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Neo Rauch
Ohne Titel, 1993.
Öl auf teils collagiertem Papier, auf Hartfaser...
Schätzung:
€ 90.000 Ergebnis:
€ 162.500 (inklusive Aufgeld)
Ohne Titel. 1993.
Öl auf teils collagiertem Papier, auf Hartfaserplatte aufgelegt.
Mittig rechts signiert und datiert. Verso auf einem Etikett von fremder Hand mit dem Künstlernamen, der Datierung und Betitelung bezeichnet. Durchmesser: 100 x 100 cm (39,3 x 39,3 in).
• Eines von nur sehr wenigen Werken, die zu Beginn der 1990er Jahre in diesem außergewöhnlichen runden Format entstanden sind.
• Bisher wurden erst drei weitere Arbeiten dieser frühen Werkserie auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten.
• Die frühen Rundbilder nehmen mit der traumähnlichen Verschmelzung von Bildern und Textfragmenten bereits die heute so charakteristische rätselhafte Bildsprache des Künstlers vorweg.
• Weitere Werke aus den 1990er Jahren befinden sich in zahlreichen internationalen Museumssammlungen, u. a. im Städel Museum, Frankfurt am Main, in den Staatlichen Kunstsammlungen, Dresden, und im Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean (Mudam), Luxemburg.
PROVENIENZ: Privatsammlung Sachsen (in den 1990er Jahren direkt vom Künstler erworben).
"Die Entscheidung für das außergewöhnliche Rundformat resultierte letztlich aus der Situation, in der sich Neo Rauch befand: Es spiegelt das 'Einkreisen' möglicher Bildlösungen, ein kreisendes Bewegen auf der Suche nach einem neuen Ansatz, […]."
Holger Broeker, in: Neo Rauch. Neue Rollen. Bilder 1993 bis 2006, Hrsg. Kunstmuseum Wolfsburg 2006, S. 21.
Öl auf teils collagiertem Papier, auf Hartfaserplatte aufgelegt.
Mittig rechts signiert und datiert. Verso auf einem Etikett von fremder Hand mit dem Künstlernamen, der Datierung und Betitelung bezeichnet. Durchmesser: 100 x 100 cm (39,3 x 39,3 in).
• Eines von nur sehr wenigen Werken, die zu Beginn der 1990er Jahre in diesem außergewöhnlichen runden Format entstanden sind.
• Bisher wurden erst drei weitere Arbeiten dieser frühen Werkserie auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten.
• Die frühen Rundbilder nehmen mit der traumähnlichen Verschmelzung von Bildern und Textfragmenten bereits die heute so charakteristische rätselhafte Bildsprache des Künstlers vorweg.
• Weitere Werke aus den 1990er Jahren befinden sich in zahlreichen internationalen Museumssammlungen, u. a. im Städel Museum, Frankfurt am Main, in den Staatlichen Kunstsammlungen, Dresden, und im Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean (Mudam), Luxemburg.
PROVENIENZ: Privatsammlung Sachsen (in den 1990er Jahren direkt vom Künstler erworben).
"Die Entscheidung für das außergewöhnliche Rundformat resultierte letztlich aus der Situation, in der sich Neo Rauch befand: Es spiegelt das 'Einkreisen' möglicher Bildlösungen, ein kreisendes Bewegen auf der Suche nach einem neuen Ansatz, […]."
Holger Broeker, in: Neo Rauch. Neue Rollen. Bilder 1993 bis 2006, Hrsg. Kunstmuseum Wolfsburg 2006, S. 21.
Neo Rauch zählt zu den erfolgreichsten deutschen Malern seiner Generation und gilt als Hauptakteur der Neuen Leipziger Schule. 2000 widmet ihm die Galerie für Zeitgenössische Kunst in Leipzig eine umfassende Einzelausstellung, die später auch im Haus der Kunst in München und in der Kunsthalle Zürich zu sehen ist. 2001 nimmt er an der 49. Biennale in Venedig teil. Seitdem werden die Arbeiten Neo Rauchs in groß angelegten, internationalen Einzelausstellungen gezeigt, unter anderem im Metropolitan Museum of Art in New York, im Palazzo Pitti (Gallerie degli Uffizi) in Florenz, in der Albertina in Wien und in der Galerie David Zwirner in Hongkong.
Seit seinen frühen Arbeiten aus den 1990er Jahren, zu denen auch die hier angebotene Arbeit gehört, hat sich Rauch ganz und gar der Figuration verschrieben. Sein malerisches Universum mit höchst rätselhafter erzählerischer Ebene scheint dabei aus einer unserer Realität entrückten Welt entlehnt zu sein. Die Bildgefüge sind zwar durchaus lesbar, aber nicht unbedingt leicht zu entschlüsseln. An den Stil des ihm aus der Kindheit so vertrauten sozialistischen Realismus erinnernd und mit zum Teil farbfreudiger Bilderbuch-Ästhetik lässt Rauch in seinen figurativen, narrativen Werken fantastische, traumähnliche Szenen auf Alltägliches treffen, mit denen er eine surreal und rätselhaft wirkende Traumwelt erbaut.
Zu Beginn seiner künstlerischen Karriere, kurz nach der deutschen Wiedervereinigung in den 1990er Jahren, entscheidet sich der Künstler in einzelnen wenigen Arbeiten für einen runden Bildträger, den er in einer collageähnlichen Technik mit Papier beklebt, mit gesichtslosen, schemenhaften Figuren und abstrahierten, schablonenähnlichen Industrielandschaften bemalt und meist mit einzelnen Worten betextet.
Auch das hier angebotene Rundbild zeugt von ebendieser eigentümlichen Gliederung und Gestaltung der Bildfäche. Während die rechte obere Ecke auch in anderen Tondi verwendete, nur schemenhaft auszumachende Industriegebäude mit rauchendem Schornstein zeigt, prangt in der Mitte eine rätselhafte figürliche Szene mit aus dem dunklen Hintergrund hervortretenden, schablonenhaften Figuren, die mit dem Hinweis "Reinigung" versehen sind, während in der kreisrunden, dunklen Farbwolke "Sturm" zu lesen ist. Trotz der vom Künstler gezogenen feinen Verbindungslinien sucht man eine eindeutige Verbindung zwischen den einzelnen Motiven und ihren narrativen Assoziationen vergebens. Die Auflösung erfolgt nicht, das Rätsel bleibt ungeklärt.
Während sich Rauch mit dem kunstvollen Abschaben der Farbe auch bei der von Max Ernst entwickelten Technik der Grattage bedient, finden sich in der Verwendung eines collagierten Bildträgers und der Gegenüberstellung von Bild und Text sicherlich Anlehnungen an die Kunst des Dada, bspw. von Kurt Schwitters oder Francis Picabia, die in der hier angebotenen Arbeit zusätzlich durch die an einen älteren Zeitungsausschnitt oder eine Sepia-Fotografie erinnernde Farbigkeit hervorgehoben werden.
Mit der traumhaften Verschmelzung von Figuration, Abstraktion und rätselhaften Textfragmenten stellen die Tondi den eigentlichen Beginn des faszinierenden Œuvres des Künstlers dar und enthalten bereits die so charakteristische rätselhafte Bildsprache, die in den darauffolgenden Jahren und bis heute sein gesamtes malerisches Schaffen bestimmen sollte. Die Bedeutung seiner Rundbilder ist auch dem Künstler selbst bewusst und so zeigt er in dem monumentalen Gemälde "Rückzug" (2006, Fondation Beyeler, Riehen/Basel) zwei seiner frühen Rundbilder an der Wand eines steinernen Mausoleums oder Pagodentempels – als malerisches Resümee seines früheren Schaffens und Sinnbild seiner ersten Erfolge auf dem Weg zu seinem heutigen künstlerischen Selbst.
Neo Rauchs Arbeiten sind heute Teil der bedeutendsten öffentlichen Sammlungen der Welt, sowohl das Museum of Modern Art in New York, das San Francisco Museum of Modern Art, die Fondation Beyeler in Riehen/Basel, das Stedelijk Museum in Amsterdam als auch die Sammlung ESSL in der Albertina in Wien besitzen mindestens eines seiner Gemälde. Weitere Rundbilder aus den 1990er Jahren befinden sich heute bspw. im Museum der bildenden Künste in Leipzig und im Kunstmuseum Wolfsburg. [CH]
Seit seinen frühen Arbeiten aus den 1990er Jahren, zu denen auch die hier angebotene Arbeit gehört, hat sich Rauch ganz und gar der Figuration verschrieben. Sein malerisches Universum mit höchst rätselhafter erzählerischer Ebene scheint dabei aus einer unserer Realität entrückten Welt entlehnt zu sein. Die Bildgefüge sind zwar durchaus lesbar, aber nicht unbedingt leicht zu entschlüsseln. An den Stil des ihm aus der Kindheit so vertrauten sozialistischen Realismus erinnernd und mit zum Teil farbfreudiger Bilderbuch-Ästhetik lässt Rauch in seinen figurativen, narrativen Werken fantastische, traumähnliche Szenen auf Alltägliches treffen, mit denen er eine surreal und rätselhaft wirkende Traumwelt erbaut.
Zu Beginn seiner künstlerischen Karriere, kurz nach der deutschen Wiedervereinigung in den 1990er Jahren, entscheidet sich der Künstler in einzelnen wenigen Arbeiten für einen runden Bildträger, den er in einer collageähnlichen Technik mit Papier beklebt, mit gesichtslosen, schemenhaften Figuren und abstrahierten, schablonenähnlichen Industrielandschaften bemalt und meist mit einzelnen Worten betextet.
Auch das hier angebotene Rundbild zeugt von ebendieser eigentümlichen Gliederung und Gestaltung der Bildfäche. Während die rechte obere Ecke auch in anderen Tondi verwendete, nur schemenhaft auszumachende Industriegebäude mit rauchendem Schornstein zeigt, prangt in der Mitte eine rätselhafte figürliche Szene mit aus dem dunklen Hintergrund hervortretenden, schablonenhaften Figuren, die mit dem Hinweis "Reinigung" versehen sind, während in der kreisrunden, dunklen Farbwolke "Sturm" zu lesen ist. Trotz der vom Künstler gezogenen feinen Verbindungslinien sucht man eine eindeutige Verbindung zwischen den einzelnen Motiven und ihren narrativen Assoziationen vergebens. Die Auflösung erfolgt nicht, das Rätsel bleibt ungeklärt.
Während sich Rauch mit dem kunstvollen Abschaben der Farbe auch bei der von Max Ernst entwickelten Technik der Grattage bedient, finden sich in der Verwendung eines collagierten Bildträgers und der Gegenüberstellung von Bild und Text sicherlich Anlehnungen an die Kunst des Dada, bspw. von Kurt Schwitters oder Francis Picabia, die in der hier angebotenen Arbeit zusätzlich durch die an einen älteren Zeitungsausschnitt oder eine Sepia-Fotografie erinnernde Farbigkeit hervorgehoben werden.
Mit der traumhaften Verschmelzung von Figuration, Abstraktion und rätselhaften Textfragmenten stellen die Tondi den eigentlichen Beginn des faszinierenden Œuvres des Künstlers dar und enthalten bereits die so charakteristische rätselhafte Bildsprache, die in den darauffolgenden Jahren und bis heute sein gesamtes malerisches Schaffen bestimmen sollte. Die Bedeutung seiner Rundbilder ist auch dem Künstler selbst bewusst und so zeigt er in dem monumentalen Gemälde "Rückzug" (2006, Fondation Beyeler, Riehen/Basel) zwei seiner frühen Rundbilder an der Wand eines steinernen Mausoleums oder Pagodentempels – als malerisches Resümee seines früheren Schaffens und Sinnbild seiner ersten Erfolge auf dem Weg zu seinem heutigen künstlerischen Selbst.
Neo Rauchs Arbeiten sind heute Teil der bedeutendsten öffentlichen Sammlungen der Welt, sowohl das Museum of Modern Art in New York, das San Francisco Museum of Modern Art, die Fondation Beyeler in Riehen/Basel, das Stedelijk Museum in Amsterdam als auch die Sammlung ESSL in der Albertina in Wien besitzen mindestens eines seiner Gemälde. Weitere Rundbilder aus den 1990er Jahren befinden sich heute bspw. im Museum der bildenden Künste in Leipzig und im Kunstmuseum Wolfsburg. [CH]
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Neo Rauch
Ohne Titel, 1993.
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