Lexikon
Konstruktivismus
Der Konstruktivismus ist eine um 1913 in Russland entstandene Kunstrichtung. In seiner völligen Abkehr vom mimetischen Abbild ist der Konstruktivismus eine konsequente Form der geometrischen abstrakten Kunst, die sich - wie es bereits im Namen anklingt - durch ein hohes Maß an technischer und mathematischer Perfektion auszeichnet. Außerdem war der konstruktivistischen Avantgardebewegung eine soziale Komponente zu eigen, sollten Architektur, Malerei und Bildhauerei als universelle und kollektive Künste doch zum Nutzen der Gesellschaft sein.
Zu den grundlegenden formalen Charakteristika der konstruktivistischen Kunst gehört der Einsatz von geometrischen oder technoiden Primärformen, die in harmonischer Ordnung im Raum oder auf der Fläche arrangiert werden. Speziell in der Malerei verzichtete man auf stark buntfarbiges Kolorit. Darüber hinaus experimentierte man mit der Wirkung von Licht und Bewegung.
Für die konstruktivistische Plastik ist Wladimir Tatlin (1885-1953) als wichtiger Vertreter anzuführen. Am Beginn seines plastischen Oeuvres stehen die sogenannten Konterreliefs (ab etwa 1914), die er aus der eingehenden Beschäftigung mit dem Kubismus Pablo Picassos allmählich von jeglicher gegenständlichen Assoziation befreite und hier zu rein geometrisch und technoid konstruierten Lösungen gelangte, deren Materialcharakter, Spannung und Gewichtsverhältnisse er auslotete. Sie sind auch der notwendige Entwicklungsschritt hin zur Maschinenkunst, als deren Begründer Wladimir Tatlin gilt.
El Lissitzky (1890-1941) definierte mit dem Begriff "proun" (abgeleitet von "pro unowis") eine neue Bezugsgröße für seine geometrisch-abstrakte Kunst, die er zwischen 1919 und 1924 in Gemälden, Skulpturen und raumgreifenden Installationen vorführte.
Auch László Moholy-Nagys (1895-1946) künstlerisches Schaffen ist in weiten Teilen dem Konstruktivismus verpflichtet. In den 1920er Jahren hatte er technoide kinetische Objekte konstruiert und schließlich 1930 den ersten "Licht-Raum-Modulator" vorgestellt, der aus zahlreichen Stangen, Metallscheiben, Glasplatten und Lichtquellen bestand und dessen Bewegung ein faszinierendes abstraktes Lichtspiel erzeugte.
Neben El Lissitzky, Wladimir Tatlin und László Moholy-Nagy sind Naum Gabo, Katarzyna Kobro, Antoine Pevsner und Alexander Rodtschenko als Hauptvertreter des Konstruktivismus anzuführen.
Der Konstruktivismus selbst gilt als Wurzel und Bedingung für viele zeitgleich oder allenfalls leicht zeitversetzt entstandene Nebenströmungen wie den Suprematismus oder die Maschinenkunst.
Der Konstruktivismus ist eine um 1913 in Russland entstandene Kunstrichtung. In seiner völligen Abkehr vom mimetischen Abbild ist der Konstruktivismus eine konsequente Form der geometrischen abstrakten Kunst, die sich - wie es bereits im Namen anklingt - durch ein hohes Maß an technischer und mathematischer Perfektion auszeichnet. Außerdem war der konstruktivistischen Avantgardebewegung eine soziale Komponente zu eigen, sollten Architektur, Malerei und Bildhauerei als universelle und kollektive Künste doch zum Nutzen der Gesellschaft sein.
Zu den grundlegenden formalen Charakteristika der konstruktivistischen Kunst gehört der Einsatz von geometrischen oder technoiden Primärformen, die in harmonischer Ordnung im Raum oder auf der Fläche arrangiert werden. Speziell in der Malerei verzichtete man auf stark buntfarbiges Kolorit. Darüber hinaus experimentierte man mit der Wirkung von Licht und Bewegung.
Für die konstruktivistische Plastik ist Wladimir Tatlin (1885-1953) als wichtiger Vertreter anzuführen. Am Beginn seines plastischen Oeuvres stehen die sogenannten Konterreliefs (ab etwa 1914), die er aus der eingehenden Beschäftigung mit dem Kubismus Pablo Picassos allmählich von jeglicher gegenständlichen Assoziation befreite und hier zu rein geometrisch und technoid konstruierten Lösungen gelangte, deren Materialcharakter, Spannung und Gewichtsverhältnisse er auslotete. Sie sind auch der notwendige Entwicklungsschritt hin zur Maschinenkunst, als deren Begründer Wladimir Tatlin gilt.
El Lissitzky (1890-1941) definierte mit dem Begriff "proun" (abgeleitet von "pro unowis") eine neue Bezugsgröße für seine geometrisch-abstrakte Kunst, die er zwischen 1919 und 1924 in Gemälden, Skulpturen und raumgreifenden Installationen vorführte.
Auch László Moholy-Nagys (1895-1946) künstlerisches Schaffen ist in weiten Teilen dem Konstruktivismus verpflichtet. In den 1920er Jahren hatte er technoide kinetische Objekte konstruiert und schließlich 1930 den ersten "Licht-Raum-Modulator" vorgestellt, der aus zahlreichen Stangen, Metallscheiben, Glasplatten und Lichtquellen bestand und dessen Bewegung ein faszinierendes abstraktes Lichtspiel erzeugte.
Neben El Lissitzky, Wladimir Tatlin und László Moholy-Nagy sind Naum Gabo, Katarzyna Kobro, Antoine Pevsner und Alexander Rodtschenko als Hauptvertreter des Konstruktivismus anzuführen.
Der Konstruktivismus selbst gilt als Wurzel und Bedingung für viele zeitgleich oder allenfalls leicht zeitversetzt entstandene Nebenströmungen wie den Suprematismus oder die Maschinenkunst.
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