Lexikon
Künstlergruppen des Informel

Die Entwicklung des Informel wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges nicht allein von singulären Künstlerpersönlichkeiten vorangetrieben. Vielmehr setzte rasch eine Tendenz zur Bildung von Künstlergruppen ein, in denen man unterschiedliche Herangehensweisen gegenüber den neuen abstrakten, in hohem Maße gestischen Ausdrucksformen des Informel sowohl praktisch erproben als auch theoretisch reflektieren konnte. Aus diesem Grund schlossen sich dabei nicht selten auch Künstler und Kunsthistoriker zusammen, wie es beispielsweise bei der Münchner Gruppe "ZEN 49" der Fall gewesen war. Häufig kam es darüber hinaus zu einem ebenso inspirierenden wie fruchtbaren Austausch zwischen den unterschiedlichen Gruppen und ihren Mitgliedern.
Deutschland gilt als wichtiger Standort für die Entwicklung des Informel. Daher wurden in Deutschland seit den späten 1940er Jahren - neben "ZEN 49" - zahlreiche Künstlergruppen des Informel, darunter die Gruppen "Quadriga" (Frankfurt) und "53" (Düsseldorf) sowie die Münchner Gruppen "SPUR", "WIR" und "GEFLECHT" gegründet. In Italien entstanden die "Gruppo degli Otto" und die Gruppe "Arte Nucleare", in Spanien waren informelle Künstler innerhalb der Gruppen "Dau al Set" und "El Paso" organisiert. Aus den Anfangsbuchstaben der Hauptstädte der Herkunftsländer der Gründungsmitglieder - Copenhagen, Brüssel und Amsterdam - setzte schließlich die internationale Gruppe "CoBrA" ihren Namen zusammen.