Lexikon
Mode & Kostüme

Der Begriff Mode stammt von dem lateinischen modus = Art und Weise ab. Die Mode bezeichnet den sich wandelnden Geschmack, den Zeitgeschmack, für sämtliche Lebensbereichen, jedoch besonders im Hinblick auf die Kleidung. In den mittelalterlichen Gesellschaften bis hin zur beginnenden Neuzeit war die Kleidung ein Hinweis auf die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Stand. Die Zentren politischer Macht bestimmten lange Zeit die Trends in der Kleidermode, vor allem Burgund, in der Renaissance Norditalien, später dann der spanische und darauffolgend der französische Hof. Der Adel an den Höfen bestimmte die Mode, bis mit Aufkommen des Bürgertums eine zweite Modeströmung entstand, die sich entweder an die höfische Mode anlehnte oder aber auch eigene Wege ging.

Seit Beginn der Industrialisierung ist die Mode ein ausgeprägtes Mittel des sozialen Wettbewerbs aller Schichten. Im 19. Jh., mit entstehen einer leistungsfähigen Modeindustrie, wollen immer mehr soziale Schichten an der modischen Entwicklung teilhaben. Das Bürgertum gelangt zu immer mehr Wohlstand und so bilden sich zahlr. exklusive Modezentren aus. So entsteht durch C. F. Worth um die Jahrhundertmitte in Paris die sogen. Haute Couture. Die Mode des 20.?Jhs. wird vor allem durch das Aufkommen von Massenmedien, Modezeitschriften, Werbung, Fernsehen u. a. unterstützt und findet so eine noch größeres Publikum.

Modeströmungen setzen sich in den breiten Bevölkerungsschichten gerade dann fort, wenn die sozialen Oberschichten, mit ihrem Bedürfnis nach Differenzierung und Exklusivität, voranschreiten und somit zur Nachahmung anregen. In der modernen Konsumgesellschaft zeigt sich in der Mode demnach verstärkt die soziale Anpassung und Gleichmachung. Wobei gerade in der heutigen Zeit in der Kleidermode Wert auf Spezialisierung gelegt wird, die Mode wird differenziert nach Altersklassen, Anlässen, Tätigkeiten u. a. und wird somit immer kurzlebiger.

Ein Sonderbegriff der Mode ist das Kostüm, das als Oberbegriff für Fest-, Alltags- und Sonderkleidung sowie Theater- und Bühnenkostüme steht. Die im späten 18. und im 19. Jh. besonders ausgeprägte Kostümkunde beschäftigt sich besonders historisch-kritisch mit der Kleidung, so daß Ende des 19. Jhs. sogar eine Forschungsgesellschaft in Berlin gegründet wurde. Als Nachschlagewerke sind der Katalog der Lipperheideschen Kostümbibliothek (2. Aufl. Berlin 1965), R. Colas Bibliographie generale du costume et de la mode (reprint 1963) und von M. Hiler Bibliography of costume (New York 1939) zu nennen.