Einzigartig, expressiv und aufwühlend
Goyas berühmte „Caprichos” unter'm Hammer
Goya
Francisco de Goya
Los Caprichos
Aquatintaradierungen, 80 Bll., 1799
ca. 21,2 x 15 cm (c. 8.3 x 5.9 in
Schätzpreis: € 120.000-150.000
München, 21. Oktober 2013, (kk) – Schonungslos und mit bitterem Spott prangert Francisco de Goya die Zustände seiner Zeit im Radierzyklus „Los Caprichos” an. Das 1799 in Spanien entstandene Meisterwerk kommt am 22. November bei Ketterer Kunst in der Auktion Alte Meister & Kunst des 19. Jahrhunderts mit einer Schätzung von € 120.000-150.000 zum Aufruf.

Francisco de Goya, der zunächst als Hofmaler Karl IV und Joseph II sowie Ferdinand VII tätig ist, entwickelt in seiner späteren Schaffensphase eine expressive und aufwühlende Bildsprache, mit der er offen und mutig die Gräuel des Krieges, die Verfehlungen der Kirche und die sozialen und politischen Missstände beklagt. Auf's Schärfste beobachtet sein kritischer Geist die Welt, in der er lebt und wie kein anderer bringt er die Auffälligkeiten zu Papier.

Die 80 Blätter umfassenden „Los Caprichos” werden hier sowohl in der äußerst seltenen, zu Lebzeiten des Künstlers veröffentlichten ersten Ausgabe angeboten, als auch in der sechsten, die mit einer Taxe von € 12.000-15.000 bewertet ist. Beide Ausgaben stammen aus der bemerkenswerten Sammlung des Münchener Kunsthistorikers Dr. Rolf Linnnenkamp, der als Chefredakteur und Mitherausgeber von „Kindlers Malerei-Lexikon” und der Zeitschrift „Pantheon” bekannt wurde.

Ganz oben auf der Angebotsliste der Alten Meister steht auch Gillis I Coignets Ende des 16. Jahrhunderts entstandenes Ölgemälde „Der Triumph der Wahrheit über die Sünde”. Das Meisterwerk des Flamen entsteht auf dem Gipfel seines von Tizian inspirierten Schaffens und geht mit einer Taxe von € 90.000-120.000 an den Start.

Besonders reizvoll ist zudem eine aus zwei süddeutschen Sammlungen stammende Reihe niederländischer Gemälde, die beide auf das Goldene Zeitalter Hollands spezialisiert sind. Angeführt wird die Folge von Adriaen van Ostades auf Holz gemaltem Öl „Ein Geiger unter Bauern”. Die 1646 datierte Szene fällt in die Schaffenszeit des Künstlers, in der er seine endgültige Formensprache findet. Die Schätzung für das bedeutende Werk liegt bei € 60.000-80.000.

Begeistern dürften hier neben zwei Arbeiten von Joost Cornelisz. Droochsloot auch ein „Früchtestillleben mit Blumenvase und Römer” von Michiel Simons (Taxe: € 20.000-30.000) sowie Ernst Stuvens „Blumenstilleben” (Taxe: € 18.000-24.000).

Ergänzt wird die Riege der holländischen Meister von weiteren Blumen- und mehreren exquisiten Früchtestillleben, darunter Werke von Jan Peeter Brueghel und Joris van Son.

Abgerundet wird die Offerte der Alten Meister neben einem guten Dutzend Arbeiten von Giovanni Battista Piranesi und mehreren Holzschnitten Albrecht Dürers auch von zwei Radierungen Harmensz. Rembrandt van Rijns.

Im Bereich der span Kunst des 19. Jahrhunderts brillieren Auguste Renoirs mit € 40.000-60.000 angesetzte Farblithografie „Le Chapeau épinglé” und Oswald Achenbachs poetisches Ölgemälde „Bei Ravallo, Bergstadt in der Campagna”. Die Landschaft betont - entgegen der in der Düsseldorfer Schule seinerzeit üblichen Gepflogenheit durch Details zu wirken - die große Bildwirkung, die Charakteristik des Ganzen und ist mit € 40.000-50.000 geschätzt.

Neben einer „Antiken Szene” von Friedrich Preller d. Ä. glänzt hier auch Maurice Denis mit seinem 41 x 48 cm (16.1 x 18.8 in) großen Ölgemälde „Dans la Forêt (Baignade à la Mare aux Canes)”, das mit einem Schätzpreis von € 15.000-20.000 bewertet ist.

Während eine Sammlung mit bedeutenden Pferdebildnissen der Münchener Künstlerdynastie Adam sowie diversen Jagd- und Tierbildnissen aus norddeutschem Adelsbesitz stammt, kommen Gemälde von Josef von Brandt, Franz von Defregger, Hugo Kauffmann, Friedrich August von Kaulbach und Franz von Stuck aus einer Anfang des 20. Jahrhunderts entstandenen und über Generationen in Familienbesitz verbliebenen rheinland-pfälzischen Sammlung.

Abgerundet wird die Auktionsofferte neben zwei mit € 20.000-30.000 angesetzten Ölgemälden von Oskar Mulley, der Farblithografie „Divan Japonais” (€ 12.000-15.000) von Henri de Toulouse-Lautrec und seiner in den kompletten ersten Jahrgang der Zeitschrift „Pan” eingebundenen „Mademoiselle Lender” (Taxe: € 6.000-8.000) von qualitativ hochwertigen Arbeiten u.a. von Edward Theodore Compton, Maurice Denis, Alexander Koester, Gabriel von Max und Alphonse Mucha.
Kataloge:
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Vorbesichtigung:
Hamburg    31. Okt./1. November        Berlin     2.-14. November
Düsseldorf    8./9. November           München    16.-21. November


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