Ketterer versteigert Buch-Raritäten
Für € 100.000 um die Welt
Für € 100.000 um die Welt
Jan Huygen van Linschoten
Itinerario, Voyage ofte Shipvaert. 1595-96
Schätzung: € 100.000
Itinerario, Voyage ofte Shipvaert. 1595-96
Schätzung: € 100.000
Hamburg, 3. Mai 2012 (kk) - Von allergrößter Seltenheit ist das mit einem Schätzpreis von € 100.000 zum Aufruf kommende, altkolorierte Exemplar einer holländischen Reisebeschreibung von Jan Huygen van Linschoten, die am 21./22. Mai bei Ketterer Kunst in der Auktionspan Wertvolle Bücher in Hamburg zum Aufruf kommt.
Das Werk Itinerario, Voyage ofte Shipvaert war von größtem Einfluss auf die niederländische Expansion in Asien, vor allem durch die sechs Kupferkarten, die den Weg nach Ostindien weisen bzw. ihn erst allgemein zugänglich machten. Diese Karten konnte van Linschoten nur mit Hilfe von Seekarten erstellen, die die Portugiesen über ein Jahrhundert lang geheim gehalten hatten.
Carondelet-Stundenbuch
Flandern. Um 1500
Schätzung: € 250.000
Flandern. Um 1500
Schätzung: € 250.000
Ganz an der Spitze der Auktion steht das mit € 250.000 bewertete Carondelet-Stundenbuch. Das ausgezeichnet erhaltene Manuskript mit 22 ganzseitigen und sechs kleineren Miniaturen stammt aus dem Besitz des Burgundischen Kanzlers Jean II. Carondelet und dessen Nachkommen (siehe separate Pressemeldung vom 25. April).
Ein weiteres Rarissimum ist der Probedruck des Hortus Eystettensis. Das große botanische Meisterwerk von Basilius Besler kommt mit einem Schätzpreis von € 120.000 zum Aufruf. Die in einem Band zusammengefassten vier Teile enthalten 367 Kupfertafeln (neun davon sind koloriert) sowie ein Porträt des Autors. Das Buch erschien 1712, wohl als Probedruck zu der für das Folgejahr geplanten, dann jedoch erst 1750 fertiggestellten Jubiläumsausgabe des botanischen Prachtwerkes. Die Existenz dieses Vorabdrucks erschließt sich zum einen aus der zeitgenössischen Korrespondenz und zum anderen aus einer Abbildung des mit 1712 datierten Titelblattes des einzigen der Literatur bekannten und inzwischen verschollenen Exemplars der Bayerischen Staatsbibliothek.
Vielleicht schon für die Taxe von € 50.000 könnte ein weiteres bedeutendes, barockes Pflanzen- und Blumenwerk zu haben sein: Johann Wilhelm Weinmanns Phytanthoza iconographia erschien 1737-45 in vier Bänden. Den Grundstock dieses Werkes bildete die umfangreiche Sammlung von Pflanzendarstellungen des Regensburger Apothekers Weinmann. Doch nicht nur der Inhalt, sondern auch die Form sind bemerkenswert, fand hier doch erstmals in einem botanischen Werk der sogenannte englische Farbdruck Anwendung.
Ein weiteres Rarissimum ist der Probedruck des Hortus Eystettensis. Das große botanische Meisterwerk von Basilius Besler kommt mit einem Schätzpreis von € 120.000 zum Aufruf. Die in einem Band zusammengefassten vier Teile enthalten 367 Kupfertafeln (neun davon sind koloriert) sowie ein Porträt des Autors. Das Buch erschien 1712, wohl als Probedruck zu der für das Folgejahr geplanten, dann jedoch erst 1750 fertiggestellten Jubiläumsausgabe des botanischen Prachtwerkes. Die Existenz dieses Vorabdrucks erschließt sich zum einen aus der zeitgenössischen Korrespondenz und zum anderen aus einer Abbildung des mit 1712 datierten Titelblattes des einzigen der Literatur bekannten und inzwischen verschollenen Exemplars der Bayerischen Staatsbibliothek.
Vielleicht schon für die Taxe von € 50.000 könnte ein weiteres bedeutendes, barockes Pflanzen- und Blumenwerk zu haben sein: Johann Wilhelm Weinmanns Phytanthoza iconographia erschien 1737-45 in vier Bänden. Den Grundstock dieses Werkes bildete die umfangreiche Sammlung von Pflanzendarstellungen des Regensburger Apothekers Weinmann. Doch nicht nur der Inhalt, sondern auch die Form sind bemerkenswert, fand hier doch erstmals in einem botanischen Werk der sogenannte englische Farbdruck Anwendung.
Basilius Besler
Hortus Eystettensis
Nürnberg und Eichstätt. 1712
Schätzung: € 120.000
Hortus Eystettensis
Nürnberg und Eichstätt. 1712
Schätzung: € 120.000
Abgerundet wird die Offerte neben der für einen Buchdeckel gefertigten Limoger Emailarbeit Die Thronende Maria mit dem Christuskind (1190-1220, Taxe: € 25.000) und Conrad Felixmüllers indviduell koloriertem Bilderbuch ABC. Ein geschütteltes, geknütteltes Alphabet in Bildern mit Versen (Taxe: € 8.000) von einem Pergament-Druck der Cranach-Presse (Taxe: € 12.000) sowie von Markus Elieser Blochs Oeconomische Naturgeschichte der Fische. Letzere kommt mit einer Schätzung von € 18.000 zum Aufruf und stellt nicht nur ein ichthyologisches Hauptwerk des 18. Jahrhunderts dar, sondern ist gleichzeitig auch ein monumentales Abbildungswerk, das einen äußerst wichtigen Beitrag in der Ikonographie der Fischkunde leistet.
Nicht zu vergessen ist zudem ein seltenes Stammbuchblatt mit einer eigenhändigen Eintragung von Friedrich Hölderlin aus dem Jahr 1839. Das in der späten Lebensphase des Lyrikers entstandene Autograph dürfte besonders gesucht sein, da es in den sogenannten Jahren im Tübinger Turm entstand, die Hölderlin bereits in geistiger Verwirrung verbrachte. Die Schätzung liegt bei € 15.000.
Neben Wertvollen Büchern, Manuskripten, Autographen und Dekorativer Graphik werden Arbeiten der Maritimen und Norddeutschen Kunst angeboten. Während letztere u.a. mit Werken von Louis Gurlitt und Thomas Herbst aufwartet, kommen im Bereich der Maritimen Kunst interessante Arbeiten u.a. von John Henry Mohrmann und Hans Bohrdt zum Aufruf. Ein besonderes Augenmerk richtet sich auf Johannes Holsts Ölgemälde Segelschiff 'Herzogin Cecilie'. 1963 entstanden, kommt das 80 x 120 cm große Werk mit einer Taxe von € 6.000 zum Aufruf.
Nicht zu vergessen ist zudem ein seltenes Stammbuchblatt mit einer eigenhändigen Eintragung von Friedrich Hölderlin aus dem Jahr 1839. Das in der späten Lebensphase des Lyrikers entstandene Autograph dürfte besonders gesucht sein, da es in den sogenannten Jahren im Tübinger Turm entstand, die Hölderlin bereits in geistiger Verwirrung verbrachte. Die Schätzung liegt bei € 15.000.
Neben Wertvollen Büchern, Manuskripten, Autographen und Dekorativer Graphik werden Arbeiten der Maritimen und Norddeutschen Kunst angeboten. Während letztere u.a. mit Werken von Louis Gurlitt und Thomas Herbst aufwartet, kommen im Bereich der Maritimen Kunst interessante Arbeiten u.a. von John Henry Mohrmann und Hans Bohrdt zum Aufruf. Ein besonderes Augenmerk richtet sich auf Johannes Holsts Ölgemälde Segelschiff 'Herzogin Cecilie'. 1963 entstanden, kommt das 80 x 120 cm große Werk mit einer Taxe von € 6.000 zum Aufruf.
Vorbesichtigung: | 10.-11. Mai | von 11-17 Uhr |
im Hamburger | 14.-16. Mai | von 11-17 Uhr |
Holstenwall 5 | 18. Mai | von 11-17 Uhr |
20. Mai | nach Vereinbarung |
Auktion: Holstenwall 5, Hamburg
21. Mai | 10 Uhr | Maritime/ Norddt. Kunst | Los 1200-1275 |
11 Uhr | Wertvolle Bücher | Los 130-438 | |
14 Uhr | Wertvolle Bücher | Los 439-783 | |
17 Uhr | Abendauktion | Los 1-128 | |
22. Mai | 10 Uhr | Wertvolle Bücher | Los 748-1160 |
Ketterer Kunst hat sich seit seiner Gründung im Jahr 1954 als einer der wichtigsten Kunst- und Buchversteigerer mit dem Stammsitz in München und einer Dependance in Hamburg etabliert. Galerieräume in Berlin und Repräsentanzen in Heidelberg und Krefeld tragen entscheidend zum Geschäftserfolg bei. Außerdem finden immer wieder Ausstellungen, Sonder- und Benefizauktionen sowie Online-Auktionen statt.
Ansprechpartner für die Presse: | Ansprechpartner in der Abteilung Wertvolle Bücher: |
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Ketterer Kunst | Ketterer Kunst |
Joseph-Wild-Str. 18 | Holstenwall 5 |
81829 München | 20355 Hamburg |
Michaela Derra M.A. | Christoph Calaminus / Christian Höflich |
Telefon:089-55244-152 | Telefon:040-374961-11 / -20 |
Fax:089-55244-177 | Fax:040-374961-66 |
E-Mail: m.derra@kettererkunst.de | E-Mail: infohamburg@kettererkunst.de |
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