Lexikon
Totentanz
Der Totentanz, frz. auch "danse macabre", wird besonders im Mittelalter in Malerei, Graphik, Relief und sogar Fensterbildern (selten) dargestellt. Menschen unterschiedlichen Geschlechts, Alters, Standes und Berufs tanzen alternierend mit Toten zusammen im Reigen. In späteren Darstellungen sieht man anstelle der Toten eine Verkörperung des Todes an sich, meist durch ein Skelett mit Sense und Stundenglas dargestellt. Die Aspekte der Vergänglichkeit des Lebens und der Unerbittlichkeit des Todes sowie die Gleichstellung der Menschen vor dem Tod, ließen sich so bildlich sehr anschaulich darstellen. Der Totentanz veranschaulicht den egalisierenden Aspekt des Todes, vor dem alle gleich sind. Arme wie Reiche, Gute wie Böse werden vom Tod gleichermaßen heimgesucht. Gerade in der mittelalterlichen Ständegesellschaft ist auch der Hinweis auf eine später folgende Gerechtigkeit von großer Bedeutung. Er impliziert neben der Vergänglichkeit des eigenen Lebens und Ruhms auch den Aufruf, gottgefällig zu leben, da der Mensch jederzeit abberufen werden kann und den Weg in Himmel oder Hölle beschreiten, somit auch durch das Fegefeuer gehen muss. Die ältesten Totentanz-Darstellungen, von denen man weiß, entstehen Anfang des 15. Jahrhunderts in Frankreich und Deutschland. Viele sind jedoch nur durch Kopien erhalten. Zu den berühmtesten Beispielen gehören die Darstellung des Totentanzes an der Kirchhofsmauer in Basel (1437-41, nur noch in Bruchstücken einer Nachbildung vorhanden) und der Totentanz in der Marienkirche in Lübeck (1463), der vermutlich angesichts einer Pestwelle entstand. Die Frage nach der Entstehung des Totentanz-Motivs gehört jedoch bis heute zu den umstrittensten Fragen der spätmittelalterlichen Ikonographie. Bis zur heutigen Zeit sind einige bekannte Dichtungen (meist begleitend zu den Illustrationen) und Vertonungen des Totentanzes entstanden. In der modernen Buchillustration sind die Totentanz-Darstellungen von HAP Grieshaber, Alfred Kubin und Horst Janssen zu nennen.
Der Totentanz, frz. auch "danse macabre", wird besonders im Mittelalter in Malerei, Graphik, Relief und sogar Fensterbildern (selten) dargestellt. Menschen unterschiedlichen Geschlechts, Alters, Standes und Berufs tanzen alternierend mit Toten zusammen im Reigen. In späteren Darstellungen sieht man anstelle der Toten eine Verkörperung des Todes an sich, meist durch ein Skelett mit Sense und Stundenglas dargestellt. Die Aspekte der Vergänglichkeit des Lebens und der Unerbittlichkeit des Todes sowie die Gleichstellung der Menschen vor dem Tod, ließen sich so bildlich sehr anschaulich darstellen. Der Totentanz veranschaulicht den egalisierenden Aspekt des Todes, vor dem alle gleich sind. Arme wie Reiche, Gute wie Böse werden vom Tod gleichermaßen heimgesucht. Gerade in der mittelalterlichen Ständegesellschaft ist auch der Hinweis auf eine später folgende Gerechtigkeit von großer Bedeutung. Er impliziert neben der Vergänglichkeit des eigenen Lebens und Ruhms auch den Aufruf, gottgefällig zu leben, da der Mensch jederzeit abberufen werden kann und den Weg in Himmel oder Hölle beschreiten, somit auch durch das Fegefeuer gehen muss. Die ältesten Totentanz-Darstellungen, von denen man weiß, entstehen Anfang des 15. Jahrhunderts in Frankreich und Deutschland. Viele sind jedoch nur durch Kopien erhalten. Zu den berühmtesten Beispielen gehören die Darstellung des Totentanzes an der Kirchhofsmauer in Basel (1437-41, nur noch in Bruchstücken einer Nachbildung vorhanden) und der Totentanz in der Marienkirche in Lübeck (1463), der vermutlich angesichts einer Pestwelle entstand. Die Frage nach der Entstehung des Totentanz-Motivs gehört jedoch bis heute zu den umstrittensten Fragen der spätmittelalterlichen Ikonographie. Bis zur heutigen Zeit sind einige bekannte Dichtungen (meist begleitend zu den Illustrationen) und Vertonungen des Totentanzes entstanden. In der modernen Buchillustration sind die Totentanz-Darstellungen von HAP Grieshaber, Alfred Kubin und Horst Janssen zu nennen.
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