Lexikon
Neodada
Die Kunstströmung des Neodada (Neodadaismus) entwickelte sich als Gegenbewegung zu abstrakt-gestischen, aus der Quelle des Unbewussten schöpfenden Positionen wie Informel, Tachismus oder Action Painting im Verlauf der 1950er Jahre. Der Neodadaismus suchte die Grenzen zwischen Kunst und Leben einzureißen. Um dieses Ziel in der Kunst anschaulich auszudrücken, fügten die Künstler Gegenstände, die sie in ihrem Alltag vorfanden, in die Werke ein. Dieses Vorgehen, dessen Vorboten die Readymades von Marcel Duchamp sind, erstreckte sich auf unterschiedliche Kunstgattungen und brachte in der Folge neuartige künstlerische Ausdrucksformen wie das "Combine Painting", das Environment, die Akkumulation und das Fallenbild ("tableau-piège") hervor. Robert Rauschenberg (1925-2008) beispielsweise kombinierte in den "Combine Paintings" gemalte Elemente mit allerlei aufgefundenen Objekten wie Autoreifen, Möbeln und Fotos und eröffnete damit weite Assoziationsräume. In Frankreich setzte die Bewegung gegen Ende der 1950er Jahre ein, entfaltete große Wirkung und wurde dort als "Nouveau Réalisme" bezeichnet. Die Kunst des Neodada gilt überdies als Stichwortgeber für die Pop Art, deren unmittelbare Vorläufer in den USA unter dem Schlagwort "New Realism" firmieren. Aufgrund der häufig sinnverwandten Verwendung der Begriffe Neodada, Nouveau Réalisme und auch New Realism lässt sich eine Schnittmenge bilden aus ihren Protagonisten, zu denen unter vielen anderen Arman, Jim Dine, Allan Kaprow, Jasper Johns und Jean Tinguely gehören.
Eine besondere, im Neodadaismus wurzelnde Kunstform ist das Happening: Diese Spielart der Aktionskunst zeichnet sich durch ihr ebenso geplantes wie improvisiertes Geschehen aus, in welches sowohl Künstler als auch Publikum involviert sind. Das theoretische Fundament legte hier der Komponist John Cage (1912-92), der den Einbezug des Publikums in die künstlerischen Aktivitäten forderte und mit dem Stück "4'33''" (Uraufführung 1952), bei dem der Pianist 4 Minuten und 33 Sekunden lang auf der Bühne am Flügel sitzt und dabei keine einzige Taste anschlägt, wohl das erste Happening erschuf, da die zentrale Wirkung des Werkes auf den unterschiedlichen, nicht vorhersehbaren Reaktionen des Publikums beruhte.
Die Vielfalt der erarbeiteten künstlerischen Lösungen macht deutlich, dass die Künstler des Neodada bestrebt waren, neue Ausdrucksmöglichkeiten zu erschließen. Das gesellschaftskritische Element, welches im Dadaismus eine wichtige Rolle spielte, war zugunsten der konkreten Arbeit an der Kunst in den Hintergrund getreten.
Die Kunstströmung des Neodada (Neodadaismus) entwickelte sich als Gegenbewegung zu abstrakt-gestischen, aus der Quelle des Unbewussten schöpfenden Positionen wie Informel, Tachismus oder Action Painting im Verlauf der 1950er Jahre. Der Neodadaismus suchte die Grenzen zwischen Kunst und Leben einzureißen. Um dieses Ziel in der Kunst anschaulich auszudrücken, fügten die Künstler Gegenstände, die sie in ihrem Alltag vorfanden, in die Werke ein. Dieses Vorgehen, dessen Vorboten die Readymades von Marcel Duchamp sind, erstreckte sich auf unterschiedliche Kunstgattungen und brachte in der Folge neuartige künstlerische Ausdrucksformen wie das "Combine Painting", das Environment, die Akkumulation und das Fallenbild ("tableau-piège") hervor. Robert Rauschenberg (1925-2008) beispielsweise kombinierte in den "Combine Paintings" gemalte Elemente mit allerlei aufgefundenen Objekten wie Autoreifen, Möbeln und Fotos und eröffnete damit weite Assoziationsräume. In Frankreich setzte die Bewegung gegen Ende der 1950er Jahre ein, entfaltete große Wirkung und wurde dort als "Nouveau Réalisme" bezeichnet. Die Kunst des Neodada gilt überdies als Stichwortgeber für die Pop Art, deren unmittelbare Vorläufer in den USA unter dem Schlagwort "New Realism" firmieren. Aufgrund der häufig sinnverwandten Verwendung der Begriffe Neodada, Nouveau Réalisme und auch New Realism lässt sich eine Schnittmenge bilden aus ihren Protagonisten, zu denen unter vielen anderen Arman, Jim Dine, Allan Kaprow, Jasper Johns und Jean Tinguely gehören.
Eine besondere, im Neodadaismus wurzelnde Kunstform ist das Happening: Diese Spielart der Aktionskunst zeichnet sich durch ihr ebenso geplantes wie improvisiertes Geschehen aus, in welches sowohl Künstler als auch Publikum involviert sind. Das theoretische Fundament legte hier der Komponist John Cage (1912-92), der den Einbezug des Publikums in die künstlerischen Aktivitäten forderte und mit dem Stück "4'33''" (Uraufführung 1952), bei dem der Pianist 4 Minuten und 33 Sekunden lang auf der Bühne am Flügel sitzt und dabei keine einzige Taste anschlägt, wohl das erste Happening erschuf, da die zentrale Wirkung des Werkes auf den unterschiedlichen, nicht vorhersehbaren Reaktionen des Publikums beruhte.
Die Vielfalt der erarbeiteten künstlerischen Lösungen macht deutlich, dass die Künstler des Neodada bestrebt waren, neue Ausdrucksmöglichkeiten zu erschließen. Das gesellschaftskritische Element, welches im Dadaismus eine wichtige Rolle spielte, war zugunsten der konkreten Arbeit an der Kunst in den Hintergrund getreten.
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