Lexikon
New Bauhaus

Der Ungar László Moholy-Nagy (1895-1946) war von 1923 bis 1928 als Bauhausmeister in Weimar und Dessau tätig. 1934 emigrierte er nach Amsterdam, im darauf folgenden Jahr nach London, ehe er schließlich 1937 nach Chicago auswanderte. Dort wurde im selben Jahr von der "Association of Arts and Industries" eine Designschule ins Leben gerufen, deren Leitung zunächst Walter Gropius übernehmen sollte. Gropius, gerade in Harvard verpflichtet, empfahl Moholy-Nagy, der den Direktorenposten übernahm und auf dessen Vorschlag hin die Schule den Namen "New Bauhaus" erhielt. Aufgrund finanzieller Probleme musste das "New Bauhaus" 1938 zwar schließen, wurde 1939 jedoch als "School of Design" (ab 1944 unter dem Namen "Institute of Design") wiedereröffnet und von Moholy-Nagy bis zu seinem Tod geleitet.
Das "New Bauhaus" knüpfte in seiner theoretischen wie praktischen Ausrichtung unmittelbar an die am Weimarer und Dessauer Bauhaus praktizierten Lehren an: Die obligatorische Ausbildung im Vorkurs ebenso wie das Werkstattprinzip wurden in Chicago fortgeführt. Neu in den Lehrplan aufgenommen wurde die Fotografie, die sich in der Folge zu einem Schwerpunkt entwickelte. Da zunehmend amerikanische Lehrkräfte am "New Bauhaus" unterrichteten, lässt sich ein allmählicher Wandel in Bezug auf die didaktische Herangehensweise und die Ausbildungsinhalte erkennen, ehe 1955 im Zuge einer Umstrukturierung die vollständige Abkehr von der Bauhauslehre erfolgte. Heute ist das "Institute of Design" eine Abteilung des "Illinois Institute of Technology".