Ketterer Kunst-Jubiläum mit Kunst des 19.-21. Jahrhunderts
500. AUKTION
Richter
Gerhard Richter
Christiane und Kerstin
Öl auf Leinwand, 1968
86 x 91 cm
€ 600.000-800.000
Polke
Sigmar Polke
Ohne Titel (Würfel)
Mischtechnik. Dispersion auf Stoff,
teils mit Silberfäden, 1985
180 x 150 cm
€ 500.000-700.000
München, 09. Juni 2020 (KK) - Das Interesse ist enorm und das Angebot hochkarätig. Man darf gespannt sein, ob auch dieses Mal wieder die magische Millionengrenze überschritten wird. Am 17.-18. Juli kommen deutsche und internationale Meisterwerke des 19.-21. Jahrhunderts im Münchner Haus von Ketterer Kunst zum Aufruf.


"Die Sehnsucht und die Nachfrage nach guter Kunst ist derzeit riesig.", so Robert Ketterer, Auktionator und Inhaber von Ketterer Kunst. "Ein unter verschobenen Kunstmessen und abgesagten Vernissagen leidender Kunstmarkt kann dem aktuell nicht viel entgegensetzen. Um so mehr freut es mich, dass es uns gelungen ist, eine äußerst spannende Offerte zum Aufruf bringen zu können."

In der Tat hat das Angebot so einiges zu bieten. Allein schon Gerhard Richter und Sigmar Polke, die beide gleich mit mehreren Toplosen vertreten sind, liefern eine noch nie dagewesene Qualitätsoffensive:

Angeführt wird die Auktion von Gerhard Richters vielversprechendem, mit € 600.000-800.000 angesetzten Frühwerk "Christiane und Kerstin". Das charakteristische schwarz-weiße Fotogemälde, das 1968 im Kontext um das berühmte Werk "Domplatz. Mailand" entstand, brilliert sowohl mit seiner perfekten Balance zwischen Schärfe und Unschärfe als auch mit einer für die gesuchten Arbeiten dieser Zeit typischen sommerlichen Leichtigkeit.

Ein herausragendes Beispiel für Sigmar Polkes virtuose Kunst ist die Mischtechnikarbeit "Ohne Titel (Würfel)" von 1985. Das Objekt stammt aus der bedeutenden Werkgruppe der Stoffbilder, von denen wichtige Beispiele in den großen Museen in New York und Paris zu finden sind. Das charakteristische, über 1,80 Meter hohe Werk verfügt über eine geschlossene Provenienz und geht mit € 500.000-700.000 an den Start.

Auch ZERO-Meister Günther Uecker ist mit faszinierenden Werken vertreten: Während das 1997 entstandene "Feld" mit seiner dichten, hochdynamischen Nagelung ein expressives Kraftfeld entfaltet und eine 1976 entstandene Arbeit meditative Ruhe ausstrahlt (Taxen je: € 300.000-400.000), besticht eine titellose Nagelarbeit aus dem Jahr 1990 mit einer zart-poetischen Komponente. Das quadratische Werk wurde von einem deutschen Sammler direkt beim Künstler erworben und wird nun nach 30 Jahren erstmals auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten. Die Taxe liegt bei € 400.000-600.000.

Im sechsstelligen Bereich sind die Schätzpreise von insgesamt fünf Werken Ernst Ludwig Kirchners angesiedelt, an deren Spitze die spektakuläre Wiederentdeckung der 1907 bereits in bestem expressionistischem Duktus entstandenen "Dorfstraße mit Apfelbäumen" (Taxe: € 400.000-600.000) aus der renommierten Hamburger Sammlung Rauert steht. Die Provenienzkette ist hier genauso lückenlos wie bei der farbintensiven Komposition "Bergdorf mit rosa Kuh" von 1919/1920, die für geschätzte € 300.000-400.000 in eine idyllische Landschaftskulisse entführt. Mit derselben Taxe versehen ist das kontrastreiche Ölgemälde "Heimkehrender Heuer", eine ganz besondere Trouvaille aus der wichtigen Sammlung Gustav Ferdinand Jung.

Während Cy Twomblys "Untitled (6 Blätter)" aus dem Jahr 1971 (Taxe: € 300.000-400.000) als matching set nur äußerst selten auf dem Kunstmarkt zu finden ist, gibt Lyonel Feiningers "Manhattan, Dusk", das mit einer beeindruckenden Ausstellungs- und Provenienzgeschichte glänzt, zur Taxe von € 200.000-300.000 Einblicke in das abendliche New York im Jahr 1945.

Als wegweisende Schöpfungen der Nachkriegskunst gelten Lucio Fontanas Leinwanddurchstoßungen, die sogenannten Buchi (Löcher). Das hier offerierte "Concetto spaziale" von 1957 zählt zu dieser berühmten Werkgruppe des Künstlers. Die Bewertung für die spannungsvolle minimalistische Komposition von sanft-leuchtender Farbigkeit liegt bei € 150.000-250.000.

Ebenso wie Jean Dubuffets "Promeneur au regard pâle", der seit über 30 Jahren Teil ein und derselben deutschen Privatsammlung ist, könnte auch Alexej von Jawlenskys "Abstrakter Kopf" für € 180.000-240.000 zu haben sein. Das um 1921 zu Beginn der Werkserie der "Abstrakten Köpfe" entstandene Ölgemälde punktet sowohl mit seiner internationalen Provenienz als auch mit seiner in Farbe und Symmetrie äußerst harmonischen Komposition.

Weitere Solitäre kommen neben Rudolf Schlichters mit € 200.000-300.000 angesetztem Ölgemälde "Abstraktion (Ohne Titel)" u.a. von so renommierten Künstlern wie Josef Albers, Max Beckmann, Willi Baumeister, Lovis Corinth, Tony Cragg, Otto Dix, Isa Genzken, Keith Haring, Erich Heckel, Yves Klein, Max Liebermann, August Macke, Paula Modersohn-Becker, Gabriele Münter, Emil Nolde, Albert Oehlen, Anita Rée, Daniel Richter, Josef Scharl, Franz von Stuck, Andy Warhol und Tom Wesselmann.
Auktion         17. Juli      Kunst nach 1945 / Contemporary Art * Evening Sale
in München  18. Juli      Klassische Moderne * Kunst des 19. Jahrhunderts

Das Familienunternehmen Ketterer Kunst (www.kettererkunst.de und www.ketterer-internet-auktion.de) mit Sitz in München und Dependancen in Hamburg, Berlin und Düsseldorf sowie einem weltweiten Netz an Repräsentanten u.a. in den USA und Brasilien wurde 1954 gegründet. Es zählt zu den führenden Auktionshäusern für Kunst des 19. bis 21. Jhs. und für Wertvolle Bücher. Während Ketterer Kunst laut Jahresbilanz 2019 der artnet Price Database weltweit Platz 11 für Kunst ab 1900 belegt, ist die Firma im globalen Ranking für Kunst des 20. Jahrhunderts sogar das umsatzstärkste Familienunternehmen überhaupt.

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