Lexikon
Konkrete Kunst 1945-1960
Seitdem Theo van Doesburg in der Zeitschrift "Art Concret" im Jahr 1930 erstmals die grundlegenden Prinzipien der Konkreten Kunst formuliert hatte, ist die Entwicklung dieser Kunstform vor allem in der Zeitspanne zwischen 1945 und 1960 gekennzeichnet durch eine fortschreitende Systematisierung ihrer Formensprache. Die werkimmanente Ordnung erhielt immer größere Bedeutung. Dieser Prozess, der die unmittelbaren Voraussetzungen für die Op Art lieferte, als deren wichtigste Künstlerin Bridget Riley (geb. 1931) gilt, lässt sich formal daran erkennen, dass die Bildräume zunehmend mit seriell erzeugt wirkenden, kleinteiligen Formen gleichmäßig ausgefüllt werden; beim Betrachter wird dadurch der Eindruck von Dynamik und Bewegung evoziert. Der theoretisch fundierte Anspruch der Konkreten Kunst, nicht länger vom Gegenständlichen zu abstrahieren, sondern eine eigene bildimmanente Realität zu kreieren, blieb jedoch stets erhalten.
Zu den bedeutendsten Vertretern der Konkreten Kunst nach 1945 zählen unter anderem Julio Le Parc, François Morellet, Gerhard von Graevenitz und Richard Paul Lohse. Richard Paul Lohse (1902-88) gehörte ferner, zusammen mit Max Bill und Camille Graeser, zur bereits seit den 1930er Jahren bestehenden Gruppe der Zürcher Konkreten, die auch nach 1945 aktiv war.
Max Bill (1908-94) reflektierte überdies auf theoretischer Ebene die strukturellen Erfordernisse, die er an die Konkrete Kunst stellte. Er hielt seine Gedanken in dem Essay "Die mathematische Denkweise in der Kunst unserer Zeit" (1949) fest und veröffentlichte zwischen 1944 und 1945 das Magazin "abstrakt konkret". Für die Positionierung der Konkreten Kunst sind außerdem die von Max Bill organisierten Werkschauen "konkrete kunst" (Basel 1944) und "konkrete kunst. 50 jahre entwicklung" (Zürich 1960) von größter Bedeutung. In Italien ist mit dem "Movimento Arte Concreta" ebenfalls eine eigene Bewegung zu verzeichnen.
Jenseits dieser Entwicklung nimmt das Werk von Josef Albers (1888-1976), der 1933 in die USA emigrierte, eine herausragende Stellung innerhalb der Konkreten Kunst ein: In seinem Spätwerk führte er die Variation des Quadrates ("Homage to the Square", ab 1949) in technisch präziser Ausführung und höchster Fokussierung auf die konzentrierten bildnerischen Mittel Form und Farbe zur Vollendung.
Seitdem Theo van Doesburg in der Zeitschrift "Art Concret" im Jahr 1930 erstmals die grundlegenden Prinzipien der Konkreten Kunst formuliert hatte, ist die Entwicklung dieser Kunstform vor allem in der Zeitspanne zwischen 1945 und 1960 gekennzeichnet durch eine fortschreitende Systematisierung ihrer Formensprache. Die werkimmanente Ordnung erhielt immer größere Bedeutung. Dieser Prozess, der die unmittelbaren Voraussetzungen für die Op Art lieferte, als deren wichtigste Künstlerin Bridget Riley (geb. 1931) gilt, lässt sich formal daran erkennen, dass die Bildräume zunehmend mit seriell erzeugt wirkenden, kleinteiligen Formen gleichmäßig ausgefüllt werden; beim Betrachter wird dadurch der Eindruck von Dynamik und Bewegung evoziert. Der theoretisch fundierte Anspruch der Konkreten Kunst, nicht länger vom Gegenständlichen zu abstrahieren, sondern eine eigene bildimmanente Realität zu kreieren, blieb jedoch stets erhalten.
Zu den bedeutendsten Vertretern der Konkreten Kunst nach 1945 zählen unter anderem Julio Le Parc, François Morellet, Gerhard von Graevenitz und Richard Paul Lohse. Richard Paul Lohse (1902-88) gehörte ferner, zusammen mit Max Bill und Camille Graeser, zur bereits seit den 1930er Jahren bestehenden Gruppe der Zürcher Konkreten, die auch nach 1945 aktiv war.
Max Bill (1908-94) reflektierte überdies auf theoretischer Ebene die strukturellen Erfordernisse, die er an die Konkrete Kunst stellte. Er hielt seine Gedanken in dem Essay "Die mathematische Denkweise in der Kunst unserer Zeit" (1949) fest und veröffentlichte zwischen 1944 und 1945 das Magazin "abstrakt konkret". Für die Positionierung der Konkreten Kunst sind außerdem die von Max Bill organisierten Werkschauen "konkrete kunst" (Basel 1944) und "konkrete kunst. 50 jahre entwicklung" (Zürich 1960) von größter Bedeutung. In Italien ist mit dem "Movimento Arte Concreta" ebenfalls eine eigene Bewegung zu verzeichnen.
Jenseits dieser Entwicklung nimmt das Werk von Josef Albers (1888-1976), der 1933 in die USA emigrierte, eine herausragende Stellung innerhalb der Konkreten Kunst ein: In seinem Spätwerk führte er die Variation des Quadrates ("Homage to the Square", ab 1949) in technisch präziser Ausführung und höchster Fokussierung auf die konzentrierten bildnerischen Mittel Form und Farbe zur Vollendung.
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