Lexikon
Römischer Hochbarock
Rom, das neben Bologna bereits Zentrum des Frühbarock war, blieb auch im Hochbarock italienische Hauptstadt der Künste - nicht zuletzt aufgrund der Anwesenheit päpstlicher Auftraggeber, welche die Kunst zur Repräsentation kirchlicher wie profaner Machtansprüche nutzbar machten. Giovanni Lanfranco (1582-1647), aus der Bologneser Akademie stammend, löste sich in Rom von der Strenge dieser Schule und schuf, etwa mit der Decke des Casino Borghese, schwungvoll bewegte illusionistische Deckenmalereien, die den Übergang von der Carracci-Manier zur eigentlichen hochbarocken Kunst eines Pietro da Cortona illustrieren. Letztgenannter (Pietro Berrettini, gen. da Cortona, 1596-1669) war sowohl als Architekt als auch als Maler überaus erfolgreich und repräsentiert den dynamisch wirbelnden und ornamentschweren Stil eines voll erblühten römischen Hochbarock. Als sein Hauptwerk gilt der Deckenspiegel im Palazzo Barberini, den er im Auftrag von Papst Urban VIII., einem entscheidenden Mäzen der Epoche, gestaltete. Pietro da Cortonas Werk wurde nicht nur für Italien, sondern für ganz Europa vorbildhaft, bis gegen Ende des Jahrhunderts die Wende zum Spätbarock einsetzte.
In der Skulptur vertrat Alessandro Algardi (1598-1654) die strenge Manier der Bologneser Schule, François Duquesnoy einen beruhigten hellenistischen Stil. Beide Bildhauer wirkten in Rom im Sinne eines klassizistischen Barock, der Gianlorenzo Berninis (1598-1680) hochbarockem Oeuvre gegenübersteht. Schon im Jugendwerk, etwa den Borghese-Skulpturen, zeigte sich Berninis bewegter und in den Oberflächen reicher Stil, und bald bezog er, mittlerweile auch als Baumeister überaus erfolgreich, die umgebende Architektur subtil in seine plastischen Werke ein. Bernini schuf auf diese Weise ergreifend inszenierte Gesamtkunstwerke, exemplarisch mit seiner ekstatischen "Verzückung der hl. Theresa" in S. Maria della Vittoria. Ein erfrischender Naturalismus kennzeichnet darüber hinaus die Porträtbüsten wie jene der Costanza Bonarelli. Die hochbarocke Skulptur Roms wurde bis zum Ende des Jahrhunderts von Bernini und seinen zahlreichen Nachfolgern, den sogenannten "Berniniani", geprägt und dominiert.
Rom, das neben Bologna bereits Zentrum des Frühbarock war, blieb auch im Hochbarock italienische Hauptstadt der Künste - nicht zuletzt aufgrund der Anwesenheit päpstlicher Auftraggeber, welche die Kunst zur Repräsentation kirchlicher wie profaner Machtansprüche nutzbar machten. Giovanni Lanfranco (1582-1647), aus der Bologneser Akademie stammend, löste sich in Rom von der Strenge dieser Schule und schuf, etwa mit der Decke des Casino Borghese, schwungvoll bewegte illusionistische Deckenmalereien, die den Übergang von der Carracci-Manier zur eigentlichen hochbarocken Kunst eines Pietro da Cortona illustrieren. Letztgenannter (Pietro Berrettini, gen. da Cortona, 1596-1669) war sowohl als Architekt als auch als Maler überaus erfolgreich und repräsentiert den dynamisch wirbelnden und ornamentschweren Stil eines voll erblühten römischen Hochbarock. Als sein Hauptwerk gilt der Deckenspiegel im Palazzo Barberini, den er im Auftrag von Papst Urban VIII., einem entscheidenden Mäzen der Epoche, gestaltete. Pietro da Cortonas Werk wurde nicht nur für Italien, sondern für ganz Europa vorbildhaft, bis gegen Ende des Jahrhunderts die Wende zum Spätbarock einsetzte.
In der Skulptur vertrat Alessandro Algardi (1598-1654) die strenge Manier der Bologneser Schule, François Duquesnoy einen beruhigten hellenistischen Stil. Beide Bildhauer wirkten in Rom im Sinne eines klassizistischen Barock, der Gianlorenzo Berninis (1598-1680) hochbarockem Oeuvre gegenübersteht. Schon im Jugendwerk, etwa den Borghese-Skulpturen, zeigte sich Berninis bewegter und in den Oberflächen reicher Stil, und bald bezog er, mittlerweile auch als Baumeister überaus erfolgreich, die umgebende Architektur subtil in seine plastischen Werke ein. Bernini schuf auf diese Weise ergreifend inszenierte Gesamtkunstwerke, exemplarisch mit seiner ekstatischen "Verzückung der hl. Theresa" in S. Maria della Vittoria. Ein erfrischender Naturalismus kennzeichnet darüber hinaus die Porträtbüsten wie jene der Costanza Bonarelli. Die hochbarocke Skulptur Roms wurde bis zum Ende des Jahrhunderts von Bernini und seinen zahlreichen Nachfolgern, den sogenannten "Berniniani", geprägt und dominiert.
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