Lexikon
Louis-quinze
Das Louis-quinze, hergeleitet von der Herrschaftszeit Ludwigs XV., bezeichnet die Phase des eigentlichen französischen Rokoko. Nicht ganz deckungsgleich mit der Regentschaft des Königs, währte die Stilepoche zwischen etwa 1730 und 1755. Sie zeichnet sich durch eine im Vergleich mit der Régence-Kunst größere Leichtigkeit und Zartheit der Formen aus und verströmt in Werken aller Gattungen eine verspielte Heiterkeit. Alternative Bezeichnungen sind "Baroque flamboyant" (flammender Barock) und "Style Rocaille", wobei letztere auf den beliebtesten Ornamentstil jener Jahre, die "Rocaille" (Muschelwerk, Muschelrand-Motiv), Bezug nimmt. In der Innenausstattung und im Möbeldekor zeigt sich diese Zierform in voller Blüte, asymmetrisch angeordnet und ergänzt von orientalischen (Turquerien) und asiatischen Motiven (Chinoiserien) sowie gewellten Lineaturen. Als Inbegriff des Raumdekors im Louis-quinze gilt das Pariser "Hôtel de Soubise", eingerichtet nach Entwürfen des Germain Boffrand (1667-1754).
In der Skulptur, die durch einen unbeschwerten Sensualismus charakterisiert ist, kann Jean-Baptiste Lemoyne (1704-78) als Hauptvertreter genannt werden. Edmé Bouchardon (1698-1762) ist zugleich Meister der Louis-quinze-Plastik und Vorbereiter des frühen Klassizismus.
Die Malerei der Epoche wird wesentlich von François Boucher (1703-70) geprägt. In Reproduktionsstichen nach Watteau konnte er sich am Stil des Älteren schulen, dessen Werk auf das gesamte Louis-quinze, neben anderen etwa auf Jean-Baptiste Pater, anregend wirkte. Boucher, der auch aus Italien inspirierende Eindrücke empfangen hatte, schuf sinnenfrohe, oftmals mit erotischen Beiklängen versehene Gemälde mit galanten, häufig schäferlichen Sujets sowie ornamentale Dekorationsvorlagen. Der Stil Bouchers war im Louis-quinze richtiggehend "in Mode" und fand zahlreiche Nachfolger, als deren begabtester sein Schüler Jean-Honoré Fragonard bezeichnet werden kann. Die Bildniskunst des Louis-quinze wird von Jean-Marc Nattier angeführt, der bedeutende historisierende Porträts schuf. Im Ornament wirkte Juste-Aurèle Meissonnier (um 1695-1750) stilbildend, dessen Stiche zur Verbreitung des Rokoko in ganz Europa beitrugen.
Das Louis-quinze, hergeleitet von der Herrschaftszeit Ludwigs XV., bezeichnet die Phase des eigentlichen französischen Rokoko. Nicht ganz deckungsgleich mit der Regentschaft des Königs, währte die Stilepoche zwischen etwa 1730 und 1755. Sie zeichnet sich durch eine im Vergleich mit der Régence-Kunst größere Leichtigkeit und Zartheit der Formen aus und verströmt in Werken aller Gattungen eine verspielte Heiterkeit. Alternative Bezeichnungen sind "Baroque flamboyant" (flammender Barock) und "Style Rocaille", wobei letztere auf den beliebtesten Ornamentstil jener Jahre, die "Rocaille" (Muschelwerk, Muschelrand-Motiv), Bezug nimmt. In der Innenausstattung und im Möbeldekor zeigt sich diese Zierform in voller Blüte, asymmetrisch angeordnet und ergänzt von orientalischen (Turquerien) und asiatischen Motiven (Chinoiserien) sowie gewellten Lineaturen. Als Inbegriff des Raumdekors im Louis-quinze gilt das Pariser "Hôtel de Soubise", eingerichtet nach Entwürfen des Germain Boffrand (1667-1754).
In der Skulptur, die durch einen unbeschwerten Sensualismus charakterisiert ist, kann Jean-Baptiste Lemoyne (1704-78) als Hauptvertreter genannt werden. Edmé Bouchardon (1698-1762) ist zugleich Meister der Louis-quinze-Plastik und Vorbereiter des frühen Klassizismus.
Die Malerei der Epoche wird wesentlich von François Boucher (1703-70) geprägt. In Reproduktionsstichen nach Watteau konnte er sich am Stil des Älteren schulen, dessen Werk auf das gesamte Louis-quinze, neben anderen etwa auf Jean-Baptiste Pater, anregend wirkte. Boucher, der auch aus Italien inspirierende Eindrücke empfangen hatte, schuf sinnenfrohe, oftmals mit erotischen Beiklängen versehene Gemälde mit galanten, häufig schäferlichen Sujets sowie ornamentale Dekorationsvorlagen. Der Stil Bouchers war im Louis-quinze richtiggehend "in Mode" und fand zahlreiche Nachfolger, als deren begabtester sein Schüler Jean-Honoré Fragonard bezeichnet werden kann. Die Bildniskunst des Louis-quinze wird von Jean-Marc Nattier angeführt, der bedeutende historisierende Porträts schuf. Im Ornament wirkte Juste-Aurèle Meissonnier (um 1695-1750) stilbildend, dessen Stiche zur Verbreitung des Rokoko in ganz Europa beitrugen.
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