Auktion: 345 / Modern Art / Kunst nach 45 am 04./05.06.2008 Lot 260


260
Joan Miró
Oda a Joan Miró, 1973.
Farblithografie
Schätzung:
€ 50.000
Ergebnis:
€ 60.000

(inkl. Käuferaufgeld)

Oda a Joan Miró. 1973.
Mappe mit 9 Farblithografien sowie dem Buch von Joan Brossa mit Druck- und Copyrightvermerk, herausgegeben von Edicions Polígrafa, S.A., Barcelona 1973.
Cramer 903-911. Cramer Livres 175. Alle signiert und nummeriert. Im Druckvermerk vom Künstler und vom Autor signiert sowie mit der gedruckten Exemplarnummer. Exemplar 10/75. Auf Velin von Guarro (ohne Wasserzeichen). Bis 87,4 x 61 cm (34,4 x 24 in). Papier: 88 x 61 cm (34,6 x 24 in). cm ( in)Von 1907-10 besucht Joan Miró die Handelsschule in Barcelona und parallel dazu die Escuola de Bellas Artes de La Longa. 1912 schreibt er sich an der Academia Gali ein, die er nach drei Jahren verlässt, um als freier Künstler zu arbeiten. In den folgenden Jahren wird Miró stark von den Fauves und den französischen Kubisten beeinflusst und zeigt 1918 seine erste Einzelausstellung in der Galerie Dalmau in Barcelona. Ein Jahr später reist er erstmals nach Paris und lernt dort Pablo Picasso kennen. Aus dieser Begegnung entwickelt sich eine enge Freundschaft. Kurz darauf zieht er nach Paris und gerät in den Kreis der Surrealisten um André Breton. Er entwirft zu dieser Zeit, ausgehend von den "dessins automatiques", weite Raumkompositionen, in denen er spielerisch erfundene Zeichen abstrahiert. Die politische Situation in Spanien und der Ausbruch des spanischen Bürgerkriegs veranlassen den Künstler, zahlreiche politische Plakate zu entwerfen. 1937 entsteht das große Wandgemälde "Der Schnitter" für den spanischen Pavillon auf der Pariser Weltausstellung. Das Museum of Modern Art widmet ihm 1941 eine umfangreiche Retrospektive. In den folgenden Jahren entstehen vorwiegend plastische Arbeiten, meist aus Keramik.

Die 1970er Jahre sind eine Phase intensiver künstlerischer Arbeit in der Druckwerkstatt. Miró arbeitet fieberhaft, schafft Radierungen und Lithografien, Einzelblätter und Suiten. Gerade die Suiten können als Kaleidoskop des Mirò'schen Spätwerks gesehen werden. Unsere Mappe wird von Tieren, Fabel- und geisterartigen Wesen bevölkert, die den Kosmos des Malers seit jeher beherrschen und die für ihn Teil der Wirklichkeit sind. Die von Unschuld und metaphysischer Qualität geprägten Blätter sind das Ergebnis eines kalkulierten und konzentrierten Arbeitsprozesses, den der Künstler mit der Arbeitsweise eines Athleten vergleicht, der durch regelmäßige Übung seine Muskeln stärkt (Rosa María Malet, Die Arbeit eines Unberirrten, in: Joan Miró, Arbeiten auf Papier. 1901-1977, Ausst.Kat. Kestner-Gesellschaft Hannover1990, S. 30). In seiner geistigen Konzentriertheit und gestalterischen Vielfalt ist unsere Mappe ein bedeutendes Beispiel für das Spätwerk eines Künstlers, der im Alter nichts von seiner Schaffenskraft eingebüßt hat und sich und seinem Werk stets das Äußerste an Qualität abverlangt.

Kurz vor seinem Tod schafft Miró die sogenannten "Sobreteixims", Textilbildwerke in die Gegenstände eingearbeitet sind. Am 25. Dezember 1983 stirbt der Künstler in Palma de Mallorca. [KR]

Gedruckt von La Polígrafa, S.A., Barcelona. Erschienen anlässlich des 80. Geburtstages des Künstlers. Lose Bogen in Original-Papierumschlag, in Original-Leinenkassette. Vollständig
Von guter Erhaltung. Ecken teils kaum merklich bestoßen, linke Ecken vereinzelt mit geringfügiger Knickspur. Umschlag minimal unregelmäßig gebräunt und geringfügig wellig. Mappe und Buch mit unbedeutenden Gebrauchsspuren.




260
Joan Miró
Oda a Joan Miró, 1973.
Farblithografie
Schätzung:
€ 50.000
Ergebnis:
€ 60.000

(inkl. Käuferaufgeld)