Nachruf
Trauer um Otto Piene
München, 19. Juli 2014, (kk) – Er war einer der großen Avantgardisten der Nachkriegskunst, arbeitete mit Feuer, Luft und Licht. Er begeisterte die Menschen, ließ sie staunen und träumen. Jetzt ist Otto Piene tot. Der weltbekannte ZERO-Künstler starb am Donnerstag, den 17. Juli mit 86 Jahren in Berlin. Er erlag am Nachmittag einem Herzinfarkt.

Erst am Abend zuvor war in der Nationalgalerie seine aktuelle Ausstellung „The Proliferation of the Sun” eröffnet worden. Viele weitere Projekte standen an, so auch am Samstag ein „Sky Event” auf dem Dach der Berliner Nationalgalerie, bei dem illuminierte, sternförmige Luftskulpturen, sogenannte „Inflatables”, in den nächtlichen Himmel aufsteigen sollten. Der Künstler hatte sich besonders gefreut wieder in Berlin zu Gast zu sein, wo eine seiner ersten Einzelausstellungen stattgefunden hatte. Die Himmelskörper werden nun trotz seines Todes, auch auf Wunsch seiner Familie schweben – ein würdiges Andenken an den Ausnahmekünstler.

„Kaum ein Künstler verkörpert die in den 1960er Jahren herrschende Aufbruchstimmung besser als Otto Piene”, so Robert Ketterer. Und weiter: „Mit seinem Oeuvre leistete er Pionierarbeit für den Erfolg der zeitgenössischen Kunst”.

Der am 28. April 1928 im westfälischen Laasphe geborene Otto Piene beginnt sich nach einem Kunststudium an den Akademien in München und Düsseldorf sowie einem Philosophiestudium an der Universität Köln ab Mitte der fünfziger Jahre künstlerisch mit dem Element Licht auseinanderzusetzen. 1957 gründet er gemeinsam mit Heinz Mack die Gruppe „ZERO”, der sich auch Günther Uecker anschließt. Bis in die 1960er Jahre hinein veranstalten die drei Künstlerkollegen zahlreiche Gruppenausstellungen und sind 1964 auf der documenta 3 mit einem „ZERO-Lichtraum” vertreten. Im selben Jahr übernimmt Piene eine vierjährige Lehrtätigkeit an der University of Pennsylvania und geht im Anschluss nach Cambridge an das berühmte Massachusetts Institute of Technology, wo er seit 1972 eine Professur für Umweltkunst innehatte. Nach einer weiteren documenta-Teilnahme wird er 1990 Mitglied im Beirat des Zentrums für Kunst und Medien in Karlsruhe.

Bekannt wurde Otto Piene durch seine lichtkinetischen Arbeiten, insbesondere durch sein Lichtballet, in dem der Künstler eine Verbindung von Natur und Technik herzustellen suchte. Seine Auseinandersetzung mit Licht, Bewegung und Raum zeigt sich auch in seinen technisch völlig anders gearteten Raster- und Feuerbildern, in seinen Luft- und Lichtplastiken und natürlich in den von ihm inszenierten Sky Events.

Ketterer Kunst hat sich seit seiner Gründung im Jahr 1954 als einer der wichtigsten Kunst- und Buchversteigerer mit dem Stammsitz in München und einer Dependance in Hamburg etabliert.Galerieräume in Berlin und Repräsentanzen in Heidelberg, Düsseldorf und Modena, Italien tragen entscheidend zum Geschäftserfolg bei. Außerdem finden immer wieder Ausstellungen, Sonder- und Benefizauktionen sowie permanente Online-Auktionen unter www.ketterer-internet-auktion.de statt. Robert Ketterer ist Inhaber und Geschäftsführer von Ketterer Kunst.