Lexikon
Movimento Arte Concreta

Maßgeblich beeinflusst von der Entwicklung der Konkreten Kunst, die nach 1945 innerhalb Europas und vor allem in der Schweiz fassbar zu machen ist, wurde im Dezember 1948 in Mailand das "Movimento Arte Concreta" von Gillo Dorfles, Gianni Monnet, Bruno Munari und Atanasio Soldati ins Leben gerufen.
Trotz der in der Namensgebung der Gruppierung offenkundigen Fokussierung auf die Konkrete Kunst waren im "Movimento Arte Concreta" auch Künstler anderer Stilrichtungen, beispielsweise Vertreter der geometrischen Abstraktion, anzutreffen. Zu den Mitgliedern gehörten ferner Gianni Bertini, Lanfranco Bombelli Tiravanti, Enrico Bordoni, Salvatore Garau, Max Huber, Mario Nigro und Luigi Veronesi.
In den Gemälden und Collagen der Künstler des "Movimento Arte Concreta" herrscht das geometrische Element vor, das jedoch häufig einer strengen Anbindung an die Grundformen zugunsten einer freieren Formentfaltung eine Absage erteilt. So sind in den Bildern auch spiralförmige und kurvige Formationen und assoziativ anmutende Farbflächen zu finden. Zumeist arbeiteten die Künstler mit einer reichen Farbpalette, deren Leuchtkraft jedoch bisweilen abgemildert ist.
Hervorzuheben ist die ab 1951 erscheinende gleichnamige Zeitschrift "Movimento Arte Concreta", die in gestalterischer Hinsicht neue Maßstäbe setzte, waren doch beispielsweise die Seiten aus Papierstücken zusammengenäht, ungewöhnlich beschnitten oder aus innovativen Materialien wie Transparentpapier gefertigt.
Die Wirkung des "Movimento Arte Concreta" war vor allem in Italien bis in die 1950er Jahre hinein groß, hatte die Bewegung doch assoziierte Gruppen in Florenz, Neapel und Turin aufgebaut.