Auktion "Online Sale", endet in: 28 Tagen Lot 123000623


123000623
Willi Baumeister
Nächtliche Phantome, 1951.
Öl
Startpreis: € 15.000
Nächtliche Phantome. 1951.
Öl, Kunstharz und Tempera auf Hartfaserplatte, vom Künstler auf weiß grundierte Hartfaserplatte montiert.
Rechts oben signiert und datiert. Verso signiert, zweifach datiert, in deutscher und englischer Sprache betitelt "Nächtliche Fantome" und "Nightly Phantoms" sowie mit den Maßangaben bezeichnet. 22,5 x 65,1 cm (8,8 x 25,6 in). Hartfaserplatte: 28,6 x 71,5 cm (11,2 x 28,1 in).
[CH].

• In Form und Farbe stark reduziertes und doch suggestives Werk aus Baumeisters Werkgruppe "Wachstum und Wind" (1949–1953).
• Baumeister löst hier jegliche Erinnerung an Gegenständliches auf und schafft kalligrafische, zeichenartige Gewebestrukturen.
• Mit der reduzierten Farbigkeit und der hellen Übermalung bzw. der Aussparung dunkler Farbflächen erfindet Baumeister neue Formen seiner schon lange zuvor gefassten Idee der Positiv-Negativ-Wirkung.
• Will Grohmann zeigt ein Gemälde dieser Werkgruppe auf dem Umschlag des ersten Werkverzeichnisses (Köln 1963).
• Weitere Arbeiten aus dieser kleinen, bedeutenden Werkserie befinden sich u. a. im Museum Ludwig in Köln, im Sprengel Museum, Hannover, in der Secession in Wien und in der Buffalo AKG Art Gallery, New York
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PROVENIENZ: Privatsammlung Baden-Württemberg.
Privatsammlung Norddeutschland (2000 vom Vorgenannten erworben).

LITERATUR: Peter Beye, Felicitas Baumeister, Willi Baumeister. Werkkatalog der Gemälde, Bd. II, Ostfildern 2002, S. 668, WVZ-Nr. 1693 (m. SW-Abb.).
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Villa Grisebach Auktionen, Berlin, 85. Auktion, 25.11.2000, Los 425 (m. Abb.).

"Erst bei genauerem Studium der Bilder fällt auf, dass sie zumeist aus einander überlagernden Schichten bestehen, einer unteren durchgehend schwarz oder changierend angelegten Schicht, und einer oberen, als 'Übermalung' deutbaren Schicht, aus der die bildbestimmenden, sich an den Rändern weithin auflösenden Formen ausgespart sind. Dieses schon in den Sportbildern der dreißiger Jahre erprobte Verfahren der 'Aussparung' (Baumeister) ist jedoch insofern weiterentwickelt, als die Untermalung häufig schon Züge des Bildmäßigen trägt, sich aber erst durch Aussparungen der Übermalung zu finaler Bildgestalt wandelt. Das wird leicht übersehen, da der dynamische Aufbau der Bilder weit eher spontaner Niederschrift erwachsen sein könnte, in Wahrheit aber auf einem Verfahren basiert, das Baumeister selbst – auf die Wirkung der Übermalung als 'Hintergrund' anspielend – 'umgekehrte Malerei' nennt."
Peter Beye, in: Peter Beye, Felicitas Baumeister, Willi Baumeister. Werkkatalog der Gemälde, Bd. I, Ostfildern 2002, S. 19.

In sehr guter Erhaltung. Vereinzelte ganz schwache Bereibungsspuren. An den Bildrändern mit kleinen Erhebungen aufgrund der unter der Farbschicht liegenden Nagelköpfen. Unten mittig mit kleinem Löchlein und winzigem Farbverlust, dort wo der Nagel die Farbschicht durchstoßen hat. Die untere Hartfaserplatte im Randbereich minimal verfärbt.
Der Zustandsbericht wurde bei Tageslicht und unter Zuhilfenahme einer UV-Lichtquelle nach bestem Wissen und Gewissen erstellt.
Nähere Informationen zum Zustand entnehmen Sie bitte der Großdarstellung / Abbildung Rückseite.