Lexikon
Neoexpressionismus
Der internationale Neoexpressionismus der 1980er Jahre, der oft auch synonym mit den Begriffen "Neue Wilde" oder "Heftige Malerei" belegt wird, konnte an expressiv-figurative Tendenzen des "Neuen Realismus" ab etwa 1960 anschließen, wie sie besonders in Deutschland im "Ersten Neoexpressionismus" bei Georg Baselitz, Markus Lüpertz, A. R. Penck, Bernd Koberling oder Karl Horst Hödicke ausgeprägt waren.
Wie der Terminus "Neoexpressionismus" deutlich macht, konnten die Künstler formal auch an die Errungenschaften des Expressionismus anknüpfen, wenngleich keineswegs eine Wiederbelebung dieser Epoche gewünscht war. Auch negierte die Kunst des Neoexpressionismus im Unterschied zum Expressionismus Zukunftsutopien und Weltverbesserungsideen und erwies sich somit als Produkt der "Postmoderne".
Stilistisch zeigt sich der Neoexpressionismus durchaus heterogen, als verbindende Merkmale können jedoch freie Gegenständlichkeit sowie häufig malerische Spontaneität und gestischer, impulsiver Duktus genannt werden. Zudem sind die Werke des Neoexpressionismus von einer emotional aufgeladenen Subjektivität gekennzeichnet, wodurch auch die manches Mal provokative Ikonographie eine individuelle Vielschichtigkeit erhält. Ironisch und unbekümmert werden im Neoexpressionismus ferner Stile und Motive vergangener Epochen in Bildzitaten aufgegriffen.
Um 1980 trat der Neoexpressionismus international erstmals in ganzer Massivität auf und fand seine Hauptvertreter bei den "Neuen Wilden" in Berlin (Rainer Fetting, Helmut Middendorf, Salomé, Bernd Zimmer u.a.), bei der Kölner "Mülheimer Freiheit" (Hans Peter Adamski, Peter Bömmels, Walter Dahn, Jiri Georg Dokoupil, Gerard Kever, Gerhard Naschberger u.a.), der italienischen "Transavanguardia" (Sandro Chia, Francesco Clemente, Enzo Cucchi, Mimmo Paladino u.a.), dem nordamerikanischen "New Image Painting" (Susan Rothenberg, David Salle, Julian Schnabel u.a.) und der französischen "Figuration Libre" (Robert Combas, Hervé Di Rosa, Gérard Garouste, François Rouan u.a). In Österreich formierte sich unter anderem mit Siegfried Anzinger, Erwin Bohatsch, Josef Kern, Alois Mosbacher, Hubert Schmalix und Otto Zitko eine Malerei des Neoexpressionismus. Nicht unberührt blieb auch die Kunst der späten DDR vom Neoexpressionismus (Walter Libuda, Wolfgang Smy u.a.).
Auch abseits dieser Zentren wirkten in den 1980er Jahren viele junge Künstler international im Stil des Neoexpressionismus, der als bedeutendste Strömung des "postmodernen" 20. Jahrhunderts gilt.
Der internationale Neoexpressionismus der 1980er Jahre, der oft auch synonym mit den Begriffen "Neue Wilde" oder "Heftige Malerei" belegt wird, konnte an expressiv-figurative Tendenzen des "Neuen Realismus" ab etwa 1960 anschließen, wie sie besonders in Deutschland im "Ersten Neoexpressionismus" bei Georg Baselitz, Markus Lüpertz, A. R. Penck, Bernd Koberling oder Karl Horst Hödicke ausgeprägt waren.
Wie der Terminus "Neoexpressionismus" deutlich macht, konnten die Künstler formal auch an die Errungenschaften des Expressionismus anknüpfen, wenngleich keineswegs eine Wiederbelebung dieser Epoche gewünscht war. Auch negierte die Kunst des Neoexpressionismus im Unterschied zum Expressionismus Zukunftsutopien und Weltverbesserungsideen und erwies sich somit als Produkt der "Postmoderne".
Stilistisch zeigt sich der Neoexpressionismus durchaus heterogen, als verbindende Merkmale können jedoch freie Gegenständlichkeit sowie häufig malerische Spontaneität und gestischer, impulsiver Duktus genannt werden. Zudem sind die Werke des Neoexpressionismus von einer emotional aufgeladenen Subjektivität gekennzeichnet, wodurch auch die manches Mal provokative Ikonographie eine individuelle Vielschichtigkeit erhält. Ironisch und unbekümmert werden im Neoexpressionismus ferner Stile und Motive vergangener Epochen in Bildzitaten aufgegriffen.
Um 1980 trat der Neoexpressionismus international erstmals in ganzer Massivität auf und fand seine Hauptvertreter bei den "Neuen Wilden" in Berlin (Rainer Fetting, Helmut Middendorf, Salomé, Bernd Zimmer u.a.), bei der Kölner "Mülheimer Freiheit" (Hans Peter Adamski, Peter Bömmels, Walter Dahn, Jiri Georg Dokoupil, Gerard Kever, Gerhard Naschberger u.a.), der italienischen "Transavanguardia" (Sandro Chia, Francesco Clemente, Enzo Cucchi, Mimmo Paladino u.a.), dem nordamerikanischen "New Image Painting" (Susan Rothenberg, David Salle, Julian Schnabel u.a.) und der französischen "Figuration Libre" (Robert Combas, Hervé Di Rosa, Gérard Garouste, François Rouan u.a). In Österreich formierte sich unter anderem mit Siegfried Anzinger, Erwin Bohatsch, Josef Kern, Alois Mosbacher, Hubert Schmalix und Otto Zitko eine Malerei des Neoexpressionismus. Nicht unberührt blieb auch die Kunst der späten DDR vom Neoexpressionismus (Walter Libuda, Wolfgang Smy u.a.).
Auch abseits dieser Zentren wirkten in den 1980er Jahren viele junge Künstler international im Stil des Neoexpressionismus, der als bedeutendste Strömung des "postmodernen" 20. Jahrhunderts gilt.
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