Lexikon
Regence
Régence (französisch la régence: die Regentschaft) bezeichnet die Phase der Herrschaft von Herzog Philipp II. von Orléans (1715-23), der als Vormund für den noch minderjährigen Louis XV. eingesetzt war. Als Stilabschnitt währt die Régence zwischen etwa 1710 und 1730. In diesen Jahrzehnten findet der schrittweise Übergang vom wuchtigen, üppigen Hochbarock-Stil des Louis-quatorze zum voll ausgeprägten französischen Rokoko im Louis-quinze statt.
In der Architektur der Régence, deren Aufgabe oftmals der Bau von Stadtpalais ("Hôtels") ist, zeigt sich eine Tendenz zu größerer Flächigkeit im Außenbau: Anstelle üppiger Säulenordnungen und weit vorkragender Gesimse werden nun flache Pilaster eingesetzt, die Oberfläche verliert an Profiltiefe und verabschiedet sich somit von dramatischen Hell-Dunkel-Effekten. Robert de Cotte (1656-1735) zählt zu den bedeutendsten Baumeistern jener Epoche, noch offener stand Germain Boffrand (1667-1754) dem neuen Stil gegenüber.
Die Schwerpunktverlagerung auf die Innenarchitektur bedingte vielfältige, Decken und Wandflächen fließend überspinnende Stuckaturen und Dekorationsmotive. Deren beliebteste Ornamentform war das Bandelwerk, das auf Jean Bérain (1637-1711) zurückgehen soll; ferner wurden etwa Maskarons und Palmettenmotive verwendet. Die Innenausstattung von de Cottes Pariser "Hôtel Toulouse" (1727) kann exemplarisch für die Régence-Dekorationen angeführt werden.
In der Malerei gilt der Porträtist Nicolas de Largillière (1656-1746), der in leichtem, ungezwungenem Duktus lebendige Bildnisse schuf, als wichtiger Vertreter der Régence. Das Oeuvre des Jean François de Troy (Detroy, 1679-1752), der sich auf mythologische Szenen und Gesellschaftsstücke spezialisiert hatte, markiert bereits den Übergang zum Hochrokoko des Louis-quinze. Als Hauptmeister der Régence kann der früh verstorbene, von Rubens geprägte Antoine Watteau (1684-1721) genannt werden, der auch die "fêtes galantes" als neue und wirkungsvolle Gattung einführte.
Régence (französisch la régence: die Regentschaft) bezeichnet die Phase der Herrschaft von Herzog Philipp II. von Orléans (1715-23), der als Vormund für den noch minderjährigen Louis XV. eingesetzt war. Als Stilabschnitt währt die Régence zwischen etwa 1710 und 1730. In diesen Jahrzehnten findet der schrittweise Übergang vom wuchtigen, üppigen Hochbarock-Stil des Louis-quatorze zum voll ausgeprägten französischen Rokoko im Louis-quinze statt.
In der Architektur der Régence, deren Aufgabe oftmals der Bau von Stadtpalais ("Hôtels") ist, zeigt sich eine Tendenz zu größerer Flächigkeit im Außenbau: Anstelle üppiger Säulenordnungen und weit vorkragender Gesimse werden nun flache Pilaster eingesetzt, die Oberfläche verliert an Profiltiefe und verabschiedet sich somit von dramatischen Hell-Dunkel-Effekten. Robert de Cotte (1656-1735) zählt zu den bedeutendsten Baumeistern jener Epoche, noch offener stand Germain Boffrand (1667-1754) dem neuen Stil gegenüber.
Die Schwerpunktverlagerung auf die Innenarchitektur bedingte vielfältige, Decken und Wandflächen fließend überspinnende Stuckaturen und Dekorationsmotive. Deren beliebteste Ornamentform war das Bandelwerk, das auf Jean Bérain (1637-1711) zurückgehen soll; ferner wurden etwa Maskarons und Palmettenmotive verwendet. Die Innenausstattung von de Cottes Pariser "Hôtel Toulouse" (1727) kann exemplarisch für die Régence-Dekorationen angeführt werden.
In der Malerei gilt der Porträtist Nicolas de Largillière (1656-1746), der in leichtem, ungezwungenem Duktus lebendige Bildnisse schuf, als wichtiger Vertreter der Régence. Das Oeuvre des Jean François de Troy (Detroy, 1679-1752), der sich auf mythologische Szenen und Gesellschaftsstücke spezialisiert hatte, markiert bereits den Übergang zum Hochrokoko des Louis-quinze. Als Hauptmeister der Régence kann der früh verstorbene, von Rubens geprägte Antoine Watteau (1684-1721) genannt werden, der auch die "fêtes galantes" als neue und wirkungsvolle Gattung einführte.
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