Lexikon
Landkarten
Mit dem Begriff alte Landkarten bezeichnet man ein spezielles Sammelgebiet aus dem Bereich der Antiquitäten und alter Graphik. Als alte Landkarten bezeichnet man in diesem Zusammenhang vor allem die Karten, die vor der Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden sind, wobei das Hauptaugenmerk auf die auf Papier gedruckten Holzschnitt- und Kupferstichkarten des 15.-18. Jahrhunderts gerichtet ist.
Die Geschichte der Landkarten reicht bis zu den Babyloniern und Ägyptern bis 4000 v. Chr. zurück, die Darstellung der Welt, wie sie auf modernen Karten üblich ist, führte jedoch erst der alexandrinische Philosoph und Gelehrte Claudius Ptolemäus (87-150 n. Chr.) ein. In seinem Werk Geographia, um ca. 140 n. Chr., gab er eine Anleitung zum Zeichnen von Landkarten und berechnete die Positionen von rund 8000 Punkten der bekannten Erdoberfläche, ohne selbst Karten anzufertigen. Diese Vorlagen für die Darstellung der tatsächlichen Welt wurde erst in der Renaissance in der Auseinandersetzung mit der Antike wiederentdeckt und ab 1477 in Europa in gedruckter Form inklusive der Karten verbreitet, und löste so das kirchlich geprägte Kartenbild mit Jerusalem als Zentrum ab.
Ab etwa 1550 wurde dann für die Herstellung der Karten zunehmend die neu erfundene, für Details besser geeignete Technik des Kupferstichs verwendet, wobei die Karten zum Teil schon eine große Genauigkeit aufwiesen. Im 16.-19. Jahrhundert entstanden auf diese Weise in den verschiedenen europäischen Verlagen zahlreiche, meist in prächtigen und umfangreichen Atlanten zusammengefaßte Landkarten, die einerseits das geographische und wissenschaftliche Interesse der Käufer, andererseits auch deren ästhetischen Anspruch befriedigen sollten. Im 16. Jahrhundert sind hier die Arbeiten von Gerard de Jode und Gerhard Mercator hervorzuheben, während im 17. Jahrhundert vor allem die niederländischen Verleger, darunter Willem und Joan Blaeu aus Amsterdam, ferner H. Hondius, J. Janssonius, die Familie Danckerts u. a. richtungsweisend für die Entwicklung der Kartenherstellung waren. Auch die Franzosen besaßen mit N. Sanson und C. H. A. Jaillot hervorragende Verleger von Landkarten, in England machte sich vor allem J. Speed einen Namen.
Im 18. Jahrhundert verlagerte sich das Zentrum der Landkartenherstellung nach Deutschland und dort vor allem nach Nürnberg zu J. B. Homann, dessen zahlreiche Landkarten von seinen Erben noch bis ins 19. Jahrhundert verlegt wurden. – Die Karten des 16.-18. Jahrhunderts waren noch zum Teil reichgeschmückte Kunstwerke, die oft zum Vergnügen der Betrachter mit großen Titelkartuschen und figürlichem Beiwerk versehen waren, im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde jedoch immer mehr Wert auf die wissenschaftliche Sachlichkeit und geographische Genauigkeit der Karten gelegt, so daß die dekorativen Elemente deutlich reduziert wurden und diese Karten für Sammler zumindest nicht mehr von ästhetischem Gesichtspunkt aus von Interesse sind.
Mit dem Begriff alte Landkarten bezeichnet man ein spezielles Sammelgebiet aus dem Bereich der Antiquitäten und alter Graphik. Als alte Landkarten bezeichnet man in diesem Zusammenhang vor allem die Karten, die vor der Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden sind, wobei das Hauptaugenmerk auf die auf Papier gedruckten Holzschnitt- und Kupferstichkarten des 15.-18. Jahrhunderts gerichtet ist.
Die Geschichte der Landkarten reicht bis zu den Babyloniern und Ägyptern bis 4000 v. Chr. zurück, die Darstellung der Welt, wie sie auf modernen Karten üblich ist, führte jedoch erst der alexandrinische Philosoph und Gelehrte Claudius Ptolemäus (87-150 n. Chr.) ein. In seinem Werk Geographia, um ca. 140 n. Chr., gab er eine Anleitung zum Zeichnen von Landkarten und berechnete die Positionen von rund 8000 Punkten der bekannten Erdoberfläche, ohne selbst Karten anzufertigen. Diese Vorlagen für die Darstellung der tatsächlichen Welt wurde erst in der Renaissance in der Auseinandersetzung mit der Antike wiederentdeckt und ab 1477 in Europa in gedruckter Form inklusive der Karten verbreitet, und löste so das kirchlich geprägte Kartenbild mit Jerusalem als Zentrum ab.
Ab etwa 1550 wurde dann für die Herstellung der Karten zunehmend die neu erfundene, für Details besser geeignete Technik des Kupferstichs verwendet, wobei die Karten zum Teil schon eine große Genauigkeit aufwiesen. Im 16.-19. Jahrhundert entstanden auf diese Weise in den verschiedenen europäischen Verlagen zahlreiche, meist in prächtigen und umfangreichen Atlanten zusammengefaßte Landkarten, die einerseits das geographische und wissenschaftliche Interesse der Käufer, andererseits auch deren ästhetischen Anspruch befriedigen sollten. Im 16. Jahrhundert sind hier die Arbeiten von Gerard de Jode und Gerhard Mercator hervorzuheben, während im 17. Jahrhundert vor allem die niederländischen Verleger, darunter Willem und Joan Blaeu aus Amsterdam, ferner H. Hondius, J. Janssonius, die Familie Danckerts u. a. richtungsweisend für die Entwicklung der Kartenherstellung waren. Auch die Franzosen besaßen mit N. Sanson und C. H. A. Jaillot hervorragende Verleger von Landkarten, in England machte sich vor allem J. Speed einen Namen.
Im 18. Jahrhundert verlagerte sich das Zentrum der Landkartenherstellung nach Deutschland und dort vor allem nach Nürnberg zu J. B. Homann, dessen zahlreiche Landkarten von seinen Erben noch bis ins 19. Jahrhundert verlegt wurden. – Die Karten des 16.-18. Jahrhunderts waren noch zum Teil reichgeschmückte Kunstwerke, die oft zum Vergnügen der Betrachter mit großen Titelkartuschen und figürlichem Beiwerk versehen waren, im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde jedoch immer mehr Wert auf die wissenschaftliche Sachlichkeit und geographische Genauigkeit der Karten gelegt, so daß die dekorativen Elemente deutlich reduziert wurden und diese Karten für Sammler zumindest nicht mehr von ästhetischem Gesichtspunkt aus von Interesse sind.
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