In der Malkastenstrasse weht der Geist der Factory
Andy Warhol in Düsseldorf
Andy Warhol
Andy Warhol and Jon Gould. Um 1978
Gelatinesilberabzug, 20,5 x 25,3, cm
Schätzpreis: € 2.800-3.200
Andy Warhol and Jon Gould. Um 1978
Gelatinesilberabzug, 20,5 x 25,3, cm
Schätzpreis: € 2.800-3.200
München, 30. September 2014, (kk) – Andy Warhols Factory bzw. ihr Geist gastiert derzeit nicht nur im Düsseldorfer Schauspielhaus, sondern auch in der Malkastenstrasse 11. Anlässlich des 60. Firmenjubiläums zeigt Ketterer Kunst dort am 17. und 18. Oktober eine kleine, sehr feine Selektion von Werken der bedeutenden Pop Art-Ikone.
Die in dieser außergewöhnlichen Form auf dem deutschen Auktionsmarkt noch nie da gewesene, zum Teil aus dem Nachlass Andy Warhols stammende Offerte glänzt besonders mit Zeichnungen aus den frühen 1950er Jahren sowie einer Auswahl fotografischer Arbeiten, darunter zwei Losnummern mit Polaroids zweier Künstlerkollegen des scheuen und introvertierten Künstlers, die ebenfalls Wegbereiter und Protagonisten der Pop Art waren:
Sowohl das 1981 entstandene Unikat Robert Rauschenberg (Taxe: € 6.000-8.000) als auch die vier um 1975 gemachten Polaroids Roy Lichtenstein (Taxe: € 15.000-20.000) stehen exemplarisch für Warhols porträtfotografisches Œuvre. Auf engstem Bildraum und mit gedrängtem Bildausschnitt erschuf der Ausnahmekünstler mit seiner berühmten Big Shot Polaroid Camera eine ungemein dichte Bilderzählung, die sowohl dem Künstler als auch dem Dargestellten gerade so viel Raum gibt, um ein kleines Stück von sich preiszugeben.
Des weiteren bestechen diverse Gelatinesilberabzüge mit Motiven, die von Porträts Jean-Michel Basquiats und Jon Goulds bis hin zu architektonischen Ikonen, wie dem Empire State Building oder den kommunistischen Inkunabeln Hammer und Sichel reichen. Zum einen sind die Fotografien Warhols nicht nur die ersten bildgewordenen Gedanken des Künstlers, sondern erzählen auch vom Ringen um ein mögliches Motiv. Manche, wie beispielsweise Skull oder Hammer and Sickle dienen als Vorlagen und sind damit gleichsam der Urquell der warholschen Bilderfindung. Die Taxen liegen zwischen € 2.000 und 9.000.
Im Gegensatz zur Subjektivität seiner fotografischen Porträtaufnahmen stehen einige gezeichnete Porträts. So verdeutlicht die um 1955 entstandene Kugelschreiberzeichnung Bob C. (Taxe: € 14.000-18.000) die Entwicklung einer reduzierten Typisierung, die alles Subjektive zugunsten entindividualisierter Formeln aufgibt und auf diese Weise einen eigentümlich distanzierten Blick auf das dargestellte Gegenüber zu Papier bringt.
Während der 1950er Jahre, in denen Warhol in New York als Werbegraphiker tätig ist, entstehen fast ausschließlich Zeichnungen. Sein naiver Zeichenstil und der Witz, der sowohl in den Werbeaufträgen als auch in den privaten Arbeiten zum Ausdruck kommt, bleibt über die 1950er Jahre hinweg nahezu unverändert erhalten. Hier beeindrucken Arbeiten wie Couple Embracing (Taxe: € 7.000-9.000), Jack Holding Crayons (Taxe: € 9.000-12.000) und Young Man (Taxe: € 7.000-9.000).
Mit an der Spitze der imposanten Angebotsriege steht neben dem in den späten 1980er Jahren entstandenen Bildnis Lenin (Taxe: € 100.000-150.000) und der Collage Mick Jagger (Taxe: € 45.000-65.000) ein Porträt des großen Denkers und Dichters Johann Wolfgang von Goethe, eines der sehr seltenen deutschen Motive. Bei dieser Farbserigrafie handelt es sich um die erste in einer Reihe von Arbeiten, für die ein historisches Kunstwerk als Referenz genutzt wurde. Warhol isoliert hier einen Ausschnitt des wohl bekanntesten Goethe-Porträts, welches Johann Heinrich Wilhelm Tischbein 1787 malte und das sich heute im Frankfurter Städel befindet. Das faszinierende Blatt geht mit einer Taxe von € 40.000-60.000 an den Start.
Für die Schätzung von € 18.000-24.000 könnte dagegen die Papiercollage und Farbserigrafie Viewpoint zu haben sein, in der es vor allem um die Architektur von Warhols New York geht. Erstmals macht er hier ein Gebäude zum Protagonisten seiner Arbeit.
Abgerundet wird die exquisite Offerte von einer kolorierten Tuschezeichnung eines Heißluftballons. Der anmutige, aus dem Nachlass des Meisters stammende Hot Air Balloon könnte vielleicht schon für € 14.000-18.000 in ein neues Zuhause entschweben.
Die in dieser außergewöhnlichen Form auf dem deutschen Auktionsmarkt noch nie da gewesene, zum Teil aus dem Nachlass Andy Warhols stammende Offerte glänzt besonders mit Zeichnungen aus den frühen 1950er Jahren sowie einer Auswahl fotografischer Arbeiten, darunter zwei Losnummern mit Polaroids zweier Künstlerkollegen des scheuen und introvertierten Künstlers, die ebenfalls Wegbereiter und Protagonisten der Pop Art waren:
Sowohl das 1981 entstandene Unikat Robert Rauschenberg (Taxe: € 6.000-8.000) als auch die vier um 1975 gemachten Polaroids Roy Lichtenstein (Taxe: € 15.000-20.000) stehen exemplarisch für Warhols porträtfotografisches Œuvre. Auf engstem Bildraum und mit gedrängtem Bildausschnitt erschuf der Ausnahmekünstler mit seiner berühmten Big Shot Polaroid Camera eine ungemein dichte Bilderzählung, die sowohl dem Künstler als auch dem Dargestellten gerade so viel Raum gibt, um ein kleines Stück von sich preiszugeben.
Des weiteren bestechen diverse Gelatinesilberabzüge mit Motiven, die von Porträts Jean-Michel Basquiats und Jon Goulds bis hin zu architektonischen Ikonen, wie dem Empire State Building oder den kommunistischen Inkunabeln Hammer und Sichel reichen. Zum einen sind die Fotografien Warhols nicht nur die ersten bildgewordenen Gedanken des Künstlers, sondern erzählen auch vom Ringen um ein mögliches Motiv. Manche, wie beispielsweise Skull oder Hammer and Sickle dienen als Vorlagen und sind damit gleichsam der Urquell der warholschen Bilderfindung. Die Taxen liegen zwischen € 2.000 und 9.000.
Im Gegensatz zur Subjektivität seiner fotografischen Porträtaufnahmen stehen einige gezeichnete Porträts. So verdeutlicht die um 1955 entstandene Kugelschreiberzeichnung Bob C. (Taxe: € 14.000-18.000) die Entwicklung einer reduzierten Typisierung, die alles Subjektive zugunsten entindividualisierter Formeln aufgibt und auf diese Weise einen eigentümlich distanzierten Blick auf das dargestellte Gegenüber zu Papier bringt.
Während der 1950er Jahre, in denen Warhol in New York als Werbegraphiker tätig ist, entstehen fast ausschließlich Zeichnungen. Sein naiver Zeichenstil und der Witz, der sowohl in den Werbeaufträgen als auch in den privaten Arbeiten zum Ausdruck kommt, bleibt über die 1950er Jahre hinweg nahezu unverändert erhalten. Hier beeindrucken Arbeiten wie Couple Embracing (Taxe: € 7.000-9.000), Jack Holding Crayons (Taxe: € 9.000-12.000) und Young Man (Taxe: € 7.000-9.000).
Mit an der Spitze der imposanten Angebotsriege steht neben dem in den späten 1980er Jahren entstandenen Bildnis Lenin (Taxe: € 100.000-150.000) und der Collage Mick Jagger (Taxe: € 45.000-65.000) ein Porträt des großen Denkers und Dichters Johann Wolfgang von Goethe, eines der sehr seltenen deutschen Motive. Bei dieser Farbserigrafie handelt es sich um die erste in einer Reihe von Arbeiten, für die ein historisches Kunstwerk als Referenz genutzt wurde. Warhol isoliert hier einen Ausschnitt des wohl bekanntesten Goethe-Porträts, welches Johann Heinrich Wilhelm Tischbein 1787 malte und das sich heute im Frankfurter Städel befindet. Das faszinierende Blatt geht mit einer Taxe von € 40.000-60.000 an den Start.
Für die Schätzung von € 18.000-24.000 könnte dagegen die Papiercollage und Farbserigrafie Viewpoint zu haben sein, in der es vor allem um die Architektur von Warhols New York geht. Erstmals macht er hier ein Gebäude zum Protagonisten seiner Arbeit.
Abgerundet wird die exquisite Offerte von einer kolorierten Tuschezeichnung eines Heißluftballons. Der anmutige, aus dem Nachlass des Meisters stammende Hot Air Balloon könnte vielleicht schon für € 14.000-18.000 in ein neues Zuhause entschweben.
Vorbesichtigungstermine in Düsseldorf
17./18. Okt. Andy Warhol (alle Werke)
Vorbesichtigungstermine in Berlin
24./25. Okt. Andy Warhol (alle Werke)
Auktionen in München
21. November Alte Meister & Kunst des 19. Jahrhunderts
05. Dezember Klassische Moderne
06. Dezember Kunst nach 1945 / Zeitgenössische Kunst sowie Sonderkatalog Andy Warhol
21. November Alte Meister & Kunst des 19. Jahrhunderts
05. Dezember Klassische Moderne
06. Dezember Kunst nach 1945 / Zeitgenössische Kunst sowie Sonderkatalog Andy Warhol
Ketterer Kunst hat sich seit seiner Gründung im Jahr 1954 als einer der wichtigsten Kunst- und Buchversteigerer mit dem Stammsitz in München und einer Dependance in Hamburg etabliert. Galerieräume in Berlin und Repräsentanzen in Heidelberg, Düsseldorf und Modena, Italien tragen entscheidend zum Geschäftserfolg bei. Außerdem finden immer wieder Ausstellungen, Sonder- und Benefizauktionen sowie permanente Online-Auktionen unter www.ketterer-internet-auktion.de statt. Robert Ketterer ist Inhaber und Geschäftsführer von Ketterer Kunst.
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Michaela Derra M.A. | |
Telefon: 089-55244-152 (Fax: -177) | Telefon: 089-55244-0 (Fax: -177) |
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