Lexikon
Serigrafie

Serigrafie (Serigraphie) ist eine andere Bezeichnung für den Siebdruck. Sie ist ein sogenanntes Durchdruckverfahren. Wie es das Wort Siebdruck schon beinhaltet wird für die Serigrafie (Serigraphie) Farbe durch ein Sieb, das als Druckform dient, auf die Druckunterlage gedrückt. Die Serigrafie (Serigraphie) ist die jüngste der grafischen Drucktechniken, sie wird um 1900 entwickelt. Allerdings basiert diese Technik auf sehr alten asiatischen Vorbildern, die weiterentwickelt werden. Für die Herstellung der Druckform, also das Drucksieb, gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Allen gemeinsam ist, dass Teile des Siebes farbundurchlässig gemacht werden. Dies kann direkt mit Schablonen, mit Leim oder chemischen Emulsionen geschehen. Die Farbe wird auf das Sieb aufgetragen und mit dem Rakel darauf verteilt. Dort wo das Sieb durchlässig ist, kommt Farbe auf das darunterliegende Papier. Die Anzahl der verschiedenen, nacheinander gedruckten Siebe (jedes für eine Farbe) kann sehr groß sein, was zwar Pass-Genauigkeit erfordert, aber auch sehr große Gestaltungsmöglichkeiten ergibt. Der Vorgang des Farbdurchdrucks kann theoretisch unbegrenzt wiederholt werden ohne erkennbare Abnutzung, d.h. die Auflage ist an sich unbegrenzt. Sehr bald wurde nach ihrer Entwicklung wurde die Serigrafie (Serigraphie) intensiv von der Werbegrafik eingesetzt. Das technische Verfahren wurde in den USA perfektioniert. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Serigrafie auch in Europa verstärkt von den Künstlern eingesetzt, so von Willi Baumeister. Der Siebdruck oder die Serigrafie (Serigraphie) fand ihren Höhepunkt in der Pop Art.