Lexikon
Spätbarock und Rokoko
Auf den wuchtigen und schweren Hochbarock folgte im 18. Jahrhundert eine Phase zarter Leichtigkeit und verspielter Eleganz, der Spätbarock. Die Epoche währt von etwa 1710-20 bis zum beginnenden Klassizismus (um 1760-80) und zeigt, wie schon der Hochbarock, regional unterschiedliche Ausprägungen und Tendenzen. Deren bekannteste ist das Rokoko, ein aus Frankreich angeregter Stil - vorrangig an Ornament und Dekoration festzumachen -, der seine Bezeichnung dem französischen "Rocaille" (Muschelwerk), der beliebtesten Schmuckform des Rokoko, entlehnt. Diese ersetzte mit ihren leichten, luftigen und asymmetrischen Formen die üppig-kraftvollen, symmetrisch aufgefassten Ornamente des Louis-quatorze. Um 1730 hatte das Rokoko auch im übrigen Europa Fuß gefasst, die Bezeichnung kam jedoch erst mit der Wiederbelebung dieser Epoche auf, dem Neorokoko während der Regierungszeit Louis Philippes. Wie viele andere Epochentitel war auch "Rokoko" zunächst negativ behaftet, doch schon bald hatte der Begriff diesen Beigeschmack verloren.
Die Architektur des betreffenden Zeitraumes drängt in die Breite und konzentriert sich in der Ausstattung auf die Innenräume, die mit ausgedehnten Spiegelflächen, reicher Ornamentzier und scheinarchitektonischen Elementen dicht an dicht gefüllt werden. In der Möbelkunst zeigen sich geschwungene Corpi mit schmuckreichen, üppig marketierten Oberflächen. Die China-Mode (Chinoiserie) bereicherte die Ornamentsprache und war zugleich Stichwortgeber für eine Blütezeit der Porzellankünste. Die Malerei entdeckte die zarte Duftigkeit des Pastells. Thematisch widmeten sich die Rokoko-Künste in allen Gattungen gerne galanten, erotisierten Szenerien (Pastoralen und "fêtes galantes"), die ihre Entsprechungen in Dichtkunst und höfischer Festkultur hatten. Die Zeit von Spätbarock und Rokoko ist die letzte Epoche großer Prachtentfaltung, die sich nicht nur in den Künsten, sondern auch in anderen kulturellen Bereichen, etwa einer extravaganten Kleidermode und Haartracht, widerspiegelt.
Zu den Hauptmeistern des internationalen Spätbarock und Rokoko zählen die Franzosen Boucher, Watteau und Chardin, der Venezianer Tiepolo, der Engländer Gainsborough, in Deutschland Günther und die Asam-Brüder.
Auf den wuchtigen und schweren Hochbarock folgte im 18. Jahrhundert eine Phase zarter Leichtigkeit und verspielter Eleganz, der Spätbarock. Die Epoche währt von etwa 1710-20 bis zum beginnenden Klassizismus (um 1760-80) und zeigt, wie schon der Hochbarock, regional unterschiedliche Ausprägungen und Tendenzen. Deren bekannteste ist das Rokoko, ein aus Frankreich angeregter Stil - vorrangig an Ornament und Dekoration festzumachen -, der seine Bezeichnung dem französischen "Rocaille" (Muschelwerk), der beliebtesten Schmuckform des Rokoko, entlehnt. Diese ersetzte mit ihren leichten, luftigen und asymmetrischen Formen die üppig-kraftvollen, symmetrisch aufgefassten Ornamente des Louis-quatorze. Um 1730 hatte das Rokoko auch im übrigen Europa Fuß gefasst, die Bezeichnung kam jedoch erst mit der Wiederbelebung dieser Epoche auf, dem Neorokoko während der Regierungszeit Louis Philippes. Wie viele andere Epochentitel war auch "Rokoko" zunächst negativ behaftet, doch schon bald hatte der Begriff diesen Beigeschmack verloren.
Die Architektur des betreffenden Zeitraumes drängt in die Breite und konzentriert sich in der Ausstattung auf die Innenräume, die mit ausgedehnten Spiegelflächen, reicher Ornamentzier und scheinarchitektonischen Elementen dicht an dicht gefüllt werden. In der Möbelkunst zeigen sich geschwungene Corpi mit schmuckreichen, üppig marketierten Oberflächen. Die China-Mode (Chinoiserie) bereicherte die Ornamentsprache und war zugleich Stichwortgeber für eine Blütezeit der Porzellankünste. Die Malerei entdeckte die zarte Duftigkeit des Pastells. Thematisch widmeten sich die Rokoko-Künste in allen Gattungen gerne galanten, erotisierten Szenerien (Pastoralen und "fêtes galantes"), die ihre Entsprechungen in Dichtkunst und höfischer Festkultur hatten. Die Zeit von Spätbarock und Rokoko ist die letzte Epoche großer Prachtentfaltung, die sich nicht nur in den Künsten, sondern auch in anderen kulturellen Bereichen, etwa einer extravaganten Kleidermode und Haartracht, widerspiegelt.
Zu den Hauptmeistern des internationalen Spätbarock und Rokoko zählen die Franzosen Boucher, Watteau und Chardin, der Venezianer Tiepolo, der Engländer Gainsborough, in Deutschland Günther und die Asam-Brüder.
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