Lexikon
Klassizismus im deutschsprachigen und skandinavischen Raum
Johann Joachim Winckelmann (1717-68) und Anton Raphael Mengs (1728-79) stehen international, aber auch national am Beginn des Klassizismus. Besonders Winckelmann und sein Ideal der "edlen Contour" wirkte in Deutschland befruchtend auf die Strömung, so etwa im Falle des kraftvoll-unakademischen Asmus Jakob Carstens (1754-98). Auch Goethe, der zudem ein bemerkenswertes zeichnerisches Oeuvre hinterlassen hat, beeinflusste mit seinen Schriften und Überlegungen den deutschen Klassizismus, der zugleich an Tendenzen des Spätbarock anknüpfen konnte: In der Skulptur hatte Georg Raphael Donner bereits in der ersten Jahrhunderthälfte vergleichbare Bestrebungen offenbart, eine Architektur des Frühklassizismus schuf Friedrich Wilhelm Freiherr von Erdmannsdorff (1736-1800).
In der akademischen Variante des Stils orientierte man sich dessen ungeachtet klar an Frankreich und der David-Schule, so etwa die Stuttgarter Philipp Friedrich Hetsch (1758-1838) und Christian Gottlieb Schick (1776-1812). Eigenständig und schöpferisch zeigte man sich dagegen in den Gattungen Landschaft und Bildnis: Im Porträt sind neben Schick besonders Johann Heinrich Wilhelm Tischbein (1751-1829) und Angelika Kauffmann (1741-1807) anzuführen. In der Naturdarstellung entwickelte sich der Typus der "heroischen Landschaft" eines Joseph Anton Koch (1768-1839), der das Erhabene und Kraftvoll-Distanzierende der heimischen Gebirgsansichten thematisierte; ferner sind Johann Christian Reinhart und Jakob Philipp Hackert zu nennen. Einige Künstler wie Carl Rottmann (1797-1850) konzentrierten sich auf italienische und griechische Prospekte. Eine sentimentale Sonderform der klassizistischen Landschaft stellten die empfindsamen Idyllen dar, als deren Hauptvertreter der Zürcher Salomon Gessner (1730-88) gilt.
Für die Skulptur war Kopenhagen ein Zentrum des Klassizismus. Hier wirkte der Däne Bert(h)el Thorvaldsen (1770-1844), dem in Schweden Johan Tobias Sergel (1740-1814) zur Seite tritt. Im deutschsprachigen Raum prägten Johann Heinrich von Dannecker (1758-1841), Johann Gottfried Schadow (1764-1850) und Christian Daniel Rauch (1777-1857) einen klassizistisch-realistischen Stil. Leo von Klenze und Karl Friedrich Schinkel sind Hauptvertreter der klassizistischen Architektur Deutschlands.
Als Exponenten eines "Spätklassizismus" gelten Bonaventura Genelli (1798-1868), Peter von Cornelius (1783-1867) und die Nazarener.
Johann Joachim Winckelmann (1717-68) und Anton Raphael Mengs (1728-79) stehen international, aber auch national am Beginn des Klassizismus. Besonders Winckelmann und sein Ideal der "edlen Contour" wirkte in Deutschland befruchtend auf die Strömung, so etwa im Falle des kraftvoll-unakademischen Asmus Jakob Carstens (1754-98). Auch Goethe, der zudem ein bemerkenswertes zeichnerisches Oeuvre hinterlassen hat, beeinflusste mit seinen Schriften und Überlegungen den deutschen Klassizismus, der zugleich an Tendenzen des Spätbarock anknüpfen konnte: In der Skulptur hatte Georg Raphael Donner bereits in der ersten Jahrhunderthälfte vergleichbare Bestrebungen offenbart, eine Architektur des Frühklassizismus schuf Friedrich Wilhelm Freiherr von Erdmannsdorff (1736-1800).
In der akademischen Variante des Stils orientierte man sich dessen ungeachtet klar an Frankreich und der David-Schule, so etwa die Stuttgarter Philipp Friedrich Hetsch (1758-1838) und Christian Gottlieb Schick (1776-1812). Eigenständig und schöpferisch zeigte man sich dagegen in den Gattungen Landschaft und Bildnis: Im Porträt sind neben Schick besonders Johann Heinrich Wilhelm Tischbein (1751-1829) und Angelika Kauffmann (1741-1807) anzuführen. In der Naturdarstellung entwickelte sich der Typus der "heroischen Landschaft" eines Joseph Anton Koch (1768-1839), der das Erhabene und Kraftvoll-Distanzierende der heimischen Gebirgsansichten thematisierte; ferner sind Johann Christian Reinhart und Jakob Philipp Hackert zu nennen. Einige Künstler wie Carl Rottmann (1797-1850) konzentrierten sich auf italienische und griechische Prospekte. Eine sentimentale Sonderform der klassizistischen Landschaft stellten die empfindsamen Idyllen dar, als deren Hauptvertreter der Zürcher Salomon Gessner (1730-88) gilt.
Für die Skulptur war Kopenhagen ein Zentrum des Klassizismus. Hier wirkte der Däne Bert(h)el Thorvaldsen (1770-1844), dem in Schweden Johan Tobias Sergel (1740-1814) zur Seite tritt. Im deutschsprachigen Raum prägten Johann Heinrich von Dannecker (1758-1841), Johann Gottfried Schadow (1764-1850) und Christian Daniel Rauch (1777-1857) einen klassizistisch-realistischen Stil. Leo von Klenze und Karl Friedrich Schinkel sind Hauptvertreter der klassizistischen Architektur Deutschlands.
Als Exponenten eines "Spätklassizismus" gelten Bonaventura Genelli (1798-1868), Peter von Cornelius (1783-1867) und die Nazarener.
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