Lexikon
Pariser Art Nouveau
Wahrzeichen des Pariser "Art Nouveau" sind die von Hector Guimard (1867-1942) um 1900 entworfenen Métro-Stationen. Sie vereinen das große zeitgenössische Interesse an Eisenkonstruktionen - das mit dem Bau des Eiffelturms 1889 einen Höhepunkt erreichte - mit den neuen organischen Formen des "Art Nouveau", die nichts mit den üblichen Ingenieurbauten gemein hatten. Seine durchaus umstrittenen Métro-Eingänge zeichnen sich durch sehr auffällig abstrakte, von der Natur inspirierte Formen aus, die eine fantastische Welt in ständiger Bewegung evozieren. Sie kontrastieren mit dem Rationalismus der vom Baron Haussmann Mitte des 19. Jahrhunderts durchgeführten Urbanisierung der Stadt sowie mit den Bauten des Historismus und nahmen das Werk des belgischen "Art Nouveau"-Architekten Victor Horta zum Vorbild.
Die große Wirkung von Guimards Hauptwerk führte zur Prägung der Begriffe "Style Métro" oder "Style Guimard" als Synonyme für "Art Nouveau". Wie viele seiner Zeitgenossen verstand Guimard seine Tätigkeit als Gesamtkunstwerk, als Einheit der Innen- und Außenarchitektur, nach dem Ideal des "Arts and Crafts Movement". In diesem Sinne gestaltete er das Hôtel Paul Mezzara (1911).
Die Möbelkunst des Pariser "Art Nouveau" zeichnet sich durch fließende, organische Linien aus, die sich meistens mehr am französischen Rokoko als an der sonst so beliebten japanischen Formensprache orientierten. Wichtige Möbelgestalter waren Eugène Gaillard, Edouard Colonna und Goerges de Feure.
Neben der Schmuckkunst war auch die Plakatgestaltung eine besonders fruchtbare Gattung des Pariser "Art Nouveau". Bald befreite sie sich von ihrer ursprünglichen Funktion als Werbung und wurde von Händlern und Sammlern begehrt. Die Plakatkunst erreichte in den neunziger Jahren einen Höhepunkt und wurde durch wesentliche Verbesserungen in der lithographischen Farbdrucktechnik revolutioniert. Die Plakate des Pariser Art Nouveau zeichnen sich stilistisch durch einen typischen Geschmack für bewegte und dekorative Formen aus. Sie sind häufig erotisch aufgeladen, wobei das Themenrepertoire je nach Künstler stark variiert. So sind die Plakate des in Mähren geborenen Alfons Maria Mucha (1860-1939) dem Symbolismus verpflichtet, während sich Henri de Toulouse-Lautrec (1864-1901) spontan wirkenden Szenen des zeitgenössischen Paris widmete.
Wahrzeichen des Pariser "Art Nouveau" sind die von Hector Guimard (1867-1942) um 1900 entworfenen Métro-Stationen. Sie vereinen das große zeitgenössische Interesse an Eisenkonstruktionen - das mit dem Bau des Eiffelturms 1889 einen Höhepunkt erreichte - mit den neuen organischen Formen des "Art Nouveau", die nichts mit den üblichen Ingenieurbauten gemein hatten. Seine durchaus umstrittenen Métro-Eingänge zeichnen sich durch sehr auffällig abstrakte, von der Natur inspirierte Formen aus, die eine fantastische Welt in ständiger Bewegung evozieren. Sie kontrastieren mit dem Rationalismus der vom Baron Haussmann Mitte des 19. Jahrhunderts durchgeführten Urbanisierung der Stadt sowie mit den Bauten des Historismus und nahmen das Werk des belgischen "Art Nouveau"-Architekten Victor Horta zum Vorbild.
Die große Wirkung von Guimards Hauptwerk führte zur Prägung der Begriffe "Style Métro" oder "Style Guimard" als Synonyme für "Art Nouveau". Wie viele seiner Zeitgenossen verstand Guimard seine Tätigkeit als Gesamtkunstwerk, als Einheit der Innen- und Außenarchitektur, nach dem Ideal des "Arts and Crafts Movement". In diesem Sinne gestaltete er das Hôtel Paul Mezzara (1911).
Die Möbelkunst des Pariser "Art Nouveau" zeichnet sich durch fließende, organische Linien aus, die sich meistens mehr am französischen Rokoko als an der sonst so beliebten japanischen Formensprache orientierten. Wichtige Möbelgestalter waren Eugène Gaillard, Edouard Colonna und Goerges de Feure.
Neben der Schmuckkunst war auch die Plakatgestaltung eine besonders fruchtbare Gattung des Pariser "Art Nouveau". Bald befreite sie sich von ihrer ursprünglichen Funktion als Werbung und wurde von Händlern und Sammlern begehrt. Die Plakatkunst erreichte in den neunziger Jahren einen Höhepunkt und wurde durch wesentliche Verbesserungen in der lithographischen Farbdrucktechnik revolutioniert. Die Plakate des Pariser Art Nouveau zeichnen sich stilistisch durch einen typischen Geschmack für bewegte und dekorative Formen aus. Sie sind häufig erotisch aufgeladen, wobei das Themenrepertoire je nach Künstler stark variiert. So sind die Plakate des in Mähren geborenen Alfons Maria Mucha (1860-1939) dem Symbolismus verpflichtet, während sich Henri de Toulouse-Lautrec (1864-1901) spontan wirkenden Szenen des zeitgenössischen Paris widmete.
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