Lexikon
Kölner Dadaismus
Hans Arp (1886-1966) verließ 1919 die Schweiz, wo er den Zürcher Dadaismus aktiv mitgestaltet hatte, und ließ sich in Köln nieder. Dort initiierte er zusammen mit Max Ernst (1891-1976) und Johannes Theodor Baargeld (Alfred F. Gruenwald, 1892-1927) den Kölner Zweig des Dadaismus. Die Kölner Dadaisten waren zwar nicht zahlreich, doch organisierten sie manche bemerkenswerte Veranstaltung und gründeten Zeitschriften wie die "Schammade" oder den "Ventilator".
Die wichtigste Aktion des Kölner Dadaismus war der 1920 organisierte "Dada-Vorfrühling". Auf dieser Ausstellung im Kölner "Brauhaus Winter" waren auch Werke von Heinrich Hoerle, Francis Picabia und Louise Straus-Ernst zu sehen. Die Empörung des Publikums war groß, und viele Kunstwerke sollen zerstört und gleich wieder durch neue ersetzt worden sein. Auch soll neben einer Plastik von Max Ernst ein Hammer zu diesem Zweck bereit gelegen haben. Der polizeilichen Schließung des "Dada-Vorfrühlings" wegen angeblicher Pornographie folgte die baldige Wiedereröffnung aus Mangel an Beweisen. Diesen Vorfall betrachteten die Veranstalter als den Sieg des Kölner Dadaismus, den sie sich auch auf das neue Ausstellungsplakat schrieben.
Den provozierenden Charakter des Kölner Dadaismus, dem allerdings die aggressive politische Haltung des Berliner Dadaismus fehlte, verdeutlicht die von Max Ernst, seiner Frau Louise Straus-Ernst und Willy Fick organisierte Störung einer Theateraufführung von Raoul Konens "Der jünge König". Durch beleidigende Ausrufe unterbrachen sie die Vorstellung, bis die Polizei kam; die Kölner Dadaisten verstanden die Aktion als gleichermaßen künstlerischen wie politischen Protest.
Eine weitere Ausstellung des Kölner Dadaismus fand unter dem Titel "Gruppe D" Ende 1919 statt. Allerdings war die Schau wesentlich breiter angelegt als der "Dada-Vorfrühling" und die Teilnahme von Künstlern aus sehr unterschiedlichen Richtungen, darunter etwa Otto Freundlich und Paul Klee, rief die Kritik mancher Kölner Künstler wie Franz Wilhelm Seiwert (1894-1933) hervor.
Der Kölner Dadaismus blieb eine kurzlebige Erscheinung. Bald verließ Hans Arp die Stadt Richtung Paris, und 1922 machte sich Max Ernst ebenfalls auf den Weg in die französische Hauptstadt. Dort traf Max Ernst auf den surrealistischen Kreis um André Breton und Louis Aragon, auf die er bereits 1920 durch deren Mitarbeit an der Zeitschrift des Kölner Dadaismus, "Schammade", aufmerksam geworden war.
Hans Arp (1886-1966) verließ 1919 die Schweiz, wo er den Zürcher Dadaismus aktiv mitgestaltet hatte, und ließ sich in Köln nieder. Dort initiierte er zusammen mit Max Ernst (1891-1976) und Johannes Theodor Baargeld (Alfred F. Gruenwald, 1892-1927) den Kölner Zweig des Dadaismus. Die Kölner Dadaisten waren zwar nicht zahlreich, doch organisierten sie manche bemerkenswerte Veranstaltung und gründeten Zeitschriften wie die "Schammade" oder den "Ventilator".
Die wichtigste Aktion des Kölner Dadaismus war der 1920 organisierte "Dada-Vorfrühling". Auf dieser Ausstellung im Kölner "Brauhaus Winter" waren auch Werke von Heinrich Hoerle, Francis Picabia und Louise Straus-Ernst zu sehen. Die Empörung des Publikums war groß, und viele Kunstwerke sollen zerstört und gleich wieder durch neue ersetzt worden sein. Auch soll neben einer Plastik von Max Ernst ein Hammer zu diesem Zweck bereit gelegen haben. Der polizeilichen Schließung des "Dada-Vorfrühlings" wegen angeblicher Pornographie folgte die baldige Wiedereröffnung aus Mangel an Beweisen. Diesen Vorfall betrachteten die Veranstalter als den Sieg des Kölner Dadaismus, den sie sich auch auf das neue Ausstellungsplakat schrieben.
Den provozierenden Charakter des Kölner Dadaismus, dem allerdings die aggressive politische Haltung des Berliner Dadaismus fehlte, verdeutlicht die von Max Ernst, seiner Frau Louise Straus-Ernst und Willy Fick organisierte Störung einer Theateraufführung von Raoul Konens "Der jünge König". Durch beleidigende Ausrufe unterbrachen sie die Vorstellung, bis die Polizei kam; die Kölner Dadaisten verstanden die Aktion als gleichermaßen künstlerischen wie politischen Protest.
Eine weitere Ausstellung des Kölner Dadaismus fand unter dem Titel "Gruppe D" Ende 1919 statt. Allerdings war die Schau wesentlich breiter angelegt als der "Dada-Vorfrühling" und die Teilnahme von Künstlern aus sehr unterschiedlichen Richtungen, darunter etwa Otto Freundlich und Paul Klee, rief die Kritik mancher Kölner Künstler wie Franz Wilhelm Seiwert (1894-1933) hervor.
Der Kölner Dadaismus blieb eine kurzlebige Erscheinung. Bald verließ Hans Arp die Stadt Richtung Paris, und 1922 machte sich Max Ernst ebenfalls auf den Weg in die französische Hauptstadt. Dort traf Max Ernst auf den surrealistischen Kreis um André Breton und Louis Aragon, auf die er bereits 1920 durch deren Mitarbeit an der Zeitschrift des Kölner Dadaismus, "Schammade", aufmerksam geworden war.
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