Chancenreicher Herbst
Bereinigter Kunstmarkt sorgt für gutes Preis-Leistungsverhältnis
München, 05. Oktober 2009, (kk) - „Unsere Frühjahrsauktionen haben es gezeigt: Kunst als Investitionsgut ist gefragter denn je”, so Robert Ketterer, Auktionator und Inhaber von Ketterer Kunst. „Es ist eine Zeit für Kenner und genau der richtige Moment, um Kunst zu kaufen. Hohe Qualität trifft jetzt auf moderate Aufrufpreise”. Dies zeigen auch die Münchner Ketterer Kunst-Auktionen am 23./24. Oktober 2009, die mit folgenden thematischen Schwerpunkten in die Herbstsaison starten:
Emil Nolde Emil Nolde
Mädchenkopf. Um 1916-18.
Aquarell und Tusche.
35,2 x 28,5 cm (13.8 x 11.2 in).
Schätzpreis: € 35.000-45.000


1. Moderne Kunst / Seitenwege der deutschen Avantgarde
2. Alte und Neuere Meister
3. NACH 1945/Zeitgenössische Kunst

zu 1. Moderne Kunst / Seitenwege der deutschen Avantgarde
Angeführt wird diese Abteilung von Emil Noldes mit € 35.000-40.000 taxiertem Aquarell „Mädchenkopf”. Die weichen Farbverläufe des Aquarells eignen sich nicht nur für Landschafts- und Blumenbilder. Gerade Nolde beweist mit seine Porträts und Charakterköpfen wie vielseitig diese Technik ist. So spielt er auch hier meisterhaft mit der Spontanität des Farbverhaltens und der Verschmelzung von Farbe und Papier.

Ebenfalls ganz oben steht mit einer Schätzung von je € 18.000-24.000, neben dem „Stillleben mit Fischen und Kohl” von Paul Kleinschmidt und dem Aquarell „Erotische Szene” von George Grosz, ein klassisches Porträt von Karl Hofer. Sein „Jüngling mit Buch” entstand 1954 und ist eines von vier Werken des Karlsruher Künstlers, die in dieser Auktion zum Aufruf kommen.

Großes Interesse lassen neben Otto Muellers um 1928 entstandene Kreidezeichnung „Stehender weiblicher Akt” (Schätzung: € 8.000-10.000) auch zwei Arbeiten von Ernst Ludwig Kirchner erwarten: Während seine Radierung „Junger Hirte mit Pfeife”, bei der es sich um einen der seltenen Abzüge des ersten Drucks handelt, mit einer Schätzung von € 9.000-12.000 angesetzt ist, liegt die Taxe für die um 1909 entstandene, 32 x 25,5 cm große, farbige Kreidezeichnung „Zwei Mädchen bei der Toilette” bei € 15.000-20.000.

Ebenso hoch taxiert ist Marc Chagalls Farblithografie „Les Tois”, während die „Aztekenvase mit vier Gesichtern” von Pablo Picasso mit einer Schätzung von € 14.000-18.000 an den Start geht. Die Technik der Keramik, die der Künstler erst recht spät entdeckte, hatte ihm mit der Formbarkeit des Tons, den strahlenden Farben und dem Glanz der Glasur noch einmal völlig neue Perspektiven eröffnet.

Erfolgreich ist man bei Ketterer Kunst auch abseits der gängigen Pfade, denn die Sonderauktion Seitenwege der deutschen Avantgarde jährt sich im Oktober bereits zum fünften Mal. Mit diesem ungewöhnlichen Konzept bietet man expressionistischen und neusachlichen Künstlern, deren Oeuvre in der Zeit der Nazidiktatur und im Zweiten Weltkrieg stark dezimiert wurde, ein eigenes Forum. Der Fokus auf das Werk von Künstlern wie Heinrich Harry Deierling („Stilleben mit Blumenstock, Skulptur und Zigarettenschachtel”, Schätzung: € 8.000-10.000), Walter Gramattée („Mondaufgang auf Hiddensee”, Schätzung: € 5.000-7.000) und Curt Erhardt („Regen stürmt”, Schätzung: € 4.000-6.000) verspricht auch in diesem Oktober spannende Bietgefechte. Zum Aufruf kommen außerdem Werke u.a. von Georg Breitwieser, Karl Otto Hy, Fritz Klein, Helmuth Macke, Heinrich Schlief und Walter Schulz-Matan.
Alexander Koester Alexander Koester
Vier schwimmende Enten im Teich. Nach 1900.
Öl auf Leinwand. 45 x 76 cm (17.7 x 29.9 in).
Schätzpreis: € 25.000-30.000


zu 2: Alte und Neuere Meister
Eröffnet werden die Herbstauktionen am ersten Auktionstag mit der Abteilung der Alten und Neueren Meister, an deren Spitze ein typisches Gemälde von Alexander Koester steht. Sein 45 x 76 cm großes Ölgemälde „Vier schwimmende Enten im Teich” kommt mit einer Schätzung von € 25.000-30.000 zum Aufruf.

Für Spannung im Auktionssaal dürfte auch der Aufruf von Karl Friedrich Schinkels mit € 12.000-15.000 taxiertes Aquarell „Gotische Kapelle in einer Berglandschaft” sorgen. Die effektvolle Mondschein-Szenerie könnte im Zusammenhang mit den Panoramen für die sogenannnten Weihnachtsausstellungen gesehen werden, für die Schinkel neben Peter Ludwig Lütke, als einziger Künstler von Rang zwischen 1807 und 1816 Arbeiten ausführt.

Neben Wilhelm Trübners 1891 auf Holz gemaltes Öl „Porträt am Chiemsee” (Schätzung: € 7.000-9.000) besticht diese Abteilung u.a mit seltener Druckgrafik von Karl Blechen und Werken von Max Clarenbach, Friedrich Kuhnert, Franz von Lenbach sowie Rembrandt Harmensz. van Rijn.
Herbert Brandl Herbert Brandl
Ohne Titel.
300 x 200 cm (118.1 x 78.7 in).
Schätzpreis: € 20.000-30.000


zu 3: NACH 1945/Zeitgenössische Kunst
Mit einer Schätzung von € 20.000-30.000 zählt ein titelloses Ölgemälde von Herbert Brandl zu den Toplosen dieser Abteilung. Seine meist großformatigen Werke schweben zwischen Abstraktion und Figuration, denn in seinen Bildkompositionen scheint nichts eindeutig. Nach dem ersten Eindruck handelt es sich um abstrakte Farbflächen, doch bei längerer Betrachtung lassen sich figurale Kompositionen erahnen.

Neben Niki de Saint Phalles 1990 entstandenem Multiple „Les Baigneurs” (Schätzung: € 20.000-30.000), ist die Öl und Tempera-Arbeit von Markus Lüpertz „Männer ohne Frauen - Parsifal” (Schätzung: € 18.000-24.000) ebenfalls ein wichtiges Werk der zeitgenössischen Abteilung. Dem Künstler gelingt es hier in eindrucksvoller Weise, den sonst nur in seinem Geiste vollzogenen Abstraktionsprozess für den Betrachter optisch nachvollziehbar zu machen, indem er ein Gemälde auf eine andere Leinwand überträgt und das Ergebnis dann weiterbearbeitet. Er verfremdet die gegenständliche Ausgangsdarstellung zunehmend und so lassen sich schließlich nur noch die schwarzen Konturen sowie die Nase und der Hals des bis an die Bildränder aufgeblasenen Kopfes erahnen.

Sein Gefühl des Nicht-dazu-Gehörens spiegelt sich in A.R. Pencks 1989 entstandenem Ölgemälde „Ich in Lörsfeld” wider. Obwohl der Künstler bereits 1980 aus der DDR nach Lösdorf bei Kerpen übersiedelte, ist diese Entwurzelung selbst neun Jahre später in seiner Selbstdarstellung sichtbar: Der in breiten pastosen Strichen umrissene Kopf versinkt in einem schwarzen Nichts. Die Taxe liegt bei € 15.000-20.000.

Abgerundet wird der zweite Auktionstag neben Jörg Immendorffs 1981 entstandenem Ölgemälde „Probestunden” (Schätzung: € 15.000-20.000) und Fritz Winters „Spiegelung” (Schätzung: € 10.000-12.000) von vielversprechenden Werken u.a. von Max Ackermann, Stephan Balkenhol, Josph Beuys, Herbert Brandl, Emilio Vedova, Tom Wesselmann und Zao Wou-Ki.
Vorbesichtigung: Ausgewählte Werke werden gezeigt:
03.-04. Oktober 11-17 Uhr
05.-07. Oktober 10-18 Uhr Ketterer Kunst, Am Meßberg 1, Hamburg
09. Oktober 11-19 Uhr
10.-11. Oktober 11-16 Uhr
12.-14. Oktober 11-19 Uhr Ketterer Kunst, Fasanenstr. 70, Berlin
Vorbesichtigung (alle Werke):
17.-18. Oktober 11-17 Uhr
19.-22. Oktober 10-18 Uhr Ketterer Kunst, Joseph-Wild-Str. 18, München-Messe
Auktion:
23. Oktoberab 15 Uhr Alte und Neuere Meister
im Anschluss Seitenwege der deutschen Avantgarde
im Anschluss Moderne Kunst
24. Oktober ab 15 Uhr NACH 1945/Zeitgenössische Kunst
Ketterer Kunst, Joseph-Wild-Str. 18, München-Messe


Presseanfragen: Kundenanfragen:
Ketterer Kunst Ketterer Kunst
Joseph-Wild-Str. 18 Joseph-Wild-Str. 18
81829 München 81829 München
Michaela Derra M.A.
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