Erika Diener, Frankfurt (1916 in der Gedächtnisausstellung der Münchner Neuen Sezession erworben; seither in Familienbesitz).
AUSSTELLUNG: Franz Marc. Gedächtnisausstellung Münchner Neue Sezession, München, 14.09.-15.10.1916 (unter den Skizzenbüchern, vgl. Kat. S. 18).
Franz Marc - Zwischen Utopie und Apokalypse. Weidende Pferde IV, Franz Marc Museum, Kochel 12.6.-11.9.2016.
LITERATUR: Alois J. Schardt, Franz Marc, Berlin 1936, Nr. II.1911-2.
"Zwei Pferde, mit wenigen, kühnen Bleistiftstrichen aufs Blatt gesetzt; beide Tiere eng aufeinander bezogen, was die umlaufende Linie - ein blaues Band - noch verstärkt, als wären es Liebende, werden sie durch das Blau der Aquarellpartien himmelwärts gerückt. 1911 das Jahr des "Blauen Pferdes" wie des "Blauen Reiter" - Franz Marc sieht in der Natur das Reine, etwas nahezu Geistiges von dem seine Werke widerscheinen."
Prof. Helmut Friedel, langjähriger Direktor der Städtischen Galerie im Lenbachhaus, München
"Der blaue Reiter präsentiert Eurer Hoheit sein blaues Pferd .."
Franz Marc 1912 auf einer Postkarte an Else Lasker-Schüler, zitiert nach: Hoberg/Jansen, Bd. II, Nr. 276.
Aquarell und Tempera über Bleistift.
Hoberg/Jansen Bd. III, S. 186. Lankheit 586. Links unten von Maria Marc mit der Blattnummer bezeichnet "18". Auf feinem Zeichenpapier. 13,2 x 20,1 cm (5,1 x 7,9 in) , blattgroß.
Die vorliegende Arbeit war wohl bis zur Gedächtnisausstellung des Künstlers 1916 in München als Seite 18 Bestandteil des Skizzenbuches Nr. XXII, das sich heute in der Sammlung des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg befindet.
Mit einer Foto-Bestätigung von Frau Dr. Annegret Hoberg, Lenbachhaus München/Werkverzeichnis Franz Marc, vom 27. Juli 2016 sowie mit einer Bestätigung des Kuratoriums Werkverzeichnis Franz Marc, München, vom 8. März 2016.
PROVENIENZ: Maria Marc, Ried (Nachlass des Künstlers).
Dr. phil. Erika Diener, Frankfurt (1916 in der Gedächtnisausstellung der Münchner Neuen Sezession erworben; seither in Familienbesitz).
AUSSTELLUNG: Franz Marc. Gedächtnisausstellung Münchner Neue Sezession, München, 14.09.-15.10.1916 (unter den Skizzenbüchern, vgl. Kat. S. 18).
Franz Marc - Zwischen Utopie und Apokalypse. Weidende Pferde IV, Franz Marc Museum, Kochel 12.6.-11.9.2016.
LITERATUR: Alois J. Schardt, Franz Marc, Berlin 1936, Nr. II.1911-2.
"Zwei Pferde, mit wenigen, kühnen Bleistiftstrichen aufs Blatt gesetzt; beide Tiere eng aufeinander bezogen, was die umlaufende Linie - ein blaues Band - noch verstärkt, als wären es Liebende, werden sie durch das Blau der Aquarellpartien himmelwärts gerückt. 1911 das Jahr des "Blauen Pferdes" wie des "Blauen Reiter" - Franz Marc sieht in der Natur das Reine, etwas nahezu Geistiges von dem seine Werke widerscheinen."
Prof. Helmut Friedel, langjähriger Direktor der Städtischen Galerie im Lenbachhaus, München
"Der blaue Reiter präsentiert Eurer Hoheit sein blaues Pferd .."
Franz Marc 1912 auf einer Postkarte an Else Lasker-Schüler, zitiert nach: Hoberg/Jansen, Bd. II, Nr. 276.
Das Motiv der blauen Pferde gilt als das charakteristischste und wohl auch progressivste im künstlerischen Schaffen Franz Marcs, des bedeutenden Protagonisten der expressionistischen Künstlergruppe "Der Blaue Reiter". Es sollte Franz Marc nach seinem frühen Tod im Ersten Weltkrieg einen festen Platz in der Kunstgeschichte der Moderne einbringen. Als Marcs wohl bekannteste Umsetzungen dieses Motives gelten zum einen sein bis heute verschollenes Gemälde "Der Turm der Blauen Pferde" aus dem Jahr 1913 (Hoberg/Jansen 211) sowie "Blaues Pferd I" aus dem Jahr 1911 (Hoberg/Jansen 141), das sich heute in der Sammlung der Städtischen Galerie im Lenbachhaus, München, befindet.
Bei unserem leuchtenden und in expressivem Duktus durchkomponierten Aquarell handelt es sich demnach um ein frühes Zeugnis des Motivs des blauen Pferdes im Schaffen Franz Marcs, das wie kein zweites Marcs kunsthistorisch bedeutende Loslösung von der Gegenstandsfarbe dokumentiert. Darüber hinaus ist das vorliegende Aquarell im Gründungsjahr der progressiven Künstlergruppe "Der Blaue Reiter" entstanden. Deren erste Ausstellung fand von Dezember 1911 bis Januar 1912 in der Modernen Galerie Heinrich Tannhauser in München statt, bei der unter anderem Marcs Gemälde "Die blauen Pferde" ausgestellt war (Hoberg/Jansen 159; dort unter dem Titel "Die großen blauen Pferde"; Walker Art Center, Minneapolis/USA), für das die vorliegende Arbeit eine Art Vorstudie ist.
Wie im bekannten Gemälde setzt sich Marc auch in "Zwei Pferde, blaugrün" mit dem exzentrischen Bewegungsmotiv des sich mit gebeugtem Kopf kratzenden Pferdes auseinander. Und so dokumentiert unser farbstarkes Aquarell aus dem Jahr 1911, dem Jahr in welchem Franz Marc seine klare Hinwendung zum Expressionismus vollzieht, darüberhinaus die wegweisende Bedeutung der progressiven Motivik des blauen Pferdes für die Kunst der Moderne. Deshalb freuen wir uns umso mehr, das Aquarell "Zwei Pferde, blaugrün", das im Werkverzeichnis von Hoberg/Jansen aus dem Jahr 2011 noch mit "Verbleib unbekannt" gelistet ist, sich aber seit 1916 in deutschem Privatbesitz befand, in unserer Auktion anbieten zu können. [JS]
Bei unserem leuchtenden und in expressivem Duktus durchkomponierten Aquarell handelt es sich demnach um ein frühes Zeugnis des Motivs des blauen Pferdes im Schaffen Franz Marcs, das wie kein zweites Marcs kunsthistorisch bedeutende Loslösung von der Gegenstandsfarbe dokumentiert. Darüber hinaus ist das vorliegende Aquarell im Gründungsjahr der progressiven Künstlergruppe "Der Blaue Reiter" entstanden. Deren erste Ausstellung fand von Dezember 1911 bis Januar 1912 in der Modernen Galerie Heinrich Tannhauser in München statt, bei der unter anderem Marcs Gemälde "Die blauen Pferde" ausgestellt war (Hoberg/Jansen 159; dort unter dem Titel "Die großen blauen Pferde"; Walker Art Center, Minneapolis/USA), für das die vorliegende Arbeit eine Art Vorstudie ist.
Wie im bekannten Gemälde setzt sich Marc auch in "Zwei Pferde, blaugrün" mit dem exzentrischen Bewegungsmotiv des sich mit gebeugtem Kopf kratzenden Pferdes auseinander. Und so dokumentiert unser farbstarkes Aquarell aus dem Jahr 1911, dem Jahr in welchem Franz Marc seine klare Hinwendung zum Expressionismus vollzieht, darüberhinaus die wegweisende Bedeutung der progressiven Motivik des blauen Pferdes für die Kunst der Moderne. Deshalb freuen wir uns umso mehr, das Aquarell "Zwei Pferde, blaugrün", das im Werkverzeichnis von Hoberg/Jansen aus dem Jahr 2011 noch mit "Verbleib unbekannt" gelistet ist, sich aber seit 1916 in deutschem Privatbesitz befand, in unserer Auktion anbieten zu können. [JS]
611
Franz Marc
Zwei Pferde, blaugrün, 1911.
Aquarell
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