Lexikon
Weimarer Malerschule
Mit dem Begriff "Weimarer Malerschule" bezeichnet die Kunstgeschichte im Allgemeinen die pleinairistisch-realistische Strömung der Landschaftsmalerei, die sich an der Großherzoglich-Sächsischen Kunstschule in Weimar (1860-1919) ausprägte.
Von Bedeutung ist dabei besonders die Phase der 1870er bis einschließlich 1890er Jahre, als die Vorgaben des französischen Pleinairismus (Schule von Barbizon) und Impressionismus aufgegriffen und im Schulsystem umgesetzt wurden.
Der erste Direktor dieser fortschrittlichen Einrichtung war Stanislaus Graf von Kalckreuth, der zahlreiche moderne Künstler, insbesondere solche, die sich der realistischen Landschaft verbunden sahen, auf Lehrerposten berief: Um 1880 verfochten etwa Theodor Hagen und der Sohn des Direktors, Leopold von Kalckreuth, den Pleinairismus als einzig gültige Methode in der Landschaftsmalerei. Auch Arnold Böcklin und Franz von Lenbach, die bereits früh an der Kunstschule lehrten, sind Anteile an dieser Entwicklung zuzuschreiben. Alexander Michelis hatte zudem die direkte ländliche Umgebung als Sujet entdeckt und führte auch, bis dahin unüblich, die Druckgraphik als Unterrichtsfach ein.
Die Weimarer Kunstschule lehrte somit, was andernorts nur in Unabhängigkeit von offiziellen Schulen zu lernen war: Die "paysage intime" nach den Ideen der Schule von Barbizon.
Die Landschaftsklasse der Kunstschule, ihre Lehrer ebenso wie ihre Schüler, prägte dabei den Stil der Weimarer Malerschule. Oftmals zeichnete sich dieser durch einen lockeren Duktus, eine betonte Lokalfarbigkeit und einen sinnlich-stimmungshaften Landschaftscharakter aus, wenngleich der Individualstil der Künstlerpersönlichkeiten Werke ganz unterschiedlicher Art hervorbrachte.
Neben der Landschaft wurde das bäuerlich-ländliche Umfeld zum Sujet erhoben; etwa zeigte Leopold von Kalckreuth ab 1885 gerne Arbeiter in seinen Landschaftsbildern. Letztgenannter revolutionierte auch den Unterricht und ersetzte die traditionsreiche "Gipsklasse" durch eine "Naturklasse", in der nun nicht mehr die Abgüsse antiker Skulpturen, sondern Modelle in freier Natur studiert und gezeichnet wurden. Dasselbe Ziel verfolgend arbeitete Albert Brendel, der für die Tiermalerei zuständig war, mit seinen Schülern in einem Glashaus. Im Bildnis lehrte Max Thedy einen Leibl`schen Realismus.
In dem modernen und fortschrittlichen Umfeld der Kunstschule konnten zahlreiche junge Maler ihren Stil finden und der Weimarer Malerschule Gestalt verleihen. Darunter sind als Hauptvertreter, besonders in der Landschaftskunst, u.a. Christian Rohlfs, Paul Baum, Franz Bunke, Paul Tübbecke, Karl Buchholz, Ludwig von Gleichen-Rußwurm, Emil Zschimmer, Erika Zschimmer, Max Merker, Carl Arp und Eduard Weichberger anzuführen.
Um den Jahrhundertwechsel hatten die Neuerungen der Weimarer Malerschule Allgemeingültigkeit erreicht. In der Folgezeit prägte eine neue Lehrergeneration den Stil der Kunstschule.
Mit dem Begriff "Weimarer Malerschule" bezeichnet die Kunstgeschichte im Allgemeinen die pleinairistisch-realistische Strömung der Landschaftsmalerei, die sich an der Großherzoglich-Sächsischen Kunstschule in Weimar (1860-1919) ausprägte.
Von Bedeutung ist dabei besonders die Phase der 1870er bis einschließlich 1890er Jahre, als die Vorgaben des französischen Pleinairismus (Schule von Barbizon) und Impressionismus aufgegriffen und im Schulsystem umgesetzt wurden.
Der erste Direktor dieser fortschrittlichen Einrichtung war Stanislaus Graf von Kalckreuth, der zahlreiche moderne Künstler, insbesondere solche, die sich der realistischen Landschaft verbunden sahen, auf Lehrerposten berief: Um 1880 verfochten etwa Theodor Hagen und der Sohn des Direktors, Leopold von Kalckreuth, den Pleinairismus als einzig gültige Methode in der Landschaftsmalerei. Auch Arnold Böcklin und Franz von Lenbach, die bereits früh an der Kunstschule lehrten, sind Anteile an dieser Entwicklung zuzuschreiben. Alexander Michelis hatte zudem die direkte ländliche Umgebung als Sujet entdeckt und führte auch, bis dahin unüblich, die Druckgraphik als Unterrichtsfach ein.
Die Weimarer Kunstschule lehrte somit, was andernorts nur in Unabhängigkeit von offiziellen Schulen zu lernen war: Die "paysage intime" nach den Ideen der Schule von Barbizon.
Die Landschaftsklasse der Kunstschule, ihre Lehrer ebenso wie ihre Schüler, prägte dabei den Stil der Weimarer Malerschule. Oftmals zeichnete sich dieser durch einen lockeren Duktus, eine betonte Lokalfarbigkeit und einen sinnlich-stimmungshaften Landschaftscharakter aus, wenngleich der Individualstil der Künstlerpersönlichkeiten Werke ganz unterschiedlicher Art hervorbrachte.
Neben der Landschaft wurde das bäuerlich-ländliche Umfeld zum Sujet erhoben; etwa zeigte Leopold von Kalckreuth ab 1885 gerne Arbeiter in seinen Landschaftsbildern. Letztgenannter revolutionierte auch den Unterricht und ersetzte die traditionsreiche "Gipsklasse" durch eine "Naturklasse", in der nun nicht mehr die Abgüsse antiker Skulpturen, sondern Modelle in freier Natur studiert und gezeichnet wurden. Dasselbe Ziel verfolgend arbeitete Albert Brendel, der für die Tiermalerei zuständig war, mit seinen Schülern in einem Glashaus. Im Bildnis lehrte Max Thedy einen Leibl`schen Realismus.
In dem modernen und fortschrittlichen Umfeld der Kunstschule konnten zahlreiche junge Maler ihren Stil finden und der Weimarer Malerschule Gestalt verleihen. Darunter sind als Hauptvertreter, besonders in der Landschaftskunst, u.a. Christian Rohlfs, Paul Baum, Franz Bunke, Paul Tübbecke, Karl Buchholz, Ludwig von Gleichen-Rußwurm, Emil Zschimmer, Erika Zschimmer, Max Merker, Carl Arp und Eduard Weichberger anzuführen.
Um den Jahrhundertwechsel hatten die Neuerungen der Weimarer Malerschule Allgemeingültigkeit erreicht. In der Folgezeit prägte eine neue Lehrergeneration den Stil der Kunstschule.
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